Trotz Corona blickt der BDS positiv in die Zukunft

Kronberg. – Eine gemischte Runde von Mitgliedern aus allen Fachbereichen, vom Handwerk über den Einzelhandel bis zu den Dienstleistern, traf sich kürzlich zur Jahreshauptversammlung des Bund der Selbstständigen (BDS) in der Zehntscheune. Gemeinsam mit den Gästen Bürgermeister Klaus Temmen (parteilos) und CDU-Bürgermeisterkandidat Andreas Becker wurde zunächst auf das freudige Jahr 2019 mit vielen Aktivitäten aufgrund des 150-jährigen Jubiläums des Vereins mit Festveranstaltung, Handwerker-Führung, Schaufensterausstellung und Anzeigenkampagne im Kronberger Boten zurückgeblickt. Danach wurde die Stimmung ernster angesichts der vielen Negativ-Botschaften, die es aufgrund von Corona zu vermelden gab: Besonders die Gastronomie in Kronberg ist aufgrund der langen Schließungszeit stark gebeutelt. Auch wenn durch Lieferservice und Ausdehnung in der Außenbewirtschaftung einiges im Sommer aufgefangen werden konnte, ist die Belegung der Innenräume nach wie vor reduziert, größere Familienfeiern und Veranstaltungen werden nicht durchgeführt. Die Stadt Kronberg, insbesondere die Wirtschaftsförderung, hat nach Aussagen von Bürgermeister Temmen einiges in die Wege geleitet, um die Unternehmen zu unterstützen. Unter anderem erhielten Mieter gewerblich genutzter städtischer Immobilien Mietminderungen oder -stundungen. Doch es gab auch Positives zu berichten, wie die Nominierung des Oberhöchstädter Betriebes „Hildmann Sanitär und Heizung“ zum Mittelstands-Preis der Oskar-Patzelt-Stiftung. Geschäftsführer Peer Hildmann erhielt dafür einen großen Applaus. Vom Bereich Einzelhandel vermeldete Vorstandsmitglied Joachim Klinger einen Neukunden und auch der Tourismus hat kleine Lichtpunkte im Geschäftsleben gesetzt.

Trend zum Einkauf in der Kleinstadt nutzen

Es scheint, als würden Kunden aufgrund von Corona die Großstädte und Einkaufszentren meiden und sich verstärkt in den kleineren, überschaubaren Innenstädten aufhalten. Dies sollte als große Chance begriffen werden. Klinger rief alle Einzelhändler auf, an „einem Strang zu ziehen“ und sich kreativ, mit persönlicher Serviceorientierung zu präsentieren. In der Adventszeit möchte er in Kronberg mit den Einzelhändlern dazu einen weihnachtlichen Beitrag liefern, indem an den Samstagen die Geschäfte einheitlich länger geöffnet sein sollen mit Angeboten und Ständen vor der Tür. Dies soll den Kunden einen Einkauf mit besonderer Atmosphäre ermöglichen, betonte er.

Zum Ende der Veranstaltung wurden die Wahlen der Kassenprüfer und der Vorstandsmitglieder durchgeführt. Zum Kassenprüfer sind wieder Anette Flick und Peter Berner gewählt worden, mit den Stellvertretern Hans-Jörg Hofmann und Michael Nauheim. Für den Vorstand des Handwerks wurden wieder Moritz Feger als Sprecher und Jochen Wehrheim als stellvertretender Sprecher gewählt. Bei den Freiberuflern, den Dienstleistern und dem Bereich Sonderprojekte gab es ebenfalls keine Veränderungen: Anke Wenderoth, Susanne von Engelhardt, Dr. Dirk-Oliver Kaul, Christian Hellriegel und Joachim Schulte wurden bestätigt. Nur im Bereich Handel gab es eine Neuerung: Dirk Sackis von der Kronberger Bücherstube wurde erstmalig als Stellvertreter gewählt und steht somit Joachim Klinger, dem wiedergewählten Sprecher im Vorstand, bei. Gabriele Grau wurde mit großem Applaus und einem Blumenstrauß als langjährige, stellvertretende Sprecherin im Handel verabschiedet. Dankenswerterweise wird sie als Nachfolgerin des Ehepaars Kulemann mit ihrem Ehemann die Organisation der verkaufsoffenen Sonntage übernehmen und somit weiterhin mit dem BDS-Vorstand eng zusammenarbeiten.

Weihnachtsmarkt-Varianten

Zum Abschluss wurde noch das Thema Weihnachtsmarkt, sowohl für Kronberg als auch für Oberhöchstadt, diskutiert. Bürgermeister Temmen skizzierte drei Varianten. Erste Variante: Weihnachtsmarkt fällt aus, da große Veranstaltungen bis 31. Dezember 2020 verboten sind. Zweite Variante: Möglichkeit mit Wegeführung/ Einbahnstraßen. Separate Verzehrzonen müssten eingerichtet werden – nur dort dürfte ohne Maske getrunken und gegessen werden – ansonsten Maskenpflicht wie auf dem Wochenmarkt – circa 50 Prozent der sonstigen Teilnehmer könnten mitmachen. Dritte Variante: Nur an drei bis vier Stellen in der Stadt könnten einige Buden aufgestellt werden.

BDS-Vorstandssprecher Christian Hellriegel beendet die Jahreshauptversammlung mit einem Dank an den demnächst scheidenden Bürgermeister Temmen, der immer in guter Diskussionsatmosphäre die Belange des BDS ernst genommen habe, wie er betonte und mit dem Hinweis auf einen weiterhin aktiven BDS, der dieses Jahr die neuen Webseiten „www.wirliebenkronberg.de“ und „www.ausbildung-kronberg.de“ aufgebaut hat, die bitte rege genutzt werden sollen. (mw)



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