Wassermangel hinterlässt Spuren im Kronberger Schlosspark

Kronberg
(kb) – Die andauernde Hitze und fehlenden Niederschläge machen uns allen zu schaffen. Die Wasserampel in Kronberg steht auf „Rot“ und bedeutet für alle Kronberger Bürgerinnen und Bürger den Aufruf zu einer deutlichen Reduzierung ihres Wasserkonsums.

Das betrifft sowohl die Privathaushalte als auch Unternehmen und Organisationen. Der im Schlosspark gelegene Golf- und Land-Club Kronberg e.V. schränkt seinen Wasserverbrauch bereits seit Wochen auf ein absolutes Minimum ein – obwohl sein Jahresbezug an Wasser zu normalen Zeiten ohnehin nur zwei Tagesverbräuchen der Gesamtstadt Kronberg entspricht.

Der Rasen auf dem Platz selbst wird seit bereits zwei Monaten gar nicht mehr bewässert. Das führt sichtbar dazu, dass sich die Spielbahnen und somit der Großteil der Golfanlage in einem völlig ausgetrockneten, steppenähnlichen Gelb-Braun präsentieren. Nur die sogenannten Grüns, die kurz gemähte Fläche rund um die Löcher und Fahnenstöcke, sowie die Abschläge werden noch minimal bewässert. Zwar machen diese Bereiche weniger als fünf Prozent der Gesamtfläche des Kronberger Golfplatzes aus, stellen aber den empfindlichsten Teil der Spielfläche und damit die wirtschaftliche Existenz des Clubs dar.

Würden diese Grüns und Abschläge gänzlich austrocknen, könnten sie sich nicht mehr erholen, denn eine Sportrasenfläche ist nicht zu vergleichen mit einem Zierrasen, wie man es aus den privaten Gärten kennt. Das hätte zur Folge, dass sie im kommenden Jahr komplett neu angelegt werden müssten. Die Bewässerung ist daher notwendig. Aber im Gegensatz zu weniger heißen Sommern wird nur noch maximal ein Zehntel der Wassermenge aufgebracht, die sonst zur Verfügung stand. Zur Bewässerung entnimmt der Club jedoch kein Kronberger Trinkwasser, sondern sein durch eigene Schürfung gewonnenes Wasser, das ansonsten ungenutzt in die Kanalisation eingeleitet werden müsste.

Grundsätzlich bereitet sich das für die Pflege des Golfplatzes verantwortliche Greenkeeper-Team intensiv auf die außergewöhnlichen Wetterereignisse vor und nutzt neben besonderen Pflegemaßnahmen und Mähtechniken alle Möglichkeiten, um den herausfordernden Wetterereignissen zu begegnen. Das hatte dem Golfclub schon in den Extremsommern 2018 und 2019 nicht nur das sportliche Überleben gesichert.

Da sowohl größere Hitzeperioden als auch Starkregenereignisse mittlerweile in regelmäßigen Abständen vorkommen, optimiert der Golfclub beständig sein nachhaltiges Wasserkonzept. Neben dem im vergangenen Jahr gebauten eigenen Brunnen und der Nutzung von hochmoderner Pumpentechnik ist als nächstes Kernelement der Bau eines Speicherteichs geplant. Dieser wird sowohl das Oberflächenwasser bei Starkregenereignissen aufnehmen als auch in Trockenperioden zur Bewässerung genutzt. Das umfangreiche Genehmigungsverfahren wurde beim Regierungspräsidium eingeleitet.

Der Golfplatz ist die größte unversiegelte Grünfläche Kronbergs und somit für die Wasseraufnahme bei Starkregenereignissen unverzichtbar. Ein betonharter Boden kann jedoch kein Wasser aufnehmen, was immer wieder bei heftigen Sommergewittern zu diversen Überschwemmungen führt. In regelmäßigen Sitzungen tauschen sich die Verantwortlichen des Clubs mit den Vertreten der Stadt Kronberg diesbezüglich aus, um gemeinsame Maßnahmen zum Umgang mit den extremen Wetterkapriolen zu implementieren.

Die Pflege des Golfplatzes liegt daher im Interesse aller Kronberger Bürger und Bürgerinnen, die den öffentlich zugänglichen Schlosspark genießen. Der Golf- und Land- Club Kronberg ist sich als Pächter der Hessischen Hausstiftung dieser Verantwortung bewusst und wird weiterhin aktiv am Erhalt dieser einzigartigen Parklandschaft arbeiten. Damit es in Zukunft wieder heißen wird:

„Es grünt so grün...“

Das „Grün“ präsentiert sich eher in Gelb-Braun: Die besonders trockenen klimatischen Umstände diesen Sommers haben sichtbaren Einfluss auf den Schlosspark.
Foto: Golf- und Land-Club Kronberg e.V



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