CDU lehnt „Josefstadt light“ ab

Oberursel (ow). Irritiert hat die CDU Weißkirchen den Vorschlag der FDP zum neuen Frankfurter Stadtteil an der A5 zur Kenntnis genommen. Die Liberalen haben vorgeschlagen, den Stadtteil nur östlich der Autobahn zu entwickeln. „Sicher könnten wir damit deutlich besser leben, als mit einer Bebauung beiderseits der Autobahn“ stellt die Vorsitzende der CDU Weißkirchen, Susanne Kügel, fest, ergänzt jedoch: „Wir sind davon überzeugt, dass die Planungen zum Stadtteil insgesamt nicht vertretbar sind und das gilt auch für den Teil östlich der Autobahn.“

Zur Begründung führen die Christdemokraten an, dass es sich bei den Bereichen beiderseits der A5 um eine Kulturlandschaft handele und die Freiflächen östlich der A5 ebenfalls Kaltluftentstehungsgebiete seien. Weiterhin gelte die 400-Meter-Abstandsregelung in Bezug auf die Stromtrasse auch östlich der Autobahn. Zudem handele es sich bei dem Bereich auch um einen regionalen Grünzug mit Naherholungsfunktion und einen landwirtschaftlichen Vorzugsraum mit besten Böden.

Zur Verkehrsführung führt die CDU an, dass die Straßen östlich der Autobahn bereits jetzt überlastet seien und sich keine Bahnlinie in direkter Nähe befinde oder vorhandene Strecken überlastet seien. Deshalb gehe die CDU Weißkirchen davon aus, dass keine günstigen Neubauwohnungen in dem Gebiet entstehen könnten. Zu hoch seien die Ausgaben für die Schaffung der Infrastruktur. Schließlich befürchte die CDU, dass der geplante Stadtteil nur schwer integrierbar sei, da es sich bei den Planungen nicht um ein organisches Wachstum handele. „Was für unsere Seite gilt, gilt auch für die Frankfurter Seite. Eine Kirchturmpolitik können wir uns in der vernetzten globