Aktives Kronberg: Repair-Café kommt nach Oberhöchstadt!

Die drei Reparateure, konzentriert und gemeinsam vertieft. Von links: Steffen Baur, Bernd Hose und Rolf Hansmann, die sich über interessierte Zuschauer und Bastler jeden Alters freuen.

(Elke Wilms fehlt auf dem Bild.) Foto: privat

Oberhöchstadt. – Das dritte analoge Repair- Café des Vereins Aktives Kronberg findet am Samstag, 30. Oktober, von 15 bis 17 Uhr erstmals in Oberhöchstadt statt. Nach den Erfolgen des Repair-Cafés in der Zehntscheune wandert das Team des Repair-Cafés in das Jugendzentrum, Am Sportfeld 3. „Wir wollen unser Angebot gleichermaßen in allen Ortsteilen und damit möglichst nah an alle Bürgerinnen und Bürger Kronbergs heranbringen“, so Rolf Hansmann, der Initiator und Treiber des Repair-Cafés. „Und für manche ist gerade am Samstagnachmittag die Altstadt mit öffentlichen Verkehrsmitteln aus den anderen Ortsteilen nicht so gut zu erreichen“, gibt er zu bedenken und sieht keinen Grund, warum sich die Nachfrage in Oberhöchstadt nicht ähnlich darstellen sollte.

War es in der Kronberger Altstadt durchaus der Aspekt der Innenstadtbelebung und Förderung der Gastronomie, der mit dem Standort Zehntscheune verbunden war, sieht der Verein den Synergieeffekt mit anderen Vereinen oder auch sonstigen Einrichtungen in Oberhöchstadt. „Die Idee hierfür entstand im Gespräch mit Mickey Wiese, der hier in Kronberg durch sein Engagement nah an den Jugendlichen ist und um deren Bereitschaft zur Unterstützung von Seniorinnen und Senioren bei der Einrichtung von Handys und Laptops weiß“, so Andrea Poerschke, Vorsitzende des Vereins. „Was liegt also näher, diese anlässlich des Repair-Cafés mit dessen zurzeit noch vorwiegend älteren Nutzern zusammenzubringen?“ Für technikinteressierte und jugendliche Bastler bietet es zudem die Gelegenheit, den ehrenamtlich tätigen Reparateuren über die Schulter zu schauen, zu lernen oder eigene Erfahrungen einzubringen. „Vielleicht entdeckt der Eine oder die Andere das Interesse an einem späteren Berufsbereich oder einfach nur an einem neuen Hobby?“

Hobbys aus der Jugend sind es auch, die die Reparateure zu dieser Hilfeleistung und ihrem nachhaltigen Engagement befähigt. Rolf Hansmann ist ausgebildeter Chemielaborant bei Hoechst, als er seine Passion für Computer entdeckte. Über mehre Wege wurde er schließlich Leiter der globalen IT-Infrastruktur von Aventis. Gebastelt wurde damals nebenbei an der Modellbahn und RC-Carmodellen. „Die Freude am Reparieren kommt vom Interesse an der Nachhaltigkeit und der Freude, Fehler zu finden und sie erfolgreich zu beseitigen! Das macht einfach Spaß“, sagt er.

Steffen Baur, der zweite im derzeitigen Team, ist Network Engineer für Telekommunikations-Infrastruktur. Hobbys von Jugend an wie Modellbau, Computer, Elektronik und einige Semester Elektrotechnik sind die Anfänge der Werkzeugausstattung und Fertigkeiten für die Einstellung „Koine 20 Johr alt und scho kapudd? Da gugge mer doch mal neih.“ Steffen Baur bringt auch diverses Spezialwerkzeug für Fahrräder mit, beispielsweise zur Entlüftung einer hydraulischen Bremse oder eine Hochdruckpumpe zur Einstellung eines Luftdämpfers. „Meine Motivation für die Mitarbeit beim Repair-Café ist aber vor allem die Schonung von Ressourcen und nachbarschaftliche Unterstützung“, so Steffen Baur.

Ähnlich ist auch die Motivation von Bernd Hose. Bei ihm startete die Faszination für Technik jeder Art, Computer und Heimwerken auch schon in der Jugend. Basteln an alten Radios, Fahrrädern, aller Art von Technikspielzeug und dann später auch der RC-Modellbau. Irgendwann kam dann der Computer als Hobby dazu, der ihn bis heute nicht losgelassen hat. Das Elektrotechnikstudium mit dem Schwerpunkt Datentechnik an der TU Darmstadt hat ihm einiges theoretisches Wissen vermittelt. Als Selbstständiger im IT-Bereich hat er 20 Jahre mit Menschen und Computern gearbeitet, bevor er in den letzten 15 Jahren eher im Bereich Management tätig war. „Es ist immer wieder schön und befriedigend, wenn ein vermeintlich kaputtes Gerät eine Reparatur heil übersteht und danach wieder funktioniert“, so Hose.

Elke Wilms, zurzeit noch die einzige Frau im Bunde, hat eine Ausbildung zur Bankkauffrau und arbeitet seit Jahren als Office Managerin/kaufmännische Angestellte. „Ich habe mich hobbymäßig immer gerne im textilen Bereich beschäftigt und will Lieblingsstücken eine zweite Chance geben, manches ist einfach zu schade für die Entsorgung“, meint sie. „Daher biete ich textile Reparaturen an“. „Der Gedanke der Nachhaltigkeit steht bei allen an erster Stelle. Ein Aspekt der ,Kunde‘ wie Reparateure verbindet, vielleicht auch über Generationen hinweg“, hofft Konstantin Kovarbasic, stellvertretender Vorsitzender des Vereins, „wir laden also alle herzlich ein, mit ihren kaputten Dingen in das ,Juze‘ nach Oberhöchstadt zu kommen. Der Eingang ist, vom Parkplatz des Hauses Altkönigs kommend, barrierefrei“, erklärt Andrea Poerschke.

Für ein Kaffee- und Kuchenangebot wird ebenfalls gesorgt sein. Auf der Webseite von „Aktives Kronberg“ kann wie immer vorab ein Reparaturschein heruntergeladen und ausgefüllt mitgebracht werden. Es gibt aber auch Reparaturscheine zum Ausfüllen im Jugendzentrum. Zur Festlegung der Reihenfolge der Reparaturen wird am Eingang eine Nummerierung erfolgen. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Die 2-G-Coronaregel ist der Maßstab für die Teilnahme, ungeimpfte Personen können ihre Dinge aber gerne an der Eingangstür übergeben.



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