Gestaltung der naturnahen Flächen abgeschlossen

Nun konnten auch die untere und die mittlere Fläche bepflanzt werden. Der Boden soll möglichst arm an Humus sein und ähnelt dadurch einem Schottergarten. V.l.n.r.: Florian Schaumberg, Michael Vetter, Gabriele Holler, Klaus Flach und Dorothee Dernbach. Yvonne Richter und Gabriele Hildmann sind nicht auf dem Bild, haben aber fleißig mitgearbeitet.

Foto: privat

Oberhöchstadt (kb) – Nach dem Bau des Rückhaltebeckens blieb die Fläche an der Ecke Schönberger Straße/Altkönigstraße als Rasenfläche zurück. Heckstadt Freunde Oberhöchstadt entwickelte die Idee, die Fläche naturnah zu bepflanzen. Primär sollen Insekten dort Nahrung finden. Darüber hinaus solle die Fläche auch als Beispiel für eine nachhaltige und pflegeleichte Gestaltung von (Garten-)Flächen dienen. Yvonne Richter, Leiterin des Umweltamtes, und Frau Dorothee Dernbach entwickelten gemeinsam ein Konzept, das nun durch finanzielle Unterstützung und freiwillige Arbeit der Heckstädter umgesetzt wurde. Gestalterisches Ziel war es drei unterschiedliche Konzepte der naturnahen Bepflanzung umzusetzen, um damit zur Nachahmung anzuregen.

Bereits im Frühjahr war im oberen Bereich der Fläche eine Blühhecke gepflanzt worden. Trotz des trockenen Sommers wuchsen die Pflanzen gut an. Allerdings wird es noch mindestens vier Jahre dauern, bis die Pflanzen eine gut wahrnehmbare Höhe erreicht haben. Die angelegte gemischte Blühhecke soll als Anregung für die eigene Heckengestaltung dienen und geringen Pflegeaufwand mit Insektenschutz verbinden.

Am vergangenen Freitag war es dann so weit, dass auch die untere und die mittlere Fläche bepflanzt werden konnten. Zuvor hatten die städtischen Arbeiter bereits den Boden für die neuen Pflanzen vorbereitet. Der soll nämlich möglichst arm an Humus sein und ähnelt dadurch einem Schottergarten. Zunächst wurden im unteren Teil der Fläche Stauden und Blumenzwiebeln gesetzt. Anschließend wurden unterschiedliche Samen ausgebracht, so dass eine Blühwiese entsteht, die ein oder zwei Mal pro Jahr gemäht wird. Im mittleren Teil der Fläche wurde ein nachhaltiges Staudenbeet angelegt. Unterschiedliche Zwiebelblumen ergänzen die Bepflanzung vor allem mit dem Zweck, den Insekten schon möglichst früh Nahrung anzubieten. Auch hier stand im Vordergrund, den Pflegeaufwand auch im Staudenbeet möglichst gering zu halten. Das Staudenbeet wird etwa drei Jahre brauchen, bis die Pflanzen eine gute Größe erreicht haben. In die bestehenden Lücken wurden deshalb unterschiedliche Blumen gesät. Insgesamt wurden auf der Fläche 230 Stauden gepflanzt und 1.180 Blumenzwiebeln gesetzt. Gemeinsam mit Richter und Dernbach waren die Heckstädter vier Stunden im Einsatz. Dass es sich gelohnt hat, zeigen die zufriedenen Gesichter der „Gärtner“. „Wir denken, dass die Fläche ein anregendes Beispiel für eine insektenfreundliche Gestaltung des eigenen Gartens wird“, ist Gabriele Holler, die zweite Vorsitzende des Vereins, überzeugt. „Natürlich haben naturnahe Flächen einen ganz anderen Charme als traditionelle Stauden- oder Rosenbeete“, weiß sie. „Deshalb bitten wir um Nachsicht, wenn nicht jedem Besucher die Idee zusagt. Pflegeleichtigkeit (auch weil die Pflanzen mit weniger Wasser zurechtkommen) und die Nahrungsmöglichkeiten für Insekten stehen bei der Anlage im Vordergrund. Trotzdem können sich die Menschen natürlich an der Schönheit und Vielfalt der Pflanzen erfreuen.“



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