„Auf diese Mengen ist Kanalnetz nicht ausgelegt“

Schönberg. – Das letzte Unwetter mit Starkregen am 14. August hatte eine ähnlich starke Intensität wie im Juni 2018. „Bei privat gemessenen Niederschlagsmengen von circa 60 Millimetern in einer halben Stunde wird ein unwetterartiges Regenereignis unterstellt, welches ein statistisches Wiederkehrintervall von 100 Jahren hat“, erläuterte der Erste Stadtrat im Rahmen der jüngsten Stadtverordnetenversammlung. Doch Statistik hin oder her, sei die Stadt nicht gefeit davor, öfters von solchen Unwettern überrascht zu werden. „Und auf diese Wassermengen ist das Kanalnetz nicht ausgelegt“, so Siedler. Die Kanalisation im Ortskern von Schönberg sei entsprechend der „Nachweisrechnung im Rahmen des Generalentwässerungsplanes mit den daraus resultierenden hydraulischen Empfehlungen“ saniert worden. Siedler hält eine „darüber hinausgehende Aufdimensionierung nicht zielführend, da die dann zu ermittelnden Nennweiten, zum Beispiel auf der Grundlage des genannten unwetterartigen Regenereignisses, wirtschaftlich nicht darstellbar sind und auch baulich im zur Verfügung stehenden Straßenraum vermutlich nicht untergebracht werden können“.

Im vorliegenden Fall sei es aber in jedem Fall wichtig, die Ursache dieser Wassermengen und deren Fließwege zu ermitteln, um am Anfallort Maßnahmen zu prüfen und gleichzeitig die betroffenen Bürger für dieses Thema zu sensibilisieren und sie damit zum eigenen Objektschutz zu motivieren, sagte er. „Hierzu hat die Stadtverwaltung in Zusammenarbeit mit vielen beteiligten Institutionen innerhalb der Verwaltung und im Hochtaunuskreis sowie betroffenen Bürgern im Februar ein Hochwasser-Audit durchgeführt, welches gerade zum Ziel hat, Informationen und Wissen zu bündeln, um gemeinsam Lösungsvorschläge zu erarbeiten und Maßnahmen daraus abzuleiten.“ Siedler betonte, dass das ein kontinuierlicher Prozess sei, der noch relativ am Anfang stehe und konsequent weiterbetrieben werden müsse. (mw)



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