Bommersheimer Sportvereine haben große Pläne – und Sorgen

Zwei Damen vom Reitverein, Antje Runge, Brigitte Geißler-Burschil und Wolfgang Burchard von der SPD-Fraktion und weitere Interessierte (v. l.) erörtern die Lage rund um das Schul- und

Sportgelände in Bommersheim. Foto: bg

Oberursel (bg). Rund um die Burgenwiesenhalle soll, wenn es nach den Plänen der Bommersheimer Sportvereine geht, ein attraktives Sportzentrum entstehen. Bei ihrem Ortstermin nahm die SPD-Fraktion die Situation rund um die Halle in den Blick. Eingeladen hatte sie dazu Vereinsvertreter des Fußball Vereins SV Bommersheim, des Turnvereins Bommersheim (TVB) und des Reit- und Fahrvereins St. Georg. Dabei konnten sie und weitere Teilnehmer feststellen, dass sich die Bommersheimer Sportvereine für ein attraktives Sportzentrum mächtig ins Zeug legen.

Und dass sie beim letzten Starkregen mit Wasser in den Vereinshäusern, die sich im BSO-Besitz befinden, zu kämpfen hatten. Die Auswirkungen des Starkregens rund um das Schul- und Sportareal war ein nicht vorgesehenes, aber wichtiges Thema bei diesem Termin. Im SV-Clubhaus drückte das Wasser durch die Wand. Größere Schäden konnten verhindert werden, weil Mitglieder wegen eines Fußballspiels dort waren. Beim TVB kam das Wasser durch die Toilette hoch und stand im Erdgeschoss fast zehn Zentimeter hoch. „Der BSO weiß Bescheid, das ist ein Versicherungsfall“, teilte Wolfgang Westenburger vom TVB mit. Eine Anwohnerin führte ein Video von den Wassermassen vor, die auf einem Feldweg von den Bremengärten an ihrem Haus vorbei zur Reithalle herunterschossen.

Die Volleyball-Abteilung des TVB kann dieses Jahr 50-jähriges Bestehen feiern. „Da hätten wir den Beach-Volley-Platz gerne fertig gehabt“, bekannte Westenburger. Geplant sind drei Plätze entlang der Friedenslinde, wo sich früher ein Bolzplatz auf der Wiese befand. Die Baugenehmigung liegt vor. Das Areal ist im städtischen Besitz, der Verein hat den Platz auf eigene Kosten vermessen lassen. Die dahinterliegenden Flächen gehören der Frankfurter Waisenhausstiftung. Sie ist damit einverstanden, dass Teile davon als Bolzplatz genutzt werden. Wolfgang Westenburger berichtete, dass in den nächsten Tagen mit dem Bau begonnen werde. Die Anlage wird durch einen Zaun gesichert, der Eingang soll mit einem Code ausgestattet werden. Es ist die vierte Anlage, die der Verein jetzt mit großem Arbeitseinsatz und beträchtlichen Eigenmitteln anpackt. Die erste an der Integrierten Gesamtschule Stierstadt (IGS) musste aufgegeben werden, die zweite am Sportgelände Bleibiskopfstraße konnte nicht weiter bespielt werden, es erfolgt ein Umzug ins Schwimmbad. Aber da können die Mitglieder nur im Sommer spielen und müssen Eintritt bezahlen, so Westenburger. „Wir hoffen jetzt, dass dieser Platz, der in unmittelbarer Nähe zu unserem Clubhaus liegt, lange bespielt werden kann.“

„Der Fußballplatz des SV Bommersheim platzt aus allen Nähten. Wir brauchen dringend ein Kunstrasenfeld“, erklärte Vorsitzender Alexander Simon. Er ist stolz auf die große Anzahl von über 150 Fußball spielenden Kindern und Jugendlichen in neun Mannschaften. Von den Jüngsten in der G-Klasse bis zur A-Klasse ist alles gut besetzt. „Und das ist das Problem“, so der Vorsitzende, unterstützt von Vize Harald Welt. „Von Herbst bis ins Frühjahr kann das Training nicht stattfinden, wenn nur ein Platz für die vielen Gruppen zur Verfügung steht. Ein zweiter Trainingsplatz, ein Kunstrasenplatz muss her, damit der Trainingsbetrieb auch im Winter aufrechterhalten werden kann.“ Für das Sportplatzprojekt hat der Verein eine Machbarkeitsstudie vorgelegt. Der vorhandene Rasenplatz soll um 90 Grad gedreht werden. Dadurch entsteht Raum für ein Kunstrasen-Spielfeld. Dafür müssten vom Pausenhof der Burgwiesenschule etwa drei bis fünf Meter hinzukommen, die vor dem Bau der Schule durch den Kreis vom alten Sportplatz abgezwackt worden sind. Geplant sind außerdem eine Sprunganlage und ein kleines Mehrzweck-Feld, auf dem auch Basketballkörbe aufgestellt werden könnten.

Dass Teile des Sportplatzes beim Neubau der Grundschule durch den Kreis „annektiert“ wurden, ist über zehn Jahre her. „Der Verein steckte damals in einer tiefen Krise, der Spielbetrieb lag fast darnieder, da ist das einfach so passiert“, so Simon. „Wir planen nicht nur für uns, die Anlage könnte vom Turnverein und natürlich auch von der Burgwiesenschule gut genutzt werden.“ Für seine ambitionierten Pläne, die schon lange in der Schublade liegen, hat der Verein überall offene Ohren gefunden. Der Ortsbeirat Bommersheim unterstützt das Projekt einstimmig. Am liebsten würde der SV Bommersheim mit dem Bau sofort durchstarten, es hakt aber an den Finanzen. Die Kosten müssen im städtischen Haushalt eingestellt und bewilligt werden. Der Vorsitzende wies darauf hin, dass der FV Stierstadt, der 1. FC 09 Oberstedten, der 1. FC 06 Weisskirchen und die Eintracht Oberursel alle längst über einen Kunstrasenplatz verfügen.



X