Schockanrufe verzeichnet – Senior übergibt hohen Geldbetrag

Kronberg (kb) – In der zurückliegenden Woche haben Kriminelle mehrere Bürgerinnen und Bürger aus dem Hochtaunuskreis angerufen und versucht, die Geschädigten durch eine geschickte und skrupellose Gesprächsführung in eine emotionale Extremsituation zu bringen. Auf diese Art und Weise sollen die Angerufenen derartig geschockt werden, dass ein rationales Denken und Handeln nicht mehr möglich ist und dann in der Folge Wertgegenstände an unbekannte Abholer herausgeben werden. Leider meldete sich gestern ein Senior aus Kronberg bei der Polizei und gab an, einen derartigen Anruf erhalten und in der Folge mehrere Zehntausend Euro an einen Abholer übergeben zu haben. Andere Anzeigende aus Kronberg durchschauten die Maschen erfreulicherweise und reagierten vollkommen richtig, indem sie einfach auflegten und die 110 wählten.

Die „Spielarten“ dieser Schockanrufe sind hierbei vielfältig. Die Betrüger geben sich als Verwandte oder als Polizeibeamte aus und tischen ihren oftmals älteren Opfern Schreckensszenarien auf. Immer in der Absicht, letztendlich Bargeld und andere Wertgegenstände zu erbeuten. Im Fall des betrogenen Mannes aus Kronberg meldete sich z. B. ein Polizeibeamter am Telefon, der von einem tödlichen Verkehrsunfall sprach, den die Tochter des Angerufenen verursacht habe. Nur die Zahlung einer höheren Kaution könne nun für die Entlassung der Frau aus dem Polizeigewahrsam sorgen. Im weiteren Verlauf übergab der Geschädigte Bargeld und

Wertgegenstände im Wert eines mittleren fünfstelligen Euro-Betrages an einen unbekannten Mann, der das Geld an der Wohnanschrift des Seniors Mittwoch, 25. August zwischen 11 und 17 Uhr in der Schmiedeberger Straße abholte. Er soll knapp 30 Jahre alt und modern mit mehrfarbiger Kleidung bekleidet gewesen sein. Zudem trug er eine schwarze Mütze und hatte eine helle Haut.

In anderen Fällen meldete sich ein angebliches Enkelkind mit weinerlicher Stimme und schilderte einen tödlichen Verkehrsunfall, den es verursacht hätte. Im weiteren Gesprächsverlauf sprach dann ein angeblicher Polizeibeamter oder Amtsrichter, die den Sachverhalt bestätigten und den genauen Zahlungsablauf vorgaben. Auch Schilderungen von angeblich schwer verletzten Familienangehörigen, für deren Behandlung nun umgehend Kosten im oftmals fünfstelligen Bereich beglichen werden müssten, sind leider an der Tagesordnung. Für die Abholung

dieser Summen würde „die Polizei“ nun umgehend jemanden vorbeischicken. Dass in diesen Zusammenhängen noch die Vermögenswerte der Seniorinnen und Senioren

erfragt werden, ist nicht unüblich.

Gerade die Angst, Gutgläubigkeit und Hilfsbereitschaft älterer Menschen wird hier auf äußerst niederträchtige Art und Weise ausgenutzt. Die Polizei appelliert daher an die älteren Mitbürger, bei solchen Anrufen äußerst sensibel zu reagieren und sich nicht zu übereilten Geldübergaben überreden zu lassen. Im

Zweifel sollte die Polizei unter der 110 verständigt werden. Darüber hinaus wird in den meisten Fällen eine Rückversicherung bei den tatsächlichen Verwandten, Freunden oder Arbeitskollegen Klarheit bringen. Jüngeren Menschen empfehlen wir, sich mit ihren Eltern und Großeltern über diese perfiden Taten auszutauschen und damit für die notwendige Sensibilität zu sorgen. „In jedem Fall können Sie sich sicher sein, dass die Polizei am Telefon niemals Ihre Vermögenswerte erfragen oder Geld bei Ihnen Zuhause abholen wird“, so betont die Polizei abschließend.

Personen, die Mittwoch zwischen 11 und 17 Uhr verdächtige Beobachtungen in Kronberg gemacht haben, werden dringend gebeten, sich unter der Telefonnummer 06172-120 - 0 mit der Kriminalpolizei in Bad Homburg in

Verbindung zu setzen.



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