Großes Interesse am Tag der offenen Tür bei der Oberhöchstädter Wehr

Wasser marsch! Den Kindern bereiteten die Spielangebote am Tag der offenen Tür der Oberhöchstädter Feuerwehr sichtliches Vergnügen. Aber auch die Erwachsenen hatten Interesse, sich zu informieren. Fotos: Westenberger

Kronberg (mw) – Bereits kurz nach 11 Uhr am Morgen herrschte auf dem Gelände der Feuerwehr Oberhöchstadt dichtes Gewimmel. Die Feuerwehrhalle, bestückt mit Tischen und Bänken, war voll besetzt mit Feuerwehrkameradinnen und -kameraden und Besucherinnen und Besuchern. Und es strömten weitere, viele von ihnen Familien mit kleinen Kindern, auf den Platz, auf dem es zum Tag der offenen Tür der Oberhöchstädter Wehr für Groß und Klein ausgesprochen viel Spannendes zu erleben gab. Kaum war das Löschgruppenfahrzeug, das 2020 neu angeschafft worden war, zu Bestieg und Ansicht freigegeben, bildeten sich lange Schlangen davor. Es gibt nun einmal für den Nachwuchs kaum etwas Spannenderes, als eines der großen Feuerwehrfahrzeuge, die jedes Kind schon hundertmal im Bilderbuch studiert hat, in echter Größe zu sehen und darin Platz zu nehmen. Also mochten die Füße auf dem Asphalt an diesem Hitzetag noch so heiß werden, selbst die Kleinsten brachten die Geduld auf, zu warten, bis sie in das Fahrzeug hineinklettern durften und den jungen Feuerwehrleuten blieb nichts anderes übrig, als sich geduldig dazu zu stellen und all die Fragen der großen und kleinen Gäste zu beantworten.

Das neue Löschgruppenfahrzeug bietet in der Bestückung einige Änderungen, wusste Eric Groß, zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit bei der Oberhöchstädter Wehr, zu berichten. Beispielsweise bietet es hydraulische Rettungsgeräte und viel Unterbaumaterial, um Fahrzeuge oder andere Dinge beim Anheben gut sichern zu können. Aber auch ein elektrisches Raumbelüftungsgerät ist neu an Bord. Kostbare Zeit beim Löschen spart auch ein zeitgemäßes Pumpsystem, dass Löschwasser und Schaumlösung direkt zusammenmischt, wo vorher mehrere Arbeitsschritte nötig waren, bis mittels Schaumlösung gelöscht werden konnte. Auf Interesse bei den Besuchern, die sich angesichts der Hitze gerne mit kühlen Getränken am Stand der Feuerwehrkameraden versorgten, stieß auch der Gerätewagen. Dieser ist mit neuen Rollwagen bestückt worden. Das modulare System hat den Vorteil, dass der Wagen, je nach Jahreszeit und Einsatz, problemlos mit dem passenden Material beladen werden kann. Ein Großteil der Dinge, die in den Rollwagen gelagert werden, dienen dem Einsatz bei Starkregenereignissen, berichtete Eric Groß, beispielsweise verschiedene Wassersauger und eine Schmutzwasserpumpe, die zum Einsatz kommen, wenn Keller unter Wasser stehen.

An diesem Tag, nach zweijähriger Zwangspause dieses allseits beliebten Informationstages über die Arbeit der Feuerwehr, durften sich die Kameraden auch über viele Neubürger freuen, die der Feuerwehr mit ihren Kindern einen Besuch abstatteten und die vielseitigen Angebote nutzten. So gab es bei der Mini- und Jugendfeuerwehr viele Infos zur Brandschutzerziehung, und damit die Kinder und Jugendlichen die Informationen auch fanden, lockten an entsprechendem Stand Popcorn und Eis. Die Kleinsten hatten direkt daneben wahre Fahrfreuden auf Bobbycars, durften bei „Lösch den Lukas“ und „Schlauchkegeln“ erste Übungen mit Löschschläuchen machen und konnten bei Bedarf danach im Planschbecken nach Herzenslust toben – das eigentlich ein 1.000 Liter fassendes Spezialbecken ist und bei Einsätzen kontaminierte Flüssigkeiten aufnehmen könnte – ebenfalls ein wichtiges Utensil aus dem neuen Löschgruppenfahrzeug.

Natürlich fehlte – auch wenn das bei der Hitze sicherlich kein Zuckerschlecken für die Jugendfeuerwehr in ihren Schutzanzügen war – die Schauübung an diesem Tag nicht. Die Jugendfeuerwehr simulierte einen Brand in den Baucontainern, die aktuell hinter der Tennishalle auf dem asphaltierten Platz stehen und den unmittelbar daneben arbeitenden Bauarbeitern (OWG-Häuser in der Friedensstraße) als Teamräume dienen. In Absprache mit der Baugesellschaft durfte sie hier mittels Nebel sowohl einen Brand demonstrieren, der gelöscht werden musste, als auch die Rettung zweier Menschen (Puppen), die vermutlich aufgrund einer Rauchgasvergiftung leblos auf der Treppe vor den Containern lagen und aus der Gefahrenzone evakuiert werden mussten. Nach diesem aufregenden Teil genossen die Besucher erst recht die kulinarischen Angebote und nach dem obligatorisch Gegrillten noch Kaffee und Kuchen und kamen miteinander ins Gespräch. Was viele nicht wussten und als wichtige Information mit nach Hause nahmen nach diesem gelungenen Familientag war das Wissen, dass die Feuerwehren in Kronberg keineswegs Berufsfeuerwehrleute sind, sondern alle ehrenamtlich für die Bürger der Stadt im Einsatz sind, um Leben zu retten. „Wir haben aktuell 54 bis 50 Aktive“, wusste Eric Groß. „Das reicht für die Einsatzabteilung, aber es darf nicht weniger werden.“ Deshalb ist die Nachwuchsarbeit der Feuerwehr so extrem wichtig: Wer also Lust bekommen hat, die Feuerwehr besser kennenzulernen, der kann gerne vorbeikommen.

Die Mini-Feuerwehr trifft sich im Feuerwehrgerätehaus donnerstags von 17.30 bis 18.30 Uhr, die Jugendfeuerwehr mittwochs von 17.30 bis 19 Uhr.

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