Präventionsrat arbeitet und sucht ehrenamtliche Sicherheitsberater

Kronberg – Bürgermeister Klaus Temmen (parteilos) hat im Rahmen der jüngsten Parlamentssitzung einen aktuellen Sachstandsbericht zum Präventionsrat der Stadt Kronberg im Taunus gehalten, der derzeit schwerpunktmäßig das Sicherheitsprojekt „KOMPASS“ des Hessischen Ministerium des Innern und für Sport, an dem die Stadt nach erfolgreicher Bewerbung teilnimmt, begleitet.

Wie mehrfach berichtet zielt dieses Projekt darauf ab, dass die Polizei gemeinsam mit der Stadt Kronberg im Taunus und unter Einbeziehung der Bürgerinnen und Bürger aber auch der Vereine, Schulen und Kirchen, die spezifischen Sicherheitsbedürfnisse in Kronberg im Taunus erhebt, analysiert und hierzu Lösungsangebote entwickelt und umsetzt.„Die Umsetzung des Projektes ist auf einem guten Weg, nachdem die wesentlichen Erhebungen in Bezug auf die objektive Sicherheitslage und das subjektive Sicherheitsempfinden abgeschlossen sind“, informierte der Rathauschef.

Beleuchtungsgang

Als eine der ersten Maßnahmen habe auf Anregung des Polizeipräsidiums Westhessen im März ein Beleuchtungsgang durch Kronberg im Taunus stattgefunden unter der Prämisse, die Qualität der öffentlichen Straßenbeleuchtung zu überprüfen. Dies vor dem Hintergrund, dass die Beleuchtung öffentlicher Straßen, Plätze sowie Park- und Grünanlagen nicht unerheblichen Einfluss auf das subjektive Sicherheitsempfinden der Bürgerinnen und Bürger nimmt. Begutachtet wurden laut Rathauschef vornehmlich die Bereiche, die der Stadt und der Polizei als so genannte Hotspots, also Bereiche, in denen Ordnungswidrigkeiten und Straftaten im Vergleich zu anderen Örtlichkeiten im Stadtgebiet vermehrt zu beklagen sind, bekannt sind. Hierzu gehören der Berliner Platz, die Innenhöfe Berliner Platz, der Eingangsbereich zur Kronthal-Schule in der Heinrich-Winter-Straße, der Schulgarten, der Rathausgarten, der Victoriapark, der Bahnhof Kronberg sowie die Bushaltestelle und Freifläche vor der Kirche St. Vitus im Stadtteil Oberhöchstadt.

Im Ergebnis wurden die Beleuchtungsverhältnisse laut Temmen an den vorgenannten Örtlichkeiten mit Ausnahme der Wege im Victoriapark und auf der Freifläche vor dem Eingang der Kronthal-Schule als gut beurteilt. Hinsichtlich des Victoriaparks liege es in der Entscheidung der Stadt, die Hauptwege mehr auszuleuchten, die Beleuchtung der Kronthal-Schule liegt dagegen in der Verantwortung des Hochtaunuskreises als Schulträger.

Befragung

Das subjektive Sicherheitsempfinden war Aufgabenstellung von Bürgerbefragungen in allen drei Stadtteilen im Februar diesen Jahres. Wie der Bürgermeister in Erinnerung rief, wurden insgesamt 99 Bürgerinnen und Bürger unter anderem darüber befragt, wie sicher sie sich in Kronberg im Taunus fühlen, an welchen Orten sie sich unsicher fühlen und was der Grund für dieses Empfinden ist. Im Ergebnis führte die Umfrage laut Temmen zutage, dass sich die überwiegende Zahl der befragten Bürgerinnen und Bürger in ihrer Stadt sicher fühlen. Nach Tageszeiten differenziert hätten 59 der 99 Befragten angegeben, sich tagsüber sehr sicher zu fühlen, 34 der Befragten ließen „eher sicher“ notieren. Eher Unsicherheit empfinden 6 der Befragten. Auf die Nachtzeiten bezogen erklärten von 99 der Befragten, sich sehr sicher zu fühlen (47), eher sicher (33), eher unsicher (14) sowie sehr unsicher (5).

