Ein Feuerwehrjahr mit 108 Einsätzen, aber ohne Veranstaltungen

Neujahrsgrüße einmal anders. Foto: Feuerwehr Oberhöchstadt

Oberhöchstadt (kb) – Nach einer turbulenten Zeit für alle blickt auch die Oberhöchstädter Feuerwehr auf einige Besonderheiten zurück. „Das Jahr war auch bei uns maßgeblich durch die Corona-Pandemie bestimmt“, so Eric Groß, zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit bei der Wehr. Sämtliche öffentliche Veranstaltungen des Vereins und der Abteilungen konnten aufgrund der bekannten Einschränkungen nicht stattfinden. Die ordentliche Jahreshauptversammlung im März, der Tag der offenen Tür im Juni, die Zeltkerb im Oktober sowie der Oberhöchstädter Weihnachtsmarkt fielen aus. „Diese Einschnitte bedeuteten finanziell ein Wegbleiben der Einnahmen, als Trost dazu aber auch das der erforderlichen Ausgaben“, so Groß.

Auch für den Übungsbetrieb der aktiven Abteilungen ergaben sich erhebliche Veränderungen, wie er berichtet. Zunächst musste im März der Präsenz-Übungsbetrieb aus Gründen des Gesundheitsschutzes für drei Monate ausgesetzt werden. Nach einer Wiederaufnahme, unter besonderen Bedingungen, musste im Oktober erneut zum virtuellen Unterricht übergegangen werden, der bis dato andauert. Dadurch entstanden neue Wege der Ausbildungsmöglichkeiten: So wurde eine interaktive Online-Plattform erstellt und ein regelmäßiger aktiver Übungsdienst mittels Videokonferenzen eingeführt. „Daraus konnten neue Erkenntnisse gewonnen werden, welche sich wohl auch noch nach der Pandemie bewähren werden“, berichtet er weiter. Diese Wege der Ausbildung seien in erster Linie für die Einsatzabteilung und Jugendfeuerwehr eingesetzt worden. Aber auch organisatorische Sitzungen von Führungskräften und des Vereins seien auf diese Weise erfolgreich durchgeführt worden.

Neuerungen gab es jedoch auch unabhängig von der Pandemie. Schon im Februar konnte ein neues Löschfahrzeug in Dienst genommen werden, welches durch seine Beladung einen hohen einsatztaktischen Wert für den Brandschutz und die allgemeine Hilfe bietet. Das Vorgängerfahrzeug aus dem Jahr 1995 konnte somit in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet werden. Ebenfalls gab es eine Änderung an der „Führungsspitze“ der Feuerwehren der Stadt Kronberg. Nach dem Ausscheiden aus dem Amt des langjährigen Stadtbrandinspektors Gunnar Milberg übernahm Thorsten Nuhn dieses verantwortungsvolle Amt (wir berichteten):

Durch die Feuerwehr Oberhöchstadt wurden 2020 wieder einige Einsätze geleistet. Besonders gefordert wurden die Einsatzkräfte bei einem Starkregenereignis im August, bei dem es im Stadtgebiet galt, 115 Einsatzstellen abzuarbeiten – ein Großteil im Stadtteil Schönberg. Dazu waren sämtliche Feuerwehren aus dem gesamten Kreis unterstützend im Einsatz.

Im Mai erfolgte eine angelegte Verteilungsaktion des Landkreises von Hygienesets für die Schulen, die die Feuerwehr Oberhöchstadt tatkräftig unterstützt hat.

Auch ging es im vergangenen Jahr tierisch zur Sache, als zusammen mit der Tierrettung des Main-Taunus-Kreises ein entkräftetes Pferd in einer tiermedizinischen Einrichtung zur weiteren Behandlung aufgerichtet werden musste. Ebenfalls erwähnenswert ging es im Oktober nach einem schweren Verkehrsunfall auf der Oberurseler Straße zu, bei dem größere Mengen Betriebsstoffe ausliefen sowie durch den Unfallhergang mehrere Bäume drohten umzustürzen. Auch im November kam es zu einem größeren Einsatz, als aus einer unbekannten Postsendung ein Pulver austrat. Wie sich nach den Einsatzmaßnahmen, bei denen auch Teile des Gefahrstoffzuges des Hochtaunuskreises beteiligt waren, herausstellte, handelte es sich jedoch glücklicherweise um ein handelsübliches Produkt. So konnten bis zum Jahresende 108 Einsätze geleistet werden. Die Feuerwehr Oberhöchstadt hofft nun, im Jahr ihres 130-jährigen Bestehens, baldmöglichst wieder die Türen für die Bürger zu ihren traditionellen Veranstaltungen öffnen zu können.



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