SPD löscht ihre Facebook-Seite

Kronberg. – „Holocaust-Leugnung, Antisemitismus, Rassismus, Desinformationskampagnen, ,Fake News‘ – also bewusst gestreute Lügen –, Wissenschaftsfeindlichkeit, Diffamierung, Beleidigungen und Hass gegen Gruppen und konkrete Menschen sind einige der vielen Gründe, Facebook zu verlassen“, so der Vorstand des SPD-Ortsvereins. „Ohne Facebook wäre die AfD nie geworden, was sie ist“, habe vor einigen Jahren der damalige Junge Alternative-Vorsitzende Markus Frohnmaier gesagt. „Denn auf Facebook konnte die Partei ihre Desinformations- und Hass-Botschaften ungehindert und unmoderiert verbreiten, sie nutzte die Marketing-Tools, die Facebook anbietet, und Facebook half ihr dabei. Die AfD ist die mit Abstand aktivste und vernetzteste Partei auf Facebook“, berichten der erste Vorsitzende Thomas Kämpfer und Gabriela Rosbach von der SPD. „Als Donald Trump als Präsidentschaftskandidat 2016 ein Video auf Facebook veröffentlichte, in dem er Muslime mit Terroristen gleichsetzte, verlangten Facebook-Mitarbeiterinnen und -mitarbeiter die Löschung des Posts wegen Volksverhetzung. Die Geschäftsführung entschied sich dagegen und interpretierte ,Volksverhetzung‘ und ,Meinungsfreiheit‘ einfach in ihrem Sinne“, erläutern sie. Das seien nur wenige Beispiele dafür, dass Facebook menschen- und demokratiefeindliche Inhalte nicht nur toleriere, sondern fördere, weil diese Traffic und Verweildauer erhöhen und mehr Nutzerdaten generieren. Deshalb verabschiedet sich nun die SPD Kronberg von Facebook. In ihrer letzten Facebook-Post schreiben sie unter anderem: „Liebe Facebook-Freundinnen und Freunde, als wir mit dieser Seite begonnen haben, war es noch relativ ruhig und beschaulich und der Ton höflich-freundlich. In den letzten Jahren ist der Ton in Facebook aber zunehmend rauer, unfreundlicher und teilweise sogar gehässig geworden. Auch ist in den vergangenen Jahren immer deutlicher geworden, dass es Facebook rein um den Profit und die Daten seiner Nutzerinnen und Nutzer geht. Im Kampf gegen Hass in Facebook erfährt man von Facebook so gut wie keine Hilfe. Die Inhalte, die auf der Plattform eingestellt werden, scheinen Facebook relativ egal zu sein. Erst wenn die Geschäftsinteressen bedroht sind, erfolgt eine Reaktion.“ Dies könne man am folgendem Beispiel sehen: https://www.fnp.de/welt/apple-facebook-menschenhandel-app-store-internet- kriminalitaet-zr-90997077.html. Hier drohe man Apple Facebook mit Rauswurf aus seinem Shop, weil Facebook auf die Meldung von Seiteninhalten mit menschenverachtendem Inhalt nicht reagiert hat.

„Eine solche Haltung, wie sie Facebook gegenüber Eingaben und Inhalten einnimmt, ist zutiefst unsolidarisch und widerspricht damit den Werten ,Freiheit – Gleichheit – Brüderlichkeit – Solidarität‘, für die die Sozialdemokratische Partei Deutschlands und damit wir als SPD-Ortsverein einstehen“, so Kämpfer und Rossbach unisono. „Wir sehen Facebook daher nicht mehr als geeignete Plattform an und werden unsere Seite daher in den nächsten Tagen löschen.“ Alle Neuigkeiten über die Kronberger SPD und ihre Arbeit sowie die Kontaktdaten findet der Sozialdemokraten finden sich wie immer auf ihrer Homepage http://www.spd-kronberg.de (mw)



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