Paddler verpassen Ezé und die „New Orleans Joymakers“

Ezé (rechts) holt das junge Publikum auf die Bühne im Rushmoor-Park und lädt die Jungs und Mädchen zum Mitsingen ein. Ein unvergesslicher Auftritt! Foto: Kunstgriff

Oberursel (ow). Einige Kunstgriffler haben sich ein wenig geärgert. Sie waren am Samstag nach dem grandiosen Elton-John-Film am Freitagabend bereits an der Kocher bei der traditionsreichen Paddeltour „ihres“ Kunst- und Kulturvereins. Damit versäumten sie allerdings das nicht weniger grandiose Konzert von Ezé Wendtoin und seiner Band.

Das Sextett war über Vermittlung des Vereins „Windrose“ zum Orscheler Sommer gekommen. Zum Ärger vieler Kunstgriffler musste das Konzert von Ezé und seiner Band auf den ersten Tag der traditionsreichen Paddeltour des „Kunstgriff“ gelegt werden. Während zahlreiche Kunstgriffler also an den Kocher fuhren, reiste Ezé mit seiner Band viele Stunden von Wien nach Oberursel zum Abschlusskonzert der Gruppe vor mehreren hundert Besuchern im Rushmoor-Park. Dort zog das Sextett eine Show auf, die das Publikum von Anfang an in Bewegung hielt und bestens unterhielt. Ezé kommt wie seine Begleitmusiker aus Burkina Faso, hat aber in Dresden Germanistik studiert und verbindet nun seine beiden Sprachen und Herkunftsländer überaus genial und absolut sozialkritisch. Er präsentiert Songs von Hannes Wader oder Konstantin Wecker, Rhythmen und Lieder aus seiner Heimat und viele Eigenkompositionen. Schwungvoll, originell mitreißend.

Da stellt Ezé fest, dass – egal ob aus Wuppertal, Senegal oder Nepal – niemand illegal ist. Er ruft aber auch laut „Bus komm“ und beschreibt seine Gedanken an der Bushaltestelle, wenn der Bus nicht kommt, er selbst aber einen Termin bei der Ausländerbehörde hat. Oder er bringt elegant „Ratzfatzkatzlatz“ im Text unter. Auch Jugendliche haben ihren Spaß an Ezés Konzert und tanzen mit den höheren Semestern vor der Bühne. Nach dem Radfahrsong, der vom Publikum einiges an Koordinationsvermögen erfordert, holt Ezé die jungen Leute auf die Bühne und lässt sie mitsingen. Ganz großes, kurzweiliges Kino mit viel Tiefgang und Humor.

Versäumt haben die paddelnden Kunstgriffler am nächsten Morgen auch den Frühschoppen mit den „New Orleans Joymakers“. Auch wenn es schon unangenehm warm war, kamen viele Freunde des New-Orleans-Jazz in den Rushmoor-Park. Die zahlreichen Schatenplätze waren rasch belegt.

!Weiter geht es im Orscheler Sommer am Sonntag, 31. Juli. Da sind die Kunstgriff-Aktiven zurück von ihrer Paddelwoche und laden zum Blues-Frühschoppen mit den „Mainhätten Rämblers“ in den Rushmoor-Park ein. Los geht’s um 11 Uhr. Und vom 1. bis zum 4. August, jeweils von 14 bis 18 Uhr, werden im Rushmoor-Park Brücken gebaut. Dann sind kreative Kinder gefragt, die mit viel Fantasie und Geschick Bilder malen, Modelle bauen und vielleicht auch eine begehbare Brücke konstruieren. Wer mitmachen möchte, soll - an einem oder an allen Tagen, mit oder ohne Eltern – einfach in den Rushmoor-Park kommen. Regina Claus, Robert Kommraus, Claudia Bady und ihre Helfer freuen sich auf kreative Tage.



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