Oberursel (js). Die Hymne des Erfolgs kennen sie längst. Haben sie wahrscheinlich oft gehört, wenn die Damenmannschaft ihre Erfolge feiert. Tanzend im Kreis, Arm in Arm, einander zugewandt. Der Text ist kurz und einfach: „Wir haben immer wieder festgestellt, Orschel ist der geilste Club der Welt.“ Und der Jubel ist groß, wenn wieder ein Sieg, ein Aufstieg oder ein besonderer Titel gefeiert werden kann. Diesmal waren sie selbst dran, bildeten selbst den Kreis der Siegerinnen. Das jüngste Erfolgsteam der Handball-Abteilung der TSG Oberursel, der Jahrgang 2007 der weiblichen Jugend. Mit einem berauschenden 34:20-Erfolg gegen die HSG Linden im Finale des „Final Four-Turniers“ verdienten sich die Mädels den Hessenmeister-Titel 2022. Vor rund 250 begeisterten Zuschauern in der Hochtaunushalle Bad Homburg, die beide Teams ordentlich feierten.
Für die meist noch 14-jährigen Mädchen war es der größte Erfolg und gleichzeitig größtmögliche Erfolg ihrer noch jungen Karriere, eine Deutsche Meisterschaft wird erst in der nächsten Altersstufe, der B-Jugend ausgespielt. Ein verdienter Erfolg nach einer makellosen Saison ohne Niederlage von der Oberliga-Qualifikation über die Meisterrunde bis hin zum finalen Turnier der besten vier Teams, bei dem im Halbfinale die HSG Hungen-Lich in einem packenden Spiel mit 23:22 durch ein Tor in allerletzter Sekunde besiegt wurde. Und jetzt das 34:20 gegen Linden, das im Halbfinale immerhin den Nachwuchs aus der Talentschmiede des Bundesligisten HSG Bensheim/Auerbach mit 28:19 Toren regelrecht zersägt hatte. Was der TSGO in der Oberliga-Runde nebenbei auch gelang. Souverän und cool, fast abgezockt und gar nicht besonders nervös trotz der großen Kulisse spielten die von Timon und Jonte Flach gecoachten Mädchen von Anfang an ihr Spiel, und schon zur Halbzeit hatte beim Stand von 19:9 kaum einer Zweifel, wer sich am Ende den Titel sichern wird. Angeführt von ihren vier Hessenauswahl-Spielerinnen präsentierte sich das junge Team als geschlossene Einheit mit Führungskräften, allen voran Mathilde Rützel, die insgesamt elf Treffer erzielte, davon vier sicher verwandelte Siebenmeter.
Das ebenfalls noch sehr junge Trainergespann hat gute Arbeit geleistet, von dieser aktuellen C-Jugend wird man noch hören, wenn sie in dieser Besetzung zusammenbleibt. Die Ehrung durch den Hessischen Handball-Verband (HHV), die Blumen und das Lob vom Vorstand und die Glückwünsche samt Geschenk der ersten Frauenmannschaft haben sich die Mädchen redlich verdient. An das Blitzlicht-Gewitter der Fotografen und die vielen Handy-Fotos, an das Stehen im Rampenlicht müssen sie sich vielleicht noch ein bisschen gewöhnen. Hessenmeisterinnen 2022 werden Lara Milena Zeitz, Carolina Pfennig (Tor), Mathilde Rützel (11/4), Jana Schink (6), Tabea Frank (4), Alice Chevallereau (4), Leonie Reichert (4), Anne-Kalliste Baxmeyer (2), Felina Verzay (1), Anne-Jule Gutzeit (1), Malin Elina Ried (1), Lisa Krmek und Kim Marie Petry immer bleiben.