Nachwuchs bei den Polarfüchsen

Die Eisfuchsmutter mit einem der sieben Jungtiere. Foto: Opel-Zoo

Kronberg (kb) – Regelmäßig, meist im Mai, kommt aus dem sogenannten Waldrevier im Opel-Zoo die Meldung: Nachwuchs bei den Polarfüchsen! Die Kleinen, die blind, taub und zahnlos zur Welt kommen, bleiben zunächst etwa sechs Wochen in ihrer Wurfhöhle und werden dort von ihrer Mutter gesäugt, bevor sie erst zögerlich, dann aber regelmäßig ihr Gehege erkunden und für die Besucher zu sehen sind. Im letzten Jahr musste die zierliche Füchsin gar neun Welpen versorgen, in diesem Jahr wurden am 11. April immerhin sieben geboren. Unterstützung kommt bei

der Versorgung der Jungen aber auch vom Vater. Ein Eisfuchspaar bleibt ein Leben lang zusammen und kümmert sich gemeinsam um seinen Nachwuchs. Die Zeugung findet im März oder April statt und nach 50 Tagen Tragzeit werden die Jungen dann im Mai oder Juni geboren.

Im Freiland werden sie dann bereits Mitte August zunächst vom Vater, dann auch von der Mutter verstoßen und sind in ihrem ersten arktischen Winter auf sich alleine gestellt. Mit etwa zehn Monaten sind sie geschlechtsreif und sorgen dann bald selbst schon für Nachwuchs. Als Bewohner der Tundren, Schneewüsten und eisigen Küsten nördlich des Polarkreises ist der Eisfuchs ausgesprochen gut an seine unwirtliche Umgebung angepasst. Kaum ein anderes Tier hat so ein dichtes Winterfell, keine andere Hundeart hat behaarte Pfotenunterseiten und die kurze Schnauze und kleinen Ohren mindern die Gefahr des Auskühlens in der eisigen Kälte. So ausgestattet können Temperaturen bis zu -40 °C ohne Probleme überstanden werden. Auch von der Ernährung her sind die Polarfüchse sehr anpassungsfähig und fressen, was sie finden können: kleine Säugetiere wie Lemminge, Fische, Vögel, Eier, Aas und auch Beeren. In Jahren, in denen es nur ungenügend Nahrung gibt, pflanzen sie sich kaum fort und ihre Anzahl verringert sich. In Jahren mit vielen Lemmingen können sie dann Würfe mit über zehn Jungen haben.

Die sechs weiblichen Eisfuchswelpen tollen mit ihrem Bruder nun immer häufiger durch das Gehege. Sie sind sehr verspielt und es ist eine Freude, sie zu beobachten.



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