Leserbrief

Unser Leser Dirk Rydvan, Hammerweg, Kronberg-Schönberg, schreibt uns unter der Überschrift „Schadet der SPD-Antrag der Integration?“ Folgendes:

Im letzten Kronberger Boten wurde über den SPD-Antrag zu Unterstützung der Initiative für das Wahlrecht für Nicht-EU Bürger berichtet. Doch wie gerecht wäre das beispielsweise gegenüber unserer südafrikanischen Nachbarsfamilie, welche aktuell mit Fleiß und Motivation unsere Sprache erlernt und die Einbürgerung anstrebt?

Die Initiative untergräbt systematisch dieses Bemühen und die Grundlagen unseres gemeinsamen Zusammenlebens. Wozu noch diese Anstrengungen unternehmen, wenn man alle Rechte einfach nur durch Abwarten erlangt? Ist die Integration nun überflüssig, wenn allein die Anwesenheit zählt? Die Antragsteller können sich nicht auf einen allgemeinen Konsens berufen.

Konsens ist heute: Wer Sozialbeiträge leistet, der erhält Sozialleistungen. Wer Steuern zahlt, kann auch die Vorzüge unserer Infrastruktur und Förderungen aller Art beanspruchen. EU-Bürger dürfen wählen, so wie wir es auch im EU-Ausland dürfen. Es besteht ein fairer Ausgleich zwischen Rechten und Pflichten auch ohne Staatsbürgerschaft. Allein das Wahlrecht ist Anreiz und gerechter Lohn für eine Einbürgerung, welche einen längeren Aufenthalt, eine feste Bindung an unser Land und das Erlernen unserer Sprache beinhaltet.

Nur wenige Länder sind bei der Einbürgerung so entgegenkommend und großzügig wie das unsere. Es existiert also ein wünschenswerter Weg zum Erlangen aller Rechte (und Pflichten).

Zudem dürfen nicht einmal deutsche Staatsbürger mit Zweitwohnsitz in Kronberg wählen, trotz Zahlung der Zweitwohnsitzsteuer.

Wäre es nicht wünschenswerter, Nicht-EU-Bürger zu ermuntern, das Vergangene hinter sich zu lassen und sich ganz auf unsere Stadt und unser Land einzulassen?

Zusammen – nicht einseitig – können wir mehr erreichen.



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