Wenn andere schlafen ...

Bereits seit über einem Jahrzehnt findet in den Herbstferien das Liederbacher Nachtturnier unter dem Motto „Volleyball wenn andere schlafen“ statt. Wer glaubt, hier spielen ein paar Verrückte ein bisschen Volleyball, der hat sich getäuscht, schreibt Claudia van Bonn. Das Turnier mit Platz für bis zu 16 Mannschaften war bereits Wochen vor Beginn ausgebucht.

Selbst als es in der „heißen Phase“ vor der Veranstaltung noch zu vier Absagen kam, rückten begeisterte Teams mit Freude nach, sodass kein Platz ungenutzt blieb. „Wir haben sogar jetzt noch drei Mannschaften auf unserer Warteliste, doch 16 Mannschaften für ein Turnier auf drei Feldern ist das absolute Maximum, damit die Pausen nicht zu groß werden“, bedauert Hauptorganisator Sascha, nicht allen Spielwütigen gerecht werden zu können.

Neu in diesem Jahr: „Wir haben die Turnierleitung outge- sourced“. Anneke und Oliver schlugen sich die Nacht um die Ohren, einfach nur um dabei zu sein. Beide sind kein Mitglied im Volleyball-Club Liederbach, Oliver spielt nicht einmal Volleyball. Es war einfach die Motivation, bei der Sport-Familien-Party mit Freunden und Bekannten in der Nacht dabei zu sein. Tosender Applaus bei der Siegerehrung zeigte: Sie haben es so gut gemacht, dass sie es sehr gerne im nächsten Jahr wiederholen dürfen. Bereits beim Grand Slam im Sommer ist der Funke für die familiären Volleyballturniere des VCL bei der Mannschaft „Die Angriffsbagger“ übergesprungen. Sie schlugen gleich mit dreizehn Personen, Maskottchen und drei Spenden für das Kuchen- und Salatbuffet auf (eine einzelne Spende ist die Voraussetzung für die Teilnahme am Turnier als Teil des „Startgelds“). Speerspitze der Truppe an diesem Abend war das Geburtstagskind Marina.

Standesgemäß wurde pünktlich um Mitternacht das erste Ständchen angestimmt, ein zweites erhielt sie bei der Siegerehrung. Zum Spielerischen: Gespielt wurde in vier Vorrunden-Gruppen zu je vier Mannschaften. In jeder Gruppe ging es jeder gegen jeden, jedes Spiel ging auf zwei Sätze zu je 15 Minuten. Im Anschluss an die Gruppenphase wurde das Feld in zwei Hälften geteilt. Die erste und zweite Mannschaft jeder Gruppe gelangte ins Viertelfinale. Die Plätze drei und vier einer jeden Gruppe spielten ebenfalls nach K.O.-Modus die Plätze neun bis 16 aus. Ausgeschieden ist in der Nacht keiner. Jede Platzierung wurde bedingungslos ausgespielt und hart umkämpft. Die ersten drei Plätze belegten die Mannschaften Turnierleidung un‘ Frends, AFG united und Die Floristen.

„Und wer jetzt behauptet, ein Sieg der Turnierleitung sei Schiebung gewesen, dem seien zwei Argumente entgegengesetzt: Es war der erste Heimsieg in elf Jahren VCL-Nachtturnier und für den Sieger blieb nur ein Sixpack mit alkoholfreiem Biermischgetränk übrig.



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