Beeindruckt von Projekten, berührt von Notre Dame

Am Rathaus staunt die Reisegruppe über den angrenzenden Weinberg. Foto: Per Struck

Oberursel (ow). Mit vielen neuen Eindrücken sind die Teilnehmer der viertägigen Bürgerreise in die französische Partnerstadt Epinay-sur-Seine wieder nach Oberursel zurückgekehrt. Der Verein zur Förderung der Oberurseler Städtepartnerschaften (VFOS) hatte gemeinsam mit der Jumelage Epinay die Reise organisiert und ein abwechslungsreiches Programm auf die Beine gestellt.

Gleich am Ankunftstag gab es unter der sachkundigen Führung der Epinayer Vizebürgermeisterin für urbane Ökologie, Eugénie Ponthier, einen sehr informativen, fast dreistündigen Stadtrundgang in Epinay-sur-Seine. Dabei wurden der Reisegruppe auch Projekte aus dem umweltpolitischen und dem sozialen Bereich vorgestellt. Hervé Chevreau, der Bürgermeister von Epinay-sur-Seine, und die Stadträtin Bernadette Gautier waren zeitweilig mit dabei, um den Oberurselern ihre Stadt zu zeigen. Auf besonderes Interesse stießen bei den Reiseteilnehmern die neuen Gartenprojekte der Stadt und das bereits fertiggestellte Naherholungsareal am Seine-Ufer. Für Erstaunen sorgte der direkt am Rathaus gelegene und von der Stadt bewirtschaftete Weinberg. Selbstverständlich wurde auch der Butineur auf dem Place d‘Oberursel besucht, der vor fünf Jahren anlässlich der 50-jährigen städtepartnerschaftlichen Beziehung zwischen Epinay und Oberursel eingeweiht wurde und dessen Pendant in Oberursel in der Adenauerallee zu finden ist. Die Stadtführung zeigte eindrucksvoll die positive, nachhaltige städtebauliche, verkehrs- und umweltpolitische Entwicklung in Epinay in den vergangenen Jahren.

An den anderen Tagen standen vor allem Ausflüge nach Paris mit dem Besuch der digitalen „Van Gogh Ausstellung“ im „Atelier des Lumièrs“, des Picasso-Museums, des Museums Grévin und des Sonntagsmarkts am „Place de la Bastille“ sowie ein Besuch des Friedhofs „Père Lachaise“ auf dem Programm der Reisegruppe. Emotional berührt zeigten sich die Reiseteilnehmer beim Anblick der kürzlich durch einen Brand teilweise zerstörten Kathedrale Notre Dame.

Abgerundet wurde der Aufenthalt von Begegnungen mit den Freunden des Epinayer Städtepartnerschaftsvereins. Dabei wurde nicht nur die erstklassige französische Küche bei gemeinsamen Abendessen in Familien oder Restaurants probiert, sondern es wurden auch Pläne für die Zukunft geschmiedet.

„Diese Reisen muss man einfach erleben, denn durch die freundschaftlichen Begegnungen erhält man tiefere und bessere Einblicke in ein anderes Land und dessen Kultur als es eine touristische Reise je könnte“, erzählte Marcus Peter, Organisator der Reise und zugleich VFOS-Vorstandsmitglied. „Es sind vor allem die Begegnungen mit den Menschen, die vielfältigen Eindrücke im Alltag und die Diskussionen über alles Mögliche, was den Charme einer Städtepartnerschaft ausmacht.“ Dabei sei es unwichtig, ob eine Stadt auf den ersten Blick touristisch attraktiv sei oder nicht. Auch Sprachbarrieren ließen sich meist schnell überwinden, zeigt sich Peter überzeugt. Die Mehrheit der Reiseteilnehmer war privat bei französischen Familien untergebracht, einige wohnten im Hotel.

Auch in Zukunft wird der VFOS die Tradition der Bürgerreisen fortführen. In diesem Jahr werden Anfang August Bürger aus Lomonossow für eine Woche nach Oberursel kommen, im Oktober wird es eine fünftägige Begegnung mit Gästen aus allen Partnerstädten in Berlin geben.

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