Oberhöchstadt (kb) – „Lasst uns miteinander singen“ heißt es in einem Kanon im Gotteslob, und endlich ist es wieder erlaubt. Anderthalb Jahre musste der Kirchenchor St. Vitus coronabedingt seine Proben aussetzen. Seit Anfang des Monats jedoch treffen sich die Sängerinnen und Sänger unter Leitung von Roswitha Bruggaier wieder einmal die Woche. „Wir beginnen behutsam“, erläutert die Chorleiterin. „Nach so langer Zeit müssen die Stimmen erst einmal aufgebaut und das Hören aufeinander trainiert werden.“ Daher stehen Stimmübungen und einfache vierstimmige Sätze auf dem Programm, z.B. Taizé-Lieder.
Für die Proben gelten Hygieneregeln wie 3 G, das heißt, Teilnehmerinnen und Teilnehmer müssen geimpft, genesen oder getestet sein. Es wird eine Liste der Anwesenden erfasst, die nach vier Wochen vernichtet wird. Spender mit Desinfektionsmittel sorgen für die nötige Hygiene, und es gilt Maskenpflicht, außer beim Singen. Zudem lässt sich der nötige Abstand zwischen den Sängern in einer großen Kirche wie St. Vitus problemlos einhalten.
Die Motivation der Chormitglieder ist hoch, das gemeinsame Singen hebt die Stimmung nach so langer Zwangspause. Zwar wurde die Chorgemeinschaft durch regelmäßige E-Mails aufrechterhalten. Die Vorsitzende Sabine Kolbe informierte fleißig über Freud und Leid, Tenor Peter Sachs versandte Texte zum Schmunzeln und Nachdenken und Chorleiterin Bruggaier schickte Videos mit kleinen musikalischen Preziosen. Auch traf man sich im Sommer einige Male an der frischen Luft zum Eisessen oder zu einem Cocktail. Aber ohne Gesang fehlte etwas. „Wir hoffen, die Lage bleibt so, dass wir weiterhin proben können“, sagt Sabine Kolbe und wagt sogar eine vorsichtige Planung für Weihnachten. Ein Konzert mit Publikum wird das nicht sein, aber ein gemeinsames Singen am 1. Advent und eine anschließende kleine Feier, darauf hoffen die Sängerinnen und Sänger von St. Vitus schon.
Wer das Singen einmal ausprobieren möchte, ist herzlich willkommen; jeden Donnerstag ab 20 Uhr wird in St. Vitus in Kronberg-Oberhöchstadt geprobt. Informationen gibt es auch auf der Homepage von Maria Himmelfahrt im Taunus.