Anderland-Familie feierte fröhlich-bunten 50. Geburtstag

Buntes Treiben während des Sommerfestes Fotos: S. Puck

Oberhöchstadt (pu) – 1969 wurde in den unteren Räumen des Kirchengebäudes der evangelischen Gemeinde in der Albert-Schweitzer-Straße ein Kindergarten eingerichtet, nachdem, so ist es jedenfalls überliefert, der damalige Bürgermeister zum Pfarrer gekommen sei und die Bitte an ihn herantrug, es gäbe entsprechenden Bedarf. Damals war die Rede von einem Provisorium für die Kindertagesstätte Anderland. Seitdem ist ein halbes Jahrhundert vergangen und wie so häufig hält nichts so lange wie ein Provisorium …

2002 kam ein großzügiger heller Bewegungsraum dazu, später erhielt das über 800 Quadratmeter große, durch einen alten Baumbestand umsäumte Außengelände, eine große Sandfläche mit Elementen zum Klettern, Rutschen, Matschen und Balancieren sowie eine Nestschaukel. Dieser Sandfläche schließt sich eine Wiese an, die mit Fußballtoren ausgestattet werden kann. Am Wiesenrand gibt es einen Hügel, der durch ein dickes Rohr untertunnelt ist. Angrenzend daran wurde in einer Elternaktion ein Barfußweg und ein Weidenhäuschen gestaltet.

Offenes Konzept

„Wir leben und arbeiten in unserer Kindertagesstätte mit dem ‚Offenen Konzept‘, das heißt, unsere gesamte Kindertagesstätte ist wie ein Gruppenraum konzipiert“, berichtete die seit zwei Jahren als Leiterin fungierende Marita Steude, die zahlreiche Gäste zum Sommerfest begrüßen konnte, in dessen Mittelpunkt der besondere runde Geburtstag stand. Viele ehemalige Kinder waren ebenso der Einladung gefolgt wie frühere Erzieherinnen und Leiterinnen, der Kirchenvorstand oder der die Kinder betreuende Zahnarzt.

Räume

Das zusammengestellte bunte Programm ließ ganz bewusst viel Raum für persönliche Gespräche. Der Tag begann mit einem von Pfarrerin Ina Petermann gehaltenen Festgottesdienst unter der Überschrift „Wir bauen Anderland!“ Die Kinder formulierten unter der Fragestellung, was für sie das Besondere an der Einrichtung ist und dazu beiträgt, dass sie sich wohlfühlen zunächst Antwort-Sätze wie beispielsweise „Mir tut gut, im Flur in Ruhe puzzeln zu können“. Die Kernaussage „Ruhe“ legte dann als eine von mehreren die stabile Basis für das entstehende Haus. Rasch gesellten sich Begriffe wie „Freiheit“, „Vertrauen“ oder „Verantwortung“ dazu sowie als stützende (Wand)-Elemente „Gesetze und Regeln“, „Freundlichkeit“ oder „Geduld“ und als Säulen „Verantwortung“ und „Verstehen“. Über alles das schützende Dach „Gott ist überall!“ Als Beistand, „damit ich keine Spinne töte“ oder „auf Mama und Papa warte, wenn ich mich im Wald verlaufe.“ Die Antworten aus Kindesmund verblüfften so manchen Erwachsenen.

Es sollten nicht die einzigen besonderen Momente bleiben während dieses großen Anderland-Familienfestes. Weitere Ausrufezeichen setzten die Filme „Die Reise durch die Zeit“, den Eltern und das siebenköpfige Erzieherteam gedreht hatten und „Wie die Tiere Anderland fanden“, den der 44-köpfige Nachwuchs im Alter von 18 Monaten bis zum Schuleintritt zusammenstellte. Musikalische Akzente durften natürlich ebenfalls nicht fehlen, sei es durch den Chor der Anderlandkinder oder einer kleinen Besetzung des Neuen Orchester Kronberg. Spiele für Jung und Alt und die Unterstützung der Jugendfeuerwehr Oberhöchstadt rundeten das gelungene Programm ab, das allen Beteiligten etwas schenkte, wofür die Anderland-Angehörigen stehen: Wertvolle Zeit zum Reden, zum Fühlen, zum Spielen oder zum Träumen. Ein fröhliches Geburtstagsfest, das ganz sicher in schöner Erinnerung bleiben wird.

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