Temmens Dank und Überblick über unterstützende Maßnahmen der Stadt

Kronberg (pu) – Im Rahmen eines vor wenigen Tagen stattgefundenen Pressegesprächs gewährten Bürgermeister Klaus Temmen (parteilos), Erster Stadtrat Robert Siedler (parteilos), der Abteilungsleiter der Verwaltungssteuerung, Jochen Schmitt-Laux, sowie der städtische Wirtschaftsförderer Andreas Bloching einen Einblick in die zu stemmenden Herausforderungen im Zuge der Corona-Pandemie.

Große Aufgabe

„Es ist zweifellos eine große Aufgabe für die innere Stadtverwaltung, coronabetreffende Themen beschäftigen uns einen Großteil des Arbeitstages und lassen uns auch am Wochenende nicht ruhen“, brachte es der Rathauschef auf den Punkt. Wie Jochen Schmitt-Laux ergänzte, seien es von Anfang an gefühlte über 1.000 Dinge gewesen, die innerhalb kürzester Zeit auf die Beine gestellt werden mussten. Als Beispiel nannte er die Schaffung von Homeoffice-Plätzen den jeweiligen Bedürfnissen und der Gesundheitssituation der Mitarbeiter entsprechend oder deren notwendige rasche Belieferung mit Informationen über Veränderungen und angepasste Bestimmungen. „Im Gegensatz zu anderen Kommunen haben wir weder Leistungen noch Aufgabengebiete heruntergefahren, alle Leistungen waren zu jedem Zeitpunkt erbringbar“, so Schmitt-Laux. Während das einerseits für Teile der Stadtverwaltung Überstundenzuwachs mit sich bringe, sei es andererseits gelungen, 1.500 Überstunden und Urlaub, vor allem bei den Stadtwerken und in den Kitas, abzubauen. Im Zuge der notwendig gewordenen Änderungen „erfährt die Digitalisierung einen Auftrieb, wir haben inzwischen viele, auch kurzfristige, Video- und Telefonkonferenzen“. Nichtsdestotrotz kehrt Temmen und Schmitt-Laux zufolge ein Stückweit Normalität durch die Rückkehr von Mitarbeitern in ihre Büros zurück. Bei allen, die über ein Einzelbüro verfügen, sei das unkompliziert gewesen, dort, wo sich üblicherweise mehrere Personen im Büro aufhielten, mussten entsprechende Lösungen gefunden werden.

Dank

Nicht minder verändert hat sich das Leben der Bürgerinnen und Bürger durch die Kontaktsperren, Betriebseinschränkungen und -verbote sowie die umfassenden Hygiene- und Abstandsregeln. „Ich bedanke mich einmal mehr bei allen Bürgerinnen und Bürgern, Unternehmerinnen und Unternehmern in unserer Stadt für ihre Bereitschaft, sich dieser für uns alle so schwierigen Situation zu stellen und die notwendigen Maßnahmen und Vorgaben der Behörden besonnen und mit aller gebotenen Konsequenz einzuhalten und umzusetzen“, so Bürgermeister Klaus Temmen. Die Ordnungspolizei, die die Einhaltung der Maßnahmen kontrolliert, beobachte eine „sehr hohe Disziplin“ in der Bürgerschaft.

Kitas

Zum viele Familien umtreibenden Thema Kitabetrieb und Gebühren informierte der Rathauschef, er habe der Stadtverordnetenversammlung am 18. Mai im Rahmen einer Telefonkonferenz mit dem Stadtverordnetenvorsteher und den Fraktionsvorsitzenden aufgrund der außergewöhnlichen Lage empfohlen, auf die Erhebung der Gebühren während des Zeitraums des Lock-Downs zu verzichten und einen entsprechenden Beschluss zu fassen. „Dieser sollte in Abhängigkeit zur Beteiligung des Landes Hessen an den Gebühren stehen. Die kommunalen Spitzenverbände sind hierzu im Gespräch mit dem Land.“ In Aussicht stellte er einen eingeschränkten Regelbetrieb ab 8. Juni. Ob rotierend oder Schichtsystem die bessere Variante sei, müsse man schauen. „Wahrscheinlich tageweise wegen der besseren Planungssicherheit, wir werden mit der Elternschaft Lösungen erarbeiten“, verspricht Temmen, wohlwissend um den absehbaren noch wochen- und monatelangen Spagat der Familien bei der Vereinbarung von Familie und Beruf. „Das verdient meinen höchsten Respekt!“

