Der Weltgebetstag am 6. März kommt aus Simbabwe

Kronberg (kb) – „Steh auf und geh!” – mit diesem Aufruf laden die Frauen aus dem südafrikanischen Simbabwe zum Weltgebetstag am 6. März ein. Auch im Dekanat Kronberg werden an diesem Tag wieder viele ökumenische Gottesdienste gefeiert.

Die Frauen aus Simbabwe haben für den diesjährigen Weltgebetstag den Bibeltext aus Johannes 5 zur Heilung eines Kranken ausgelegt: „Steh auf! Nimm deine Matte und geh!“, sagt Jesus darin zu einem Kranken. In ihrem Weltgebetstags-Gottesdienst lassen uns die Simbabwerinnen erfahren: Diese Aufforderung gilt allen. Gott öffnet damit Wege zu persönlicher und gesellschaftlicher Veränderung.

Die Autorinnen wissen, wovon sie schreiben, denn ihre Situation in dem krisengeplagten Land im südlichen Afrika ist alles andere als gut. Überteuerte Lebensmittel, Benzinpreise in unermesslichen Höhen und steigende Inflation sind für sie Alltag und nur einige der Schwierigkeiten, die sie zu bewältigen haben. Die Gründe für den Zusammenbruch der Wirtschaft sind jahrelange Korruption und Misswirtschaft und vom Internationalen Währungsfonds auferlegte, aber verfehlte Reformen. Bodenschätze könnten Simbabwe reich machen, doch davon profitieren andere.

Dass Menschen in Simbabwe aufstehen und für ihre Rechte kämpfen, ist nicht neu: Viele Jahre kämpfte die Bevölkerung für die Unabhängigkeit von Großbritannien, bis sie das Ziel 1980 erreichte. Doch der erste schwarze Präsident, Robert Mugabe, regierte das Land 37 Jahre und zunehmend autoritär. Noch heute sind Frauen benachteiligt. Oft werden sie nach dem Tod ihres Mannes von dessen Familie vertrieben, weil sie nach traditionellem Recht keinen Anspruch auf das Erbe haben, auch wenn die staatlichen Gesetze das mittlerweile vorsehen.

Die Frauen aus Simbabwe haben verstanden, dass Jesu Aufforderung allen gilt und nehmen jeden Tag ihre Matte und gehen. Mit seiner Projektarbeit unterstützt der Weltgebetstag Frauen und Mädchen weltweit in ihrem Engagement: Zum Beispiel in Simbabwe, wo Mädchen und Frauen den Umgang mit sozialen Medien einüben, um ihrer Stimme Gehör zu verschaffen; mit einer Kampagne in Mali, die für den Schulbesuch von Mädchen wirbt. Oder mit der Organisation von Wasserschutzgebieten in El Salvador, verbunden mit Lobbyarbeit zum Menschenrecht auf Wasser.

Zusätzlich möchte der Weltgebetstag das hochverschuldete Simbabwe durch eine teilweise Entschuldung entlasten. Deshalb richtet sich der Weltgebetstag, zusammen mit seinen Mitgliedsorganisationen, dem Bündniserlassjahr.de und anderen mit einer Unterschriftenaktion an die Bundesregierung. Das Geld soll Simbabwe stattdessen in Gesundheitsprogramme investieren, die der Bevölkerung zugutekommen. Unterschriften sind auf einer Unterschriftenliste am Weltgebetstag oder online (www.weltgebetstag.de/aktionen) möglich.

Über Länder- und Konfessionsgrenzen hinweg engagieren sich Frauen seit über 100 Jahren für den Weltgebetstag und machen sich stark für die Rechte von Frauen und Mädchen in Kirche und Gesellschaft. Mit den jährlichen Spenden und Kollekten werden 58 Frauen- und Mädchenorganisationen in 26 Ländern gefördert. Weitere Informationen finden Sie auf der Internetseite www.weltgebetstag.de. Bei nahezu allen Gottesdiensten gibt es danach oder davor einen landestypischen Imbiss.

Kronberg

18 Uhr Imbiss im Bischoff-Münch-Haus, 19 Uhr Gottesdienst, Kath. Pfarrgemeinde St. Peter und Paul, Katharinenstr. 5

Kronberg-Schönberg

18 Uhr, Ev. Markusgemeinde, Friedrichstraße 50

Kronberg-Oberhöchstadt

18.45 Uhr, Ev. Kirche, Albert-Schweitzer-Str. 4

Alle ökumenischen Gottesdiensttermine im Dekanat Kronberg sind einzusehen auf www.dekanat-kronberg.de.



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