Kronberg (kb) – Der Eigentümer der Büro-Gewerbeimmobilie Landlord BluE4 Building in Kronberg Süd, Markus Mikutta, wartet seit längerer Zeit auf den Ausbau des Glasfasernetzes in diesem Bereich, was er für essentiell für die Zukunft seines Unternehmens hält. „Im Frühjahr 2024 wurden ich und meine Mieter von der Deutschen GigaNetz informiert, dass sie sich nun doch gegen den Ausbau des Glasfasernetzes in den Gewerbegebieten Süd entschieden haben, da eine vermeintliche Zeichnungsquote nicht erreicht wurde”, so Mikutta. Trotz zahlreicher „Warnrufe“ an Bürgermeister König wie auch der Wirtschaftsförderung und des Stadtmarketings, „dass sie es nicht zulassen dürfen, dass unsere auch in Zukunft elementar wichtigen Gewerbegebiete vom Netzbetreiber ausgespart werden, scheint die Stadt wenig bis gar keine Anstalten zu unternehmen, diesem skandalträchtigen Umstand zu begegnen.”
Der Umstand fehlender Glasfaser-Infrastruktur am Gewerbestandort Kronberg stelle für ihn als Eigentümer und Vermieter einen nicht nur eklatanten Standortnachteil dar, sondern entwickele sich „bereits zu einer existenziellen Gefahr für mein Vermietungsgeschäft”, so Mikutta weiter.
Auf Nachfrage hin erläuterte Andreas Bloching, Wirtschaftsförderung Kronberg, den aktuellen Sachstand. Gewerbegebiete würden bei der Deutsche GigaNetz GmbH anders vermarktet und bewertet als „Privathaushalte“. Die Deutsche GigaNetz GmbH argumentiere, dass in Gewerbegebieten die Kosten für den Ausbau von Glasfaser deutlich höher liegen würden, als in den herkömmlichen Wohn-/Ballungsgebieten. Diese Klassifizierung wende die Deutsche GigaNetz GmbH nach eigenen Angaben in allen ihren Ausbauprojekten an. So bestehe bei der Deutsche GigaNetz GmbH in Gewerbegebieten ein Umsatzziel (keine Abschlussquote). Eine Wirtschaftlichkeitsberechnung befindet dann über eine Baufreigabe. Dies bedeute auch, dass die Deutsche GigaNetz GmbH in Gewerbegebieten nicht über den Ausbau einzelner Straßen befinde, sondern über ein Gebiet in Gänze. Wenn das Umsatzziel stimmt, will das Unternehmen ausbauen.
„Das ist in höchstem Maße unglücklich, wie die aktuelle Situation in der Eschborner Straße verdeutlicht. Dort wünschen nahezu alle Anlieger den Ausbau und einige Eigentümer haben bereits hochwertigen Verträge mit der Deutsche GigaNetz geschlossen, so Bloching. Der kleine Straßenzug im Süden der Stadt grenzt unmittelbar an die GigaNetz-Glasfaser-Hauptverlegungstrasse L3005 an. Die Versorgung der Eschborner Straße mit Glasfaser sollte nach unserer Auffassung daher ein Leichtes sein.
„Wir stehen in dieser Causa seit Monaten im Austausch mit den betroffenen Unternehmen und der Deutsche GigaNetz GmbH. Leider warten Stadt, Unternehmen und Gebäude-Eigentümer immer noch auf eine verbindliche Aussage der Deutsche GigaNetz GmbH. Auch eine Informationsveranstaltung der Deutsche GigaNetz GmbH, die auf Initiative der städtischen Wirtschaftsförderung stattgefunden habe, „brachte nicht mehr als unverbindliche Absichtsformulierungen. Wir brauchen eine verbindliche Entscheidung der Deutsche GigaNetz GmbH ,” so Bloching weiter.
Die Stadt sorge sich um die Zukunft ihrer Unternehmen. Auch neue Betriebe, die sich gerne ansiedeln möchten, würden ihre Zusagen von der Entscheidung des Glasfaserausbaus abhängig machen. Dies habe Bürgermeister Christoph König dieser Tage nochmals mit einem Schreiben an die Geschäftsführung der Deutsche GigaNetz GmbH in Hamburg deutlich zum Ausdruck gebracht.