Mit Tanzmusik in den Frühling: Musik-Verein Kronberg begeistert beim Frühjahrskonzert

Jung, mutig, musikalisch: Nachwuchstalent Emma Kaufmann begeistert beim Frühjahrskonzert mit ihrem Saxofon.

Kronberg (kb) – Frei nach Gene Sarazan „Erhoffe dir das Beste, rechne mit dem Schlimmsten – und nimm, wie es kommt“ planten die Verantwortlichen des Musikvereins das diesjährige Frühjahrskonzert. Sie waren im Vorfeld eher etwas skeptisch, da mehrere negative Einflussfaktoren ein gutes Gelingen in Frage stellten. Einige davon waren Konkurrenzveranstaltungen in der Stadt und damit verbunden ein ausgelastetes Parkhaus sowie die bereits begonnenen Osterferien.

Achtung, Spoiler vorab: Am Ende des Konzertes gab es in der gut gefüllten Stadthalle Standing Ovations des begeisterten Publikums, die alle vorigen Zweifel beiseite wischten. Dafür sorgten auch die beiden gut gelaunten Moderatorinnen Christina Diehl und Silke Dietz, die humorvoll und souverän durch das kurzweilige Programm führten. Dieses stand unter dem Motto „Mit Tanzmusik in den Frühling“. Dirigent Alfred Herr hatte eine abwechslungsreiche Mischung vertrauter, aber auch weniger bekannter Titel zusammengestellt. Dabei forderte er seine 33 Musiker zu einigen Höchstleistungen heraus.

Der erste Teil startete mit dem rhythmisch lebendigen Werk „African Symphony”. Hier war besonders gefordert das vierköpfige Percussion-Register um Reiner Ziegler, Matthias von der Au und Rolf Becker sowie Levi Moers aus der Young Band. Der nächste Titel machte das Publikum mit dem eher unbekannteren Tanz “Danzón No. 2” vertraut. Es ist ein Stück, das klassische Orchesterklänge mit karibischen und lateinamerikanischen Einflüssen verbindet. Der Tanzstil wird von seiner energiegeladenen und zugleich sinnlichen Musik inspiriert. Beim anschließenden Medley „ABBA in Concert“ konnten fast alle im Publikum die weltberühmten Hits mitsummen. Etwas ruhiger ging es dann zu bei „Simple Gifts, bekannt aus “The Lord of the Dance”. Einen Höhepunkt des ersten Teils bildeten die kraftvollen und dynamischen Musical-Melodien aus „Tanz der Vampire“. Danach folgte eine kurze Umbauphase. Das Orchester verließ zum großen Teil die Bühne und machte Platz für den Auftritt der „YoungBand“, die von einigen wenigen Aktiven unterstützt wurde.

Deren neuer Dirigent Vyacheslav Golovchik hatte als erstes Stück „Fluch der Karibik“ ausgesucht. Das passte perfekt zum vorherigen Stück, das ebenfalls in einer nebelverhangenen, gruselig-schönen Kulisse spielt. Nebel spielte auch beim zweiten Stück „Gathering in the Glenn“ eine wichtige Rolle, wo es eine Mischung aus originellen schottischen Themen und Volksliedern zu hören gab. Beide Stücke wurden vom Publikum mit viel Beifall bedacht. Richtig laut wurde der Applaus aber, als die zehnjährige Emma Kaufmann ihr Solo am Saxofon gab. Sie wird vom Dirigenten unterrichtet, der sie auch bei „Hänschen klein“ begleitete. Obwohl Emma erst wenige Unterrichtseinheiten hatte, spielte sie ihr Stück souverän und fast ohne Lampenfieber. Die neue Jugendleiterin Melissa Jousten freute sich bei der anschließenden Überreichung eines Blumenstraußes zusammen mit ihren Mitspielern über die musikalische Verstärkung. Die wird zusätzlich ergänzt durch Martina Robering-Deuss an der Querflöte.

„Unterricht beim Musik-Verein lohnt sich“ führte Peter Ruth bei seiner Moderation aus und machte auch gleich weiter Werbung in eigener Sache. Er wies auf die neue Möglichkeit einer Ausbildung an der Blockflöte im Einzel- oder Gruppenunterricht hin. „Kann es zu Ostern ein sinnvolleres Geschenk geben, als eine musikalische Ausbildung durch den Musik-Verein?“ fragte er das Publikum, und tatsächlich gab es nach dem Auftritt bereits neue Anfragen. Mit dem beschwingten „American Spirit March“ als Zugabe wurde das Publikum in die Pause begleitet.

Nicht unerwähnt sei auch die liebevolle und detaillierte Dekoration rund um das Motto „Tanzen“ durch das Kreativ-Team. Als Steigerung wurde in der zweiten Hälfte der Saal abgedunkelt, und die glitzernde Disco-Kugel mit entsprechender Beleuchtung kam zur Geltung. Das passte zu den Titeln „Dance Movies Highlights!”, “80er Kult(tour) 2“ mit Schlagern der neuen deutschen Welle sowie „Rock it!”, bei den Hits aus der Zeit des Rock ’n’ Roll zum Mitklatschen animierten. Ihre Gesangskünste bewiesen die Musiker beim letzten Stück “Ein Leben lang”, bei denen sie sowohl noch einmal ihre Instrumente als auch ihre Stimmbänder forderten. Eine ältere Zuhörerin meinte nach dem Konzert “Ich bin mit der Musik noch einmal richtig jung geworden. Es wäre schade gewesen, wenn ich das heute verpasst hätte.” So sah es auch das begeisterte Publikum, das mit Standing Ovations Zugaben forderte. Mit unter anderem “Zorba the Greek”, besser bekannt unter “Sirtaki”, wurden sie nicht enttäuscht.

Der Musik-Verein Kronberg freut sich schon, wieder zu den nächsten Auftritten am 29. Mai zum Vatertag und am 24. August zum Konzert im Park einzuladen.

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