Städtische Liegenschaften

Inzwischen sind die Stadtbücherei sowie der Bau- und Betriebshof unter entsprechenden Hygiene- und Abstandsregeln wieder für den Publikumsverkehr zugänglich und auch alle anderen städtischen Einrichtungen können, nach Terminvergabe, aufgesucht werden. „Viele Bürgerinnen und Bürger haben in der Corona-Krise aber auch die Vorzüge der digitalen Abwicklung bei Verwaltungsanliegen kennen und schätzen gelernt“, betonte der Bürgermeister. Nach seinen Worten werden für die Wiedereröffnung und Nutzung der Stadthalle aktuell Konzepte erstellt, und auch das Waldschwimmbad wird auf eine noch mögliche und von einer Entscheidung des Landes abhängige Saisoneröffnung unter Auflagen vorbereitet (siehe weiteren Bericht in dieser Ausgabe). Da, wie sich abzeichnet, auch die Vereine in den kommenden Monaten zunehmend wieder an Fahrt aufnehmen und mit kleineren Veranstaltungen helfen werden, das Leben trotz der Corona-Krise wieder ein wenig lebendiger und bunter zu gestalten, soll in jedem Fall auch die Vereinsförderung für 2020 bestehen bleiben.

„Corona-Paket“

Sorgen bereitet die Situation vor allem der mittleren und kleinen Betriebe. „Viele Gastronomen, Einzelhändler, Handwerker, Dienstleister und andere kleine und mittlere Betriebe waren und sind auf unbestimmte Zeit ihrer Existenzgrundlage beraubt, konnten und können nur sehr eingeschränkt agieren. Um diesen wirtschaftlichen Schaden nicht zu einem existenziellen Verlust werden zu lassen, waren und sind alle politischen Ebenen (Bund, Land und Kommunen) zum unbürokratischen Handeln aufgefordert“, hob Temmen hervor. Die Stadt Kronberg im Taunus hat „quasi eine Art ‚Corona-Paket‘ für die Wirtschaft zusammengestellt!“

Dieses fußt auf der am 30. März vom Magistrat der Stadt Kronberg im Taunus getroffenen Entscheidung, seine Möglichkeiten im Rahmen der bestehenden gesetzlichen und haushaltsrechtlichen Vorschriften zu nutzen. Dazu zählen Stundungen/Aussetzung von Mieten sowie etwaige Mietminderungen gewerblich genutzter städtischer Liegenschaften und in Abhängigkeit zur Landesförderung ebenso wie Stundung oder Herabsetzung der Gewerbesteuervorauszahlung zur kurzfristigen Reduzierung der steuerlichen Belastung der betroffenen Betriebe. Außerdem wird in diesem Jahr auf die Erhebung von Sondernutzungsgebühren für die betroffenen Betriebe (beispielsweise für Flächen zur Außenbewirtung in der Gastronomie) verzichtet.

In diesem Zusammenhang informierte der städtische Wirtschaftsförderer Andreas Bloching, um angesichts der strikten Auflagen mehr Spielraum zu haben, hätten bisher der Recepturkeller (im Recepturhof), Sylvies Café, die Gasthäuser „Zum Feldberg“ und „Zum grünen Wald“ sowie die Cocktailbar „Zeus hat Durst“ und das indische Restaurant „Darsch Tandoori“ (am Dalles) zwecks Erweiterung der Außengastronomie formlos angefragt und diesen Ansinnen sei stattgegeben worden. Ferner kann das Bistro Restaurant Zehntscheune in der Kilbschen Scheune bis auf Weiteres die Zehntscheune nutzen.

Weitere Maßnahmen

Die Wirtschaftsförderung steht, wie Bloching ergänzte, nicht nur als Ansprechpartner zur Verfügung, sondern flankiert durch weitere Hilfsmaßnahmen und Informationen unter anderem auf der Internetseite der Stadt Kronberg oder durch gemeinsame Aktionen mit dem Bund der Selbstständigen (BDS) wie etwa die Webseite „wirliebenkronberg.de“ mit einem Abhol- und Lieferservice lokaler Händler und Gastronomen. Ferner werden die kostenfreien „Orientierungsgespräche für Existenzgründer“ auf digitaler Ebene weitergeführt. Last not least ergänzt seit einigen Wochen der neu geschaffene städtische Facebook-Auftritt „Kronberg.de – Presseportal“, betrieben durch die Stabsstelle Medien und Wirtschaftsförderung, die COVID-19-Maßnahmen.

Die Zeit, so Bürgermeister Temmen zum Abschluss des Pressegesprächs, werde zeigen, ob und welche weitere Unterstützung erforderlich sein wird.



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