Im Schmiehbachtal Grünstreifen an Feldern mit Sonnenblumen bepflanzt

Anstatt über gescheiterte Baugebiete, so heißt es in einem Brief von Günter Horn (Projektgesellschaft), könne man doch auch über Positives berichten. Günter Horn schreibt, dass sich die Projektgesellschaft Horn auch verantwortlich für die Landschaft fühlt. Als Projektgesellschaft Horn GmbH fühle man sich auch in Kelkheim für die Landschaft verantwortlich (dort, wo sie erhaltenswert ist und dort, wo sie sinnvoll aufgepäppelt werden kann), „sind wir Grundstückseigentümer im Schmiehbachtal, wo wir jetzt ein Grundstück in Rücksprache mit der Unteren Naturschutzbehörde, das heute eine brache Wiese ist, deutlich aufbessern. Hier wird niemals Bauland entstehen, deswegen soll dieser Schritt verdeutlichen, dass wir uns sehr wohl mit den Belangen des Freiraums rund um die Metropole Rhein-Main beschäftigen; etwas, was man unserem Unternehmen ja immer abspricht.“

Und weiter: „Wenn man auf einem der Feldwege von Münster kommend in Richtung Schmiehbachtal die Unterführung passiert, gleich rechts, schließen sich trotz des wenigen Regens enorm hohe Maisfelder an (ich schätze die Pflanzenhöhe mal auf zwei Meter) und das Schöne bei der ganzen Geschichte ist, auf einer Breite von etwa drei bis vier Meter hat der Landwirt, Eigner oder Pächter dieser Flächen (er ist mir namentlich nicht bekannt) rechts und links einen Grünstreifen angelegt mit blühenden Pflanzen, Sonnenblumen und vielem mehr, wo ein Insektenleben stattfindet, wie man es in dem Gebiet Schmiehbachtal über Jahre hinweg nicht sehen konnte. Das ist ist ein Highlight, auch für das Auge. Die herrlich lila blühenden Pflanzen, die gelben Sonnenblumen sowie rote und andersfarbigen Blumen, bilden ein Meer von Blüten, die als Nahrungsgrundlage für Insekten dienen. Auch wenn natürlich dahinter auf dem Acker das berühmt-berüchtigte Gift verspritzt werden muss, um den höchstmöglichen Nutzen aus den Pflanzen zu ziehen (was ich einfach mal voraussetze, aber natürlich nicht weiß), sieht man, dass in den Monokulturen eigentlich gar keine Insekten mehr leben – hier sind nur wenige anzutreffen – aber diese Grünstreifen haben es in sich. Vielleicht ist es die Sache wert, einmal dorthin zu fahren, um zu fotografieren (was geschehen ist, wie die Fotos zeigen), es gilt nicht nur, das Negative herauszustellen, sondern durchaus auch einmal Positives vorzustellen.

Da ich täglich mindestens eine oder zwei Stunden in diesem Gebiet unterwegs bin, überlege ich mir schon, ob man hier gegebenenfalls eine Stiftung gründen kann, die dieses Gebiet Schlämmer Schmiehbachtal auf Dauer für die Natur erhält und vor allem dort, wo intensiv genutzte Landwirtschaft (die ja dazugehört, gar keine Frage) tätig ist und eben auch solche Kulturen mit anlegt, zu sagen: seht her, uns kommt es nicht nur auf die optimale Ausbeute an, wir verzichten auf Fläche und bieten den Insekten, die fast von der Bildfläche verschwunden sind, Lebensraum. Ich kann Ihnen garantieren, das ist eine Augenweide und das macht einem richtig Mut, wenn man sieht, dass eben nicht nur alles kaputt gemacht, sondern auch aufgebaut wird.“

So weiter Günter Horn. Inwieweit die angesprochenen Flächen zur der Gemarkung Münster gehören, lässt sich nicht ohne Weiteres sagen – Liederbach ist nur ein Steinwurf weit entfernt, aber das spielt keine Rolle.

Denn genau dieses Thema haben wir vor einiger Zeit schon einmal im Schmiehbachtal aufgegriffen, da wurden von Landwirten die Ränder gemäht oder mit Glyphosat behandelt, aber nicht erhalten. Sicherlich, um mit dem Mähdrescher besser arbeiten zu können. Je mehr Reaktionen es gibt, um so besser, meinten wir und druckten gern Text und Bilder.

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