Feuerwehrtag mit viel Infos, Tipps, Musik und Ehrungen

Anwesende geehrte langjährige Miglieder Foto: privat

Oberhöchstadt (pu) – Die Freiwillige Feuerwehr als unverzichtbarer Bestandteil eines funktionierenden Gemeinwesens lockt mit ihrem vielfältigen Angebot auch am Feiertag scharenweise Besucher an. Diese zufriedene Bilanz konnten die Oberhöchstädter Einsatzkräfte um Wehrführer Marcus Lawritsch einmal mehr nach dem jüngsten „Tag der offenen Tür“ am Fronleichnamstag ziehen. Über mehrere Stunden herrschte bei bestem Wetter, das lediglich von zwei kurzen Gewitterschauern unterbrochen wurde, auf dem Gelände Am Kirchberg 1 munteres Treiben.

Geburtstage

Die Besucher nutzten die Gelegenheit Einsatzfahrzeuge einmal aus der Nähe betrachten zu können, darunter erstmals ein Universallöschfahrzeug der Werkfeuerwehr Infraserv Höchst mit umfangreicher feuerwehrtechnischer Beladung für die Industriebrandbekämpfung oder informierten sich über die verschiedenen Abteilungen, von denen gleich zwei in diesem Jahr besondere Geburtstage feiern: „60 Jahre Jugendfeuerwehr und 10 Jahre Minifeuerwehr Oberhöchstadt“. Dementsprechend präsent waren die „Festkinder“ und boten an mehreren Stationen die Chance, beispielsweise am Strahlrohr eines Feuerwehrschlauches, ihr Können auszuprobieren. Die Minifeuerwehr steuerte einen Spielstand und die große Feuerwehr-Hüpfburg als Unterhaltung für die kleinsten Gäste bei.

Damit die Oberhöchstädter Kameraden sich weitestgehend um den Ablauf kümmern konnten und für Fragen der Besucher zur Verfügung standen, entlasteten die Kronberger Kameraden tatkräftig an den Essens- und Getränkestationen. Ein schöner Beleg für das freundschaftliche Miteinander, die Oberhöchstädter revanchieren sich dann wieder beim „Tag der offenen Tür“ der Kronberger im September.

Bewusstsein

Nochmals ins Bewusstsein der Bevölkerung wurde die zwingende Notwendigkeit und korrekte Ausübung der Rettungsgasse gerückt. Die Hessische Polizei war mit einem Infowagen vor Ort, für die musikalische Unterhaltung sorgte der Musikzug der Freiwilligen Feuerwehr 1891 Oberhöchstadt.

Besondere Höhepunkte einmal mehr die Schauübungen, spektakulär die Fettexplosion aufgrund des falschen Löschmittels Wasser bei einem Fettbrand. Dabei liegt die optimale Lösung meist sehr viel näher. „Wenn der Topf brennt, sofort den Deckel drauf machen, dadurch erstickt das Feuer und den Topf von der heißen Herdplatte ziehen“, lautete der Rat. Die Jugendfeuerwehr löschte dagegen einen imaginären Vegetationsbrand.

Apropos Übungen: In der vorletzten Ausgabe des Kronberger Bote hatte der Kronkauz von einem Vorfall in der Schönen Aussicht während einer Übung vor der Grundschule und dem Kindergarten am Freitag vor Pfingsten berichtet, der für hochkochende Emotionen sorgte. Dabei standen zum einen ein Disput und zum anderen nachfolgende „Knöllchen“ im Mittelpunkt. Im Gespräch mit dem Kronberger Bote nahm Wehrführer Marcus Lawritsch dazu Stellung und rückte ein paar Aussagen zurecht. Der Vorwurf, der junge Feuerwehrmann habe unverzüglich die Autofahrerin angeblafft entbehre ebenso jeder Grundlage wie die Unterstellung, es habe sich um eine „konzertierte Aktion“ mit dem Ordnungsamt gehandelt. „Das ist völlig aus der Luft gegriffen, der junge Mann ist für seine Zurückhaltung und Freundlichkeit bekannt und es gab unsererseits mitnichten einen Hinweis an das Ordnungsamt wegen der Falschparker“, erklärte Lawritsch mit Nachdruck. Des Weiteren sei die Autofahrerin offenbar in einem Moment aufgetaucht, als lediglich eine statt im Endeffekt vier Pylonen auf der Straße auf die Situation und die Sperrung aufmerksam machen sollten. Gleichwohl gelte für Autofahrer immer die Pflicht, ganz gleich, ob Einsatz oder Übung, Vorsicht beim Erspähen von Sichtkegeln walten zu lassen. Nach Möglichkeit würden zwar zusätzlich Warndreiecke „Feuerwehr im Einsatz“ aufgestellt, aber eine zwingende Notwendigkeit bestehe dafür nicht. „Wenn es im Ernstfall um Sekunden zur Rettung von Menschenleben geht, hat das logischerweise Vorrang. Übungen dienen dazu den Ernstfall zu proben und erst wenn die Lage unter Kontrolle ist beziehungsweise beruhigt, ist in der Regel Zeit, die Einsatzstelle abzusichern und noch besser kenntlich zu machen“, rückte der Wehrführer vor Augen.

Nachgefragt beim Abteilungsleiter des städtischen Fachreferats „Einwohnerservice und öffentliche Ordnung und Sicherheit“, Volker Humburg, noch ein ergänzender Hinweis zum Thema „Parken von Anwohnern oder Anliegern im Halteverbot bei Feuerwehreinsätzen“: „Eine etwaig von Bürgern vorausgesetzte diesbezügliche Ausnahmegenehmigung ist nicht in der Straßenverkehrsordnung vorgesehen, vielmehr gilt in jeder Situation zur Aufrechterhaltung der Sicherheit und Leichtigkeit des fließenden Verkehrs, dort, wo Halteverbote eingerichtet sind, sind sie zu befolgen“, so Humburg.

Den würdevollen Rahmen des „Tags der offenen Tür“ nutzte die Freiwillige Feuerwehr Oberhöchstadt auch zur Ehrung langjähriger Mitglieder. 13 Bürger halten der Wehr seit 25 Jahren die Treue, seit vier Jahrzehnten sind acht dabei, seit fünf Jahrzehnten 15 und seit 60 Jahren sechs Mitglieder. Nicht alle der insgesamt 42 Personen waren allerdings am Veranstaltungstag anwesend.



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