Volles Haus bei den „Heckstädtern“ Erwin Lorey berichtete von „damals“

Erwin Lorey an „seiner“ Tankstelle (heutige Aral-Tankstelle in Oberhöchstadt) Fotos: privat

Oberhöchstadt (kb) – „Volles Haus“ beim Erzählcafé des Vereins Heckstadt – Freunde Oberhöchstadts im Pfarrsaal von St. Vitus. Knapp 80 Gäste waren gekommen, um Erwin Lorey zuzuhören, der vor allem aus seiner Kindheit und seiner Zeit als Tankstellenbesitzer in Oberhöchstadt erzählte.

Der inzwischen 85-Jährige hatte Erinnerungsfotos mitgebracht, die auch einen Eindruck über den Ort zwischen 1933 und 1980 vermittelten. Ein Bild junger Mütter mit der damaligen Gemeindeschwester vor dem Volksbad in Oberhöchstadt war ebenso dabei wie Gärten in der „Wiesenau“, der heutigen Friedensstraße oder ein Foto mit ihm und seinen Eltern am Rotlauf, der damals noch gänzlich unbebaut war.

Er berichtete auch, wie er, bereits Familienvater und Tankstellenbesitzer, eineinhalb Jahre nach Kaiserslautern fahren musste, um dort seine Meisterprüfung zu machen. Nur mit Meisterbrief war es ihm möglich, seine Werkstatt, die wesentlicher Teil der Tankstelle war, fortzuführen. Eine harte Zeit für die Familie, die aber gemeistert werden konnte, da viele Oberhöchstädter und sein zuverlässiger Mitarbeiter die Familie nach Kräften unterstützten. Am meisten war natürlich seine Frau gefordert. Dafür dankte Erwin Lorey ihr auch aufs Herzlichste. Aber es gab auch viele Bonmots, über die sich die Besucher freuen konnten. Besonders liebenswert war die Geschichte, als der junge Tankstellenbesitzer im Zuge eines Geschäfts auch Sonnenbrillen verkaufen sollte. Dabei stand es ihm offen, die Preise zu setzen und so entschied er sich, den Absatz der Brillen zu fördern, indem er die Preise sehr niedrig ansetzte. Zu seiner Überraschung war trotzdem noch keine eine Brille verkauft. Als er dies im Rahmen eines Gesprächs mit einem Oberhöchstädter Drogeriebesitzer erwähnte, riet ihm dieser, die Preise deutlich höher zu setzen. Erwin Lorey setzte den Vorschlag um, indem er einfach noch eine Eins oder Zwei vor den alten Preis setzte. Zu seiner Überraschung verkauften sich die Brillen daraufhin wie warme Semmeln. Die Besucher freuten sich über die Bilder und Geschichten, zeigten sich aber am Ende doch überrascht, dass der Erzähler ihnen nichts von seiner Zeit in Kanada erzählt hatte. Die Erfahrungen seiner 34 Jahre in Kanada auch noch zu teilen, hätte aber den zeitlichen Rahmen des Erzählcafés gesprengt.

Für alle Interessierten wird Erwin Lorey deshalb am Stammtisch der Heckstädter am 27. November um 19.30 Uhr im Haus Altkönig seine Lebenserinnerungen weitererzählen.

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