Sicherheitskonferenz

In einem weiteren Schritt wurde im Rahmen einer sogenannten ersten Sicherheitskonferenz am 27. Juni Vertreterinnen und Vertreter von Vereinen, Schulen, Kirchen und sonstigen für Kronberg im Taunus maßgeblichen Institutionen, darunter der Bund der Selbstständigen Kronberg als Interessenvertretung des Einzelhandels zu ihren Erfahrungen im Hinblick auf die Sicherheitslage in Kronberg im Taunus befragt. Auch hierbei war es das Ziel, losgelöst von der über die polizeiliche Kriminalstatistik erhobenen Daten, zur objektiven Sicherheitslage die spezifischen Kenntnisse der Beteiligten im Hinblick auf eine möglichst genaue Einschätzung zum subjektiven Sicherheitsempfinden in der Bevölkerung zu erhalten. Auf Grundlage der Ergebnisse aus der Bürgerbefragung und den Erkenntnissen aus der Sicherheitskonferenz erstellen das Polizeipräsidium Westhessen und die Stadtverwaltung zurzeit eine Sicherheitsanalyse für Kronberg im Taunus. Daraus sollen konkrete Lösungsvorschläge zu den einzelnen identifizierten Sicherheitsbedarfen durch Polizei und Präventionsrat erarbeitet werden, die letztlich in ein Sicherheitskonzept für Kronberg im Taunus münden.

Ehrenamtliche Sicherheitsberater

Eine erste konkrete Maßnahme ist die Absicht der Stadt, circa fünf ehrenamtlich Tätige als Sicherheitsberaterinnen und -berater für Seniorinnen und Senioren zu gewinnen, die nach Ausbildung durch das Polizeipräsidium Westhessen mit ihren erworbenen Kenntnissen zukünftig Beratungen für Seniorinnen und Senioren einzeln oder auch in Gruppen anbieten können. Ferner sollen sie Vorträge bei Seniorenveranstaltungen, Vereinstreffen und sonstigen Gelegenheiten durchführen und dabei Tipps zu Verhaltensweisen und der Vorbeugung zum Schutz vor Straftaten geben. Zugleich sollen die Sicherheitsbeauftragten als Verbindungsperson zwischen Polizei und dem Präventionsrat der Stadt Kronberg im Taunus fungieren. Dies vor dem Hintergrund, dass ältere Menschen zunehmend, auch in unserer Stadt, zu Opfern krimineller Handlungen (wie Enkeltrick, falsche Gewinnversprechen, Taschen- und Trickdiebstahl, Betrügereien an der Haustür, falsche Polizeibeamte und Ähnliches) werden.

Aufruf

Bürgerinnen und Bürger, die bereit sind, soziales Engagement durch die Ausübung eines Ehrenamtes wahrzunehmen und ihre über eine Ausbildung bei der Polizei erworbenen Kenntnisse im Interesse der Kriminalprävention weiter geben wollen, sind aufgerufen sich unter Verwendung eines vom Hessischen Landeskriminalamt vorbereiteten Bewerbungsbogens für die Ausbildung zur Sicherheitsberaterin beziehungsweise zum Sicherheitsberater für Seniorinnen und Senioren zu bewerben. Zum Anforderungsprofil gehören ferner Mobilität, Flexibilität, zeitliche Ressourcen zur Ausübung des Ehrenamtes. Die Bewerberinnen und Bewerber müssen volljährig sein und bestenfalls in einem Alter, in dem sie die notwendige Lebenserfahrung mitbringen und sich in Ängste und Nöte älterer Menschen hineinversetzen können.

Bewerbungen sind bis spätestens Montag, 21. Oktober an das Polizeipräsidium Westhessen, Abteilung Einsatz, E4 – Prävention, Konrad-Adenauer-Ring 51, 65187 Wiesbaden oder per E-Mail an praevention.ppwh[at]polizei.hessen[dot]de zu richten. Ein entsprechender Aufruf wird in Kürze auch über die Internetseite der Stadt Kronberg im Taunus und die Presse erfolgen. Der Bewerbungsbogen auf www.kronberg.de bereitgestellt.

Der Seniorenbeirat der Stadt Kronberg im Taunus sowie der Seniorenbeauftragte sind über die Absicht des künftigen Einsatzes von Sicherheitsberaterinnen und Sicherheitsberatern in Kronberg im Taunus informiert und werden das Projekt unterstützen, indem sie die Maßnahme bewerben und sich hierüber gegebenenfalls geeignete Bewerber finden werden. (pu)



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