Bienenforscher schließen einen Vertrag mit der Stadt

Der Standort fürs neue Bieneninstitut: links das Vereinsheim der Kleingärtner, rechts das Baugrundstück, im Hintergrund weitere Kleingärten. Foto: js

Oberursel (js). Das Institut für Bienenkunde und die Stadt sich einig. Die Bienenforscher wollen weiter in Oberursel ihrer Arbeit nachgehen, die Stadt will die international renommierte Institution unbedingt im Ort halten. Fast zehn Jahre waren die Partner im Geiste auf Standortsuche, immer mehr kristallisierte sich dabei ein Gelände auf einer Wiese in der verlängerten Ebertstraße heraus, ein Dutzend Standorte waren geprüft worden. Direkt gegenüber dem Vereinshaus der Kleingärtner, angrenzend an weitere Kleingärten und die Ortsrandbebauung am Feld Richtung Bad Homburg wurden schließlich die symbolischen Pflöcke eingeschlagen. Und jetzt steht auch der „städtebauliche Vertrag“ zur Durchführung und Absicherung des Bebauungsplans für das Gelände im Grünen. Einstimmig beschlossen im Bau- und Umweltausschuss, die Zustimmung des Stadtparlaments am 2. Juli ist nur noch Formsache.

Das ist ein „ziemlicher Erfolg, wir können stolz sein“, sagt Bürgermeister Hans-Georg Brum zum Abschluss der Verhandlungen mit dem Vertragspartner, der Frankfurter Polytechnischen Gesellschaft. Sie ist das Dach über dem Institut für Bienenkunde, stets eng verzahnt mit der Goethe-Universität. Dort ist Institutsleiter Bernd Grünewald Professor für Biologie, das Bieneninstitut leitet er seit 2008. Brum nennt die Stichworte Schulpädagogik mit vielen Schulklassen als Besucher, die Universitätsarbeit mit Lehre und Forschung und das praktische Imkern, alles nun an einem „idealen Standort“. Der richtige Platz für „gegenseitige Befruchtung“. Auch Bernd Grünewald sieht eine „Win-Win-Situation“, mit Blick auf die Stadt und die benachbarten Kleingärtner.

Im Vertrag werden die planungsrechtlichen Voraussetzungen für das Vorhaben „Neubau Institut für Bienenkunde“ definiert. Es geht etwa um die Erschließung der Grundstücke und einen gegenseitigen Grundstückstausch für die nötige Verbreiterung des Erschließungswegs und die Einrichtung öffentlicher Stellplätze. Das Institut werde weiterhin ein offenes Haus zu bestimmten Zeiten sein, die Forscher wollen nicht in einem „Ufo aus Beton“ arbeiten, hat Grünewald im vergangenen Jahr bei einer Vorstellungsrunde im Kleingärtnerhaus gesagt. Kernpunkte des Vertrags sind die Verpflichtung der Gesellschaft gegenüber der Stadt, alle Kosten im Zusammenhang mit der Aufstellung des Bebauungsplans zu tragen, etwa Vermessungskosten, Planungskosten und Kosten für Gutachten. Sie trägt auch die Kosten für die Erweiterung des Erschließungswegs verlängerte Ebertstraße und verpflichtet sich, vier Stellplätze herzustellen.

Ein Grundstückstausch soll dabei helfen, die Polytechnische Gesellschaft tritt 115 Quadratmeter an die Stadt ab, die Stadt gibt 155 Quadratmeter unter der Bezeichnung Sondergebiet Hochschule und Grünfläche wertgleich ab. Auf dem rund 5000 Quadratmeter großen Grundstück ist eine Nutzfläche von etwa 1200 Quadratmetern vorgesehen. Zwei Stockwerke, schräges Dach, viel Holz an der Fassade, drei Funktionen in einem Komplex vereint. Dazu ein großer bunter Garten mit Teich und Bienenhaus für gelegentliche Führungen.



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