Neuer Seniorenbeirat hat die Arbeit aufgenommen

Auf dem Foto von links: Heinz Giebenrath, Ingeborg Strauß, Margot Flach, Brigitte Bremer, Manfred Völlger, Prof. em. Klaus Allerbeck, Dr. Silke Lindenberg. Es fehlen die an diesem Tag verhinderten Svat Krumniki und Monika Krieger. Foto: Puck

Kronberg (pu) – Der am 28. März gewählte und sich am 3. Mai konstituierte neunköpfige Seniorenbeirat lud jüngst in der Stadthalle zur ersten offiziellen Sitzung.

Offenkundig hat es die Kronberger Generation 60plus noch nicht in den Köpfen verankert, dass ihr neuformiertes Sprachrohr wieder öffentlich tagt und am Herzen liegende Belange von Angesicht zu Angesicht vorgebracht werden können. Die neue Vorsitzende Brigitte Bremer, der ihre Stellvertreter Margit Flach und Manfred Völlger sowie Schriftführerin Ingeborg Strauß zur Seite stehen, nahm die an diesem sonnigen Nachmittag fehlende Bürgerschaft humorvoll zur Kenntnis. „Wenn keine Bürger da sind, scheint es auch keine Fragen zu geben, also weiter in der Tagesordnung.“

Auch erst seit kurzem an der Spitze ihres städtischen Fachbereichs „Soziales, Kultur und Bildung“ der Stadt Kronberg ist Angelika Hartmann. Sie kam mit einer ganzen Reihe an anstehenden Veranstaltungen, die interessant für diese Zielgruppe sein könnten, im Gepäck. Beispielsweise die nur zwei Tage später anstehende Jubiläumsfeier unter der Überschrift „Aus drei wird eins“ anlässlich der vor einem halben Jahrhundert über die Bühne gegangenen Gemeindefusion sowie der damit verknüpfte Neubürgerempfang. Zweifellos eine attraktive Plattform für das Gremium, daraus resultierte der spontane Entschluss „Wir sind dabei!“

Weil angesichts der in den kommenden Wochen anstehenden Veranstaltungsfülle Termine gut geplant sein wollen, machte Hartmann frühzeitig auf die Sommerfeste der städtischen Kindergärten und weitere Veranstaltungen aufmerksam. Darunter sind mit der Kita/Krabbelstube „Pusteblume“ (Fest am 25. Juni) und der Kita/Krabbelstube „Schöne Aussicht“ (Fest am 16. Juli) zwei, die ebenfalls auf ein halbes Jahrhundert Bestehen blicken und dieses herausragende Ereignis gebührend feiern wollen. Die städtische Kindertagesstätte/Hort „Racker-Acker“ lädt dagegen am 9. Juli zum „ganz normalen“ Sommerfest. An dieser Stelle außerdem herausgepickt eine Brandschutzübung der Feuerwehr am 3. Juni im Ernst-Winterberg-Haus und das dortige Sommerfest am 21. Juli.

Damit war der Bogen zurück zu Seniorenbelangen geschlagen. Angelika Hartmann rief den im letzten Jahr gemeinsam von der Stadtverwaltung und dem städtischen Seniorenbeauftragten Ulrich Heinecke gegründeten ehrenamtlich verwalteten „Spieletreff 60plus“ im Café Kollektiv in der Adlerstraße 2 in Erinnerung. Dort können sich donnerstags von 16 bis 18 Uhr Bürgerinnen und Bürger ab 60 Jahren zum Spielen und Austauschen treffen. Die Stadtverwaltung stellt viele bekannte und auch neue Gesellschaftsspiele zur Verfügung. Gerne kann auch das „Lieblingsspiel“ mitgebracht werden. Eine Anmeldung ist nicht notwendig. Margit Flach lenkte in diesem Zusammenhang den Blick auf die Kontaktstelle für ältere Menschen in Oberhöchstadt, ebenfalls eine Gruppe, „die Senioren guttut, weil sie sich untereinander austauschen und Ausflüge miteinander machen können“.

Für ältere und mobil eingeschränkte Bürger bietet die Stadtbücherei mit der mobilen Medienkiste einen speziellen Service an.

Komplettiert wurden die Nachrichten aus dem Fachbereich 3 durch einen Überblick zu zurückliegenden und kommenden Stadtbüchereiveranstaltungen und aktuellen Zahlen zur Flüchtlingssituation in Kronberg. Stand Mitte Mai lebten 180 bis 200 angekommene Menschen aus „der Ukraine und aller Herren Ländern“ in der Burgstadt. Dazu ergänzte Magistratsmitglied Felicitas Hüsing, es werde die Möglichkeit eines Bustransports der am Oberen Aufstieg wohnenden Flüchtlingskinder zur Schule geprüft. Als Schulträger wäre der Hochtaunuskreis für die Kostenübernahme zuständig. Zusammenfassende Kurzberichte der Themen aus der jüngst abgeschlossenen Sitzungsrunde finalisierten diesen Tagesordnungspunkt.

Damit umfassend informiert, hakte Seniorenbeiratsvorsitzende Brigitte Bremer bereichsbezogen zu den nächsten Terminen von Smartphone und Tablet-Workshops nach, in deren Verlauf Altkönigschüler ihr Wissen an die ältere Generation weitergeben. Aller Voraussicht nach wird es Hartmann zufolge nach den Sommerferien damit weitergehen.

In Kürze will das neunköpfige Sprachrohr der Senioren zum Ideensammeln und Festlegen künftiger Aktivitäten zusammenkommen. Zur Sprache kamen schon einmal der mögliche Bedarf eines Einkaufsservices für Menschen, die noch zu Hause leben und Hilfe benötigen, der Ausbau von „Senioren im Netz“, ein Shuttle Service oder eine Anlaufstelle für anfallende Reparaturen von Kleinigkeiten, sei es eine lockere Schraube oder das Wechseln eines defekten Leuchtkörpers. „Das fiel früher unter den Begriff Nachbarschaftshilfe, aber viele Senioren haben niemanden mehr in ihrer Nähe, wenn sie derartige Hilfe benötigen“, erklärte Bremer. Als „Riesenthema“ in der Burgstadt bezeichnete sie den signifikanten Mangel an behindertengerechten Wohnungen.

Wieder aufgenommen werden soll die vor der Pandemie begonnene „Wanderschaft“ des Seniorenbeirats an wechselnde Tagungsorte, nachdem sich gezeigt habe, dass beispielsweise in Seniorenheimen „Gäste zu uns kamen, die sonst nie zu uns gekommen wären“. Dieser Vorschlag traf auf allgemeine Zustimmung in der Runde. Zur besseren Übersicht seien noch einmal die neun Sprachrohre an dieser Stelle genannt: Es sind Brigitte Bremer, Margit Flach, Manfred Völlger, Ingeborg Strauß, Monika Krieger, Prof. em. Klaus Allerbeck, Dr. Silke Lindenberg, Svat Krumnikl und Heinz Giebenrath. Die Amtszeit des Seniorenbeirats beträgt vier Jahre.



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