Oberhöchstadt (lr) – In der Grundschule „Schöne Aussicht“ schlugen am Samstag zahlreiche lachende Kinder die Nuss, bemalten Steine mit Dschungeltieren und warfen den Gummistiefel. Auf dem alle zwei Jahre stattfindenden Sommerfest der Grundschule Schöne Aussicht gab es ein ausgeprägtes Angebot an Spiel und Spaß für die ganze Familie. Stände mit Verpflegung, darunter der stetige Pommesstand von den Freunden der Waldsiedlung, sorgten für zufriedene Mägen und genug Energie für die Spielestationen. Eine davon war der Fußballstand der SGO, an dem die Kinder in die Sportart hineinschnuppern konnten. Zudem habe sich jede Klasse ein bis zwei Spiele überlegt, erklärte Schulleiterin Kerstin Iller-Seegebarth. Dabei hätten die Schüler genauso viel Ideenreichtum gezeigt, wie schon das ganze Jahr über.
Der aus Klassensprechern bestehende Schülerrat hatte im vergangenen Schuljahr unter anderem einen Flohmarkt initiiert, der ganze 600 Euro einbrachte. Das Geld wurde an UNICEF gespendet, das damit der Ukraine half. Auch organisierten die Kinder bereits einen Bücherflohmarkt und verkauften nun auf dem Sommerfest Überraschungstüten. „Das eingenommene Geld geht wieder an die Ukraine“, berichtete Frau Eckert, die den Schülerrat als Lehrkraft unterstützt. Sie selbst bezeichnet sich als „Assistentin“, da die Schüler „voller Ideen“ seien und sie nur noch bei der Umsetzung helfe. Als Klassensprecher seien sie stolz darauf, Teil des Schülerrats zu sein und demnach hellwach und engagiert, sagte Eckert.
Nach all der Arbeit, die sich die Schüler über das Jahr gemacht hatten, hätten sie sich das Fest mehr als verdient, findet Seegebarth. „Es ist ein Geschenk für die Schüler.“ Und es scheint gut anzukommen, denn auf dem Gelände der Grundschule spurteten die Kinder von einer Station zur anderen und schienen dabei vollkommen ausgelassen und glücklich. „Mir gefällt es sehr gut. Am liebsten mochte ich den Gummistiefelweitwurf“, so der Schüler Kain. Für einen Ansporn, die Spielestände zu meistern, war übrigens auch gesorgt: Wer acht Stempel von Stationen auf seinem Spielepass beisammenhat, bekam einmal hausaufgabenfrei oder durfte sich ein Spiel im Sportunterricht aussuchen.
Außerdem gab es eine Ausstellung, in der unter anderem gebastelte Häuser, Plakate zum Klimawandel und Leseempfehlungen zu finden waren. Sollte sich jemand direkt nach Büchern umsehen wollen, konnte er dies ein paar Meter weiter bei dem Bücherflohmarkt der vierten Klassen tun. In den letzten Jahren hatte sich wegen der Coronasituation im Schulalltag der Schüler einiges geändert. So konnte das wöchentliche gemeinsame Singen nicht mehr stattfinden. Zum Glück überlegte sich das Kollegium aber einen Ersatz: Den Gemeinschaftstanz. Nun tanzen die Kinder also jeden Montag zu Beginn der Woche gemeinsam auf dem Pausenhof. „Wir haben bereits vier Tänze einstudiert, zum Beispiel zu dem Lied Dance Monkey“, erzählt die Schulleiterin. Passend also, dass der Gemeinschaftstanz auch den Einstieg des diesjährigen Sommerfestes darstellte. Zusätzlich scheint auch das Singen bald wieder möglich zu sein.
Applaus verdiente sich auch der Förderverein. Der fünfköpfige Vorstand, bestehend aus Eltern, hatte sich bereits bei der Organisation des Festes engagiert und half nun bei der Ausgabe der Wertmarken. Während des Schuljahres hatten sie zudem Pausenkissen, Kinderfahrzeuge für den Pausenhof und eine Schuluhr finanziert, erzählte stellvertretende Vorsitzende Anita Klotzsche. Neben ihnen waren auch die Elternbeiräte und weitere Eltern aktiv und halfen, wo sie konnten.
Das Zusammenspiel von engagierten Eltern, Lehrkräften und Schülern sorgte für ein rundum gelungenes Fest. Die Schüler können sich in zwei Jahren auf eine Wiederholung freuen.
