Freude bei FWG und FDP, Enttäuschung bei CDU, moderat bei Grünen und SPD

(ds) .Leichte Enttäuschung bei der CDU, Freude bei FWG und FDP, moderate Stimmung bei Grünen und SPD - so war das Stimmungsbild bei den Parteien am Sonntag direkt nach der Wahl. Nach Auszählung der Briefwahlergebnisse, Kumulieren und Panaschieren sah es dann am Montag schon anders aus.

Für die CDU bedeutete das vorläufige Wahlergebnis am Sonntag nach der ersten Zählung mit 36,2 Prozent zunächst einen Verlust von etwa sieben Prozent im Vergleich zum letzten Wahlergebnis. Daher leicht enttäuschte Gesichter in den Reihen der Christdemokraten: „Die einfachen Parolen ziehen so viele Stimmen an sich“, bedauerte Fraktionschef Joachim Lehner, „und wir konnten uns nicht vom Bundestrend abheben, begründet er den Verlust weiter. Auch Karin Schneider, zeigte sich etwas enttäuscht. „Die Bürgermeisterin hat gute Politik gemacht und war immer sehr kooperativ.“ Möglicherweise könne auch die „KiTa-Mogelpackung“ der FWG ein Grund sein. Auch Bürgermeisterin Eva Söllner zeigte sich etwas enttäuscht darüber, dass man den Bürgern scheinbar nicht klar habe machen können, worum es geht. Nach dem Kumulieren und Panaschieren wurden es dann aber - laut Ergebnis vom Montag doch noch 41,9 Prozent und damit fast so viel wie bei der letzten Wahl (minus zwei Prozent) und so können die Christdemokraten ihre 13 Sitze behalten. Mit der Wahlbeteiligung von 55 Prozent war die Bürgermeisterin aber nicht unzufrieden.

Die FDP konnte sich diesmal freuen. Nach dem ersten vorläufigen Ergebnis von 11, 6 Prozent freute sich Hans-Jürgen Jung stellvertretend für seine Parteigenossen über das hervorragende Ergebnis. Die FDP habe den Bürgern mehr Transparenz und ein durchsichtiges Rathaus versprochen. Diese Bringschuld wolle man jetzt erfüllen. Letztendlich wurden es dann doch etwas weniger: 9,7 Prozent, (drei Sitze), dennoch ein beachtliches Ergebnis, wenn man auf die letzte Kommunalwahl blickt, wo nur rund 6 Prozent erreicht wurden.

Bei der SPD hatte sich nicht mehr so viel getan, 20,3 Prozent das Endergebnis (sechs Sitze), 19,6 Prozent waren es bei der ersten Zählung. Damit liegen die Genossen zwei Prozent unter dem Ergebnis der letzten Kommunalwahl und verlieren einen Sitz im Parlament. Dr. Wolfgang Drossard war klar, dass die FWG profitieren würde, „die polarisieren eben“, so der SPD-Mann. Auch aufgrund der bundespolitischen Situation sei nicht viel mehr zu erwarten gewesen. Überrascht zeigte er sich vom Ergebnis der FDP, die in der ersten Schätzung 11,6 Prozent gemacht hatte. Für die SPD selbst hatte er sich mehr erhofft. „Wir müssen die Bürger noch besser ansprechen, Ängste nehmen und diskutieren“, so sein Fazit.

Die Grünen erlitten Verluste von drei Prozent: mit 11,8 Prozent (vier Sitze) werden sie jetzt ins Parlament einziehen, bei der letzten Wahl waren es 14,8 Prozent und damit fünf Mandate, jetzt nur noch vier. Am Sonntag hatte es mit einem ersten Ergebnis von 14,3 Prozent noch ein wenig besser ausgesehen. „Der Wähler hat die Manöver der FWG nicht durchschaut, die mit Landesthemen hier Politik gemacht hat“, so das Fazit von Johann Gerbig, der die Grünen bislang im Gemeindevorstand vertrat. „Die haben sich Federn an den Hut gesteckt, die sie nicht verdient haben.“ Insgesamt sei das Ergebnis der Grünen aber im Rahmen, auch mit vier Vertretern können man noch sinnvoll arbeiten, so Stefan Kunz.

Bei der FWG sind es zwar keine 18,3 Prozent geworden, wie am Sonntag zunächst angenommen, aber immerhin 16,3 Prozent (fünf Sitze) und damit rund drei Prozent mehr als bei der letzten Wahl und ein Sitz mehr im Parlament. Als drittstärkste Fraktion zeigten sich Dirk Wähner und seine Kameraden am Sonntag siegessicher: „Wir haben Erfolg mit dem, was wir die letzten fünf Jahre gemacht haben“, so der FWG Listenzweite. „Hier zeigt sich auch, dass wir nicht nach globalen Parteizielen handeln und ohne Fraktionszwang agieren. Wir haben einfach gut gearbeitet“, meint Wähner.

Nun wird man in den Fraktionen über Koalitionen diskutieren. So könnte die CDU theoretisch mit SPD oder FWG zusammenarbeiten, auch die SPD könnte sich einen Koalitionspartner vorstellen, eine Zusammenarbeit mit der FWG wird von den Genossen aber schon jetzt ausgeschlossen. Auch die FWG ist laut dem Fraktionsvorsitzenden Thomas Kandziorowsky Koalitionen gegenüber aufgeschlossen. Grundsätzlich können sich alle Parteien aber auch Politik mit wechselnden Mehrheiten ohne Koalition gut vorstellen.

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