Leserbrief

Unsere Leserin Giza Metz, Niederhöchstädter Straße, Oberhöchstadt, schreibt zum Umgang mit Trockenheit und Regewasserfluten Folgendes:

Im Kronberger Boten vom 1. August 2019 hatte ich mich zu Umweltschäden durch Trockenheit und Regenwasserfluten geäußert. Fördermaßnahmen für die nachträgliche Schaffung von Regenwasserzisternen, zum Beispiel unter den genannten Parkflächen-(Höfen) oder Einfahrten sind eine naheliegende Möglichkeit. Wenn zum Beispiel durch anstehende Prüfungen des Kanalsystems festgestellt würde, dass das Kanalsystem auf einem Grundstück nachgebessert werden muss, könnten die dafür notwendigen Aufwände der betroffenen Bürger sinnstiftend zur Schaffung einer Zisterne mit verwendet werden. Schließlich hätte man da schon aufgegraben und die Regenwasserzuführungen wären erreichbar. Hier sollte die Stadt ein Förderprogramm auflegen und dafür Sorge tragen, dass jeder festgestellte „Renovierungsfall“ mit einer informativen Begleitung der Stadt einhergeht und zeitnah gefördert wird. In engen Ortssituationen sollten nachbarschaftliche Gemeinschaftsprojekte angeregt und gefördert werden. Nicht nur die im Tal, die es letztendlich erwischt, sondern auch diejenigen, die weiter oben wohnen und durch deren Grundstücke es kein Halten gibt, sollten Angebote erhalten.

Die im Leserbrief von Dr. Henning Schrader angesprochene Flächenschließung durch intensive Bebauung betrifft nicht nur Neubaugebiete, wo immerhin entsprechende Vorgaben für korrekte Entwässerung und Zisternenbau sorgen sollten. Gerade die bekannten Fälle der Kastanien am Bauprojekt des ehemaligen Nassauer Hof oder Kellergründungen bei Neubauprojekten in Ortskernen zeigen die Konflikte auf, die selbst bei erwünschter Orts- und Nachverdichtung auftreten können. Es ist die Verdrängung selbsttätig arbeitender Bodenschichten und deren Baumbepflanzung, die Stück für Stück Veränderungen in den unterirdischen Strömungsverhältnissen mit sich bringt. Wir können nicht immer wissen, welche Konsequenzen sich daraus unter Umständen auch andernorts ergeben. Was wir aber wissen ist, dass unsere Bäume verdursten und unsere Keller absaufen. Die Niederschlagsvergleiche mit zum Beispiel dem „noch besseren Jahr 2019“ zeigen doch nur, dass, die damalige Regenwasserflut miteingerechnet, die wahren Trockenheitsverhältnisse kaschiert. Die Schäden passieren, bevor der Starkregen kommt und das Wasser ist verloren, weil wir es nicht aufgefangen haben.



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