SPD stellt Eilantrag: Beitritt der Stadt zur „Seebrücke“

Kronberg. – Der Stadt Kronberg liegt ein Eilantrag der SPD vor, der vorsieht, die Stadt Kronberg möge der „Initiative Seebrücke“ beitreten und sich zum „Sicheren Hafen“ für geflüchtete Menschen erklären, die aus Seenot gerettet wurden. Insbesondere soll die Stadt Kronberg sich aktuell bereit erklären, Menschen aus dem zerstörten Flüchtlingslager in Moria auf der Insel Lesbos in Griechenland aufzunehmen. „Seit langem ist beziehungsweise war das für 3.000 Menschen ausgelegte Flüchtlingslager in Moria mit mehr als 13.000 Menschen überfüllt, die hygienischen und alle anderen Versorgungszustände sind menschenunwürdig, das Lager ist niedergebrannt“, erklärt die SPD in ihrer Antragsbegründung zum Sachstand. „13.000 Menschen sind obdachlos, Griechenland alleine kann alle diese Menschen weder menschenwürdig unterbringen noch ausreichend versorgen. Kinder und Jugendliche können nicht zur Schule gehen. Eine europäische Lösung ist nicht in Sicht und würde zu lange dauern. Für die Menschen aus Moria zählt jeder Tag.“

In der Initiative „Seebrücke“ seebrücke.org haben sich nun bundesweit bisher mehr als 170 Kommunen zusammengeschlossen, um Geflüchtete aus Seenot und aktuell Menschen aus dem Lager in Moria je nach ihrer Kapazität aufzunehmen (#WirHabenPlatz).

„In den vergangenen Tagen bis zum 11. September haben sich zehn deutsche Städte mit einem Brief ihrer Oberbürgermeister an die Bundeskanzlerin und den Bundesinnenminister zur Aufnahme von Menschen aus Moria bereit erklärt“, informiert die SPD: Bielefeld, Düsseldorf, Freiburg, Gießen, Göttingen, Hannover, Köln, Krefeld, Oldenburg, Potsdam. Bereit erklärt hätten sich auch einige Bundesländer. „Seebrücke/Sicherer Hafen“, der Brief und die Bereitschaftserklärung einiger Bundesländer sollen den Bundesinnenminister dahingehend unterstützen, dass dieser die Aufnahme von Menschen gegebenenfalls auch in einem deutschen Alleingang zulässt, erklären die Sozialdemokraten. „Auch eine kleine, aber starke Stadt wie Kronberg kann und sollte unseres Erachtens aktiv werden“, erklären die Antragsunterzeichner, der kommissarische Fraktionsvorsitzende Wolfgang Haas und die SPD-Stadtverordnete Gabriala Roßbach.

„Je mehr Kommunen mitmachen, desto höher der Druck und desto größer die Wahrscheinlichkeit, dass Deutschland helfen kann und desto kleiner und verträglicher die Zahl der Aufgenommenen pro Kommune“, betonen sie und fügen hinzu: „Unsere christlichen und humanistischen Werte dürfen keine Lippenbekenntnisse sein. Menschen in Not zu helfen ist für uns selbstverständlich und würde der Stadt Kronberg gut zu Gesicht stehen.“

Die beiden abschließend: „Über ein überparteiliches Bekenntnis würden wir uns besonders freuen.“ (mw)



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