Verkehrschaos an der AKS und volle Busse – Appell an Eltern

Kronberg. – Ein hohes Verkehrsaufkommen im Bereich der Altkönigschule (AKS) in der Le-Lavandou-Straße und Verstöße gegen die Straßenverkehrsordnung beschäftigen die städtische Ordnungspolizei seit Beginn des neuen Schuljahres.

„Die Ordnungspolizei war mit Einsatzkräften am 17., 18., 19. sowie 20. und 21. August vor Ort, um den Verkehr zu kontrollieren und auch zu regeln, sowohl zu Schulbeginn als auch am Nachmittag gegen Schulende“, erklärt Bürgermeister Klaus Temmen in seiner Funktion als Leiter der Ordnungsbehörde.

Das hohe Verkehrsaufkommen sei festzustellen, da Eltern ihre Kinder aufgrund der Corona-Pandemie verstärkt mit dem Pkw zur Schule fahren. „Im Tagesschnitt musste die Ordnungspolizei 10 bis 15 Verwarnungen gegenüber Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmern aussprechen, vielfach wegen Falschparkens. Teilweise wurden die Gehwege von Fahrzeugführern mit ihrem Auto befahren und zum Halten oder gar Parken genutzt“, informiert Temmen. „Ebenfalls ist festzustellen, dass die eingesetzten Schulbusse trotz der vermehrten Pkw-Nutzung an ihrer Kapazitätsgrenze sind.“ In den Bussen wurde gemäß Beobachtung der städtischen Ordnungspolizei das vorgeschriebene Tragen der Mund-Nasen-Bedeckung in einzelnen Fällen von Schülern missachtet. Diese wurden von der Ordnungspolizei auf die Tragepflicht hingewiesen. Nach den Erfahrungen der ersten Schulwoche sieht sowohl die Stadt Kronberg als auch die Schulleitung der Altkönigschule, die Notwendigkeit des Einsatzes weiterer Schulbusse. „Dies hat mir AKS-Direktor Martin Peppler, der auch schon an den Hochtaunuskreis herangetreten ist, in einem Telefonat bestätigt“, führt Temmen aus.

Mit dem Einsatz weiterer Busse, so Temmen, würde nicht nur der Individualverkehr reduziert, sondern auch die beengte Situation in den Bussen für die Schülerinnen und Schüler entschärft.

Der Verkehrsverband Hochtaunus (VHT) und ihr Geschäftsführer Frank Denfeld stellen zur aktuellen Diskussion um die Maskenpflicht in Schulbussen sowie an den entsprechenden Haltepunkten klar, dass die Kontrolle den Ordnungsbehörden der Städte und Gemeinden (im Falle der Altkönigschule der Ordnungsbehörde der Stadt Kronberg) sowie der staatlichen Polizei obliegt. Aufsichten an den Haltestellen unmittelbar an den Schulen selbst seien durch die jeweilige Schule zu organisieren. Die Auslastung der jeweiligen Schulbusse beobachte man auch mit Blick auf die herannahende kalte Jahreszeit sehr genau. Auch für die Altkönigschule wolle man mit der Schulleitung sowie dem staatlichen Schulamt und der Schulverwaltung des Hochtaunuskreises gemeinsam klären, wie hier Verbesserungen erreicht werden können. „Dazu gehörten neben möglichen zusätzlichen Kapazitäten auch versetzte Schulanfänge beziehungsweise ein flexibleres Schulende, damit nicht alle Schüler gleichzeitig fahren müssen“, erklärt der Verkehrsverband vorab. „Leider erschwert die Vorgabe des Landes, sofort mit dem vollen Präsenzunterricht zu beginnen, dieses Anliegen“, kritisiert Denfeld die Vorgaben des Hessischen Kultusministeriums. Mit einem gestaffelten Schulstart hätte man in diesem besonderen Start zunächst Erfahrungen sammeln können, bevor der Schulbetrieb nun wieder vollumfänglich gewährleistet werde. Denfeld weiter: „Nur mit einer konstruktiven Zusammenarbeit aller Beteiligten wird es gelingen, Schule verlässlich trotzt der Corona-Pandemie anzubieten.“ Außerdem verwies er auf die Zahlen von letztem Jahr im Vergleich: Da habe der VHT laut Denfeld 30 bis 40 Prozent mehr Fahrgäste um diese Zeit gehabt. Aber mit Schulbeginn habe man ein „altbekanntes strukturelles Problem“. Obwohl alle rund 60 Fahrzeuge auf den Straßen unterwegs seien, seien Busse in erster Linie morgens relativ voll, erläutert er.

Auch die Sprecherin des RMV, Vanessa Rehermann, erklärt: „Da sich das Schüleraufkommen im ÖPNV bei normalem Schulbeginn auf einen sehr kurzen Zeitraum erstreckt, könnten beispielsweise gestaffelte Schulanfangszeiten eine mögliche Lösung sein, um die Frühspitze zu entzerren und mehr Platz in den Fahrzeugen zu bieten. Gerne können Schulen und Schulämter mit dem RMV bzw. den zuständigen lokalen Partnern vor Ort in Kontakt treten, um individuelle Lösungen zu prüfen“, signalisiert sie Gesprächsbereitschaft und fügt erläuternd hinzu: „Den Wunsch, auch im ÖPNV das Abstandsgebot einzuhalten, können wir nachvollziehen. Allerdings ist die Anzahl der Fahrzeuge ebenso wie des Personals begrenzt, weshalb der ÖPNV in der Landesverordnung vom Abstandsgebot ausgenommen ist.“ Umso wichtiger sei es, dass jeder Fahrgast der Maskenpflicht nachkomme und alle Akteure in dieser außergewöhnlichen Lage gemeinsame Lösungen ins Auge fassen. Die Stadt Kronberg appelliert in diesem Zusammenhang auch an alle Eltern, auf ihre Kinder einzuwirken und ihnen die Wichtigkeit des Tragens der Mund-Nasen-Bedeckung, insbesondere auch im Busverkehr, zu verdeutlichen. Auch die Schulleitung der Altkönigschule wurde seitens der Stadt darum gebeten, ihrerseits auf die Schülerinnen und Schüler einzuwirken.

„Eltern, die ihr Kind auch weiter mit dem Pkw zur Schule fahren wollen, werden gebeten, nicht bis zum Schulparkplatz vorzufahren. Die Kinder sollen vorzeitig aussteigen und auf dem Gehweg weiter zur Schule gehen. Auch die Gehwege sind bitte unbedingt und zur Sicherheit der Kinder von Fahrzeugen freizuhalten“, betont der Bürgermeister. „Bei Fehlverhalten wird die Ordnungspolizei im Sinne der Sicherheit der Schülerinnen und Schüler auch weiterhin reagieren“, betont er abschließend. (mw)



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