Kastanien von der Miniermotte befallen

Seit September 2019 ist die „Bauer Stadtentwicklungs Projekt GmbH & Co. KG2 mit Geschäftsführer Sezai Cifci Eigentümer des ehemaligen Nasssauer Hof-Grundstücks. An der optischen Form des zweigeschossigen Mehrfamilienhauses mit Satteldach hat Projektentwickler und Architekt Cifci nichts geändert und wie man sieht, nimmt der Rohbau langsam Form an. Doch nach der langen Trockenheit machen sich die Oberhöchstädter zunehmend Sorgen um den Zustand der Kastanienbäume auf dem Grundstück. „Diese Bäume sind durch nichts zu ersetzen, darunter haben schon Generationen von Oberhöchstädtern gesessen, diese sind einfach ein Stück Oberhöchstadt!“, appelliert ein Oberhöchstädter Bürger an den Bauherrn und die zuständigen Behörden, Sorge zu tragen, dass die Bäume die Baumaßnahme überleben. Er fragte auch, wer das eigentlich kontrollieren würde, damit nicht womöglich der Verlust der Bäume und eine eventuelle Strafe sowie die Neubepflanzung einkalkuliert werden könnten. Erster Stadtrat Robert Siedler erklärte auf Nachfrage des Kronberger Boten Mitte September: „Tatsächlich sind die Kastanien durch die Miniermotte befallen. Dies kommt seit Jahren regelmäßig zum Herbst vor und ist auch bei vielen anderen Kastanien zu beobachten. Es ist mit uns abgestimmt, dass der Bauherr nach wie vor die Kastanien regelmäßig zu bewässern hat. Durch das eigentliche Bauvorhaben dürften somit keine Schäden zu erwarten sein.“ Der Bauherr habe im übrigen aufgrund des Ambientes durch die Kastanien selbst ein Interesse, diese zu erhalten. Wasser gibt es nun endlich auch von oben wieder reichlich. Ob den sichtbar gebeutelten Kastanien das reicht, wird sich wohl erst im Frühjahr zeigen.

Bei den anfänglichen Baggerarbeiten war man auf das Wurzelwerk einer der Kastanien gestoßen, hatte damals aber in Zusammenwirken mit der Naturschutzbehörde und dem städtischen Umweltamt sofort dafür Sorge getragen, dass die Wurzeln fachmännisch (in dem Fall händisch geschnitten und verharzt) versorgt worden waren. Das alles geschah nach strengen Auflagen, um den Fortbestand der Kastanien zu sichern und anschließend das Fundament legen zu können. Unter den Kastanien ist ein Stück Gemeinschaftsfläche für die Hauseigentümer geplant, mit Brunnen, Spielplatz und viel Grün und damit einem Mehrwert, über den nicht jedes Mehrfamilienhaus verfügt, wie sich der Inhaber der Bauer Stadtentwicklungs Projekt GmbH freut.

Bauherr Cifci bestätigt: „Wir haben die Kastanien in der Trockenperiode gewässert, aber gegen den Befall können wir nichts tun.“

Text/Foto: Westenberger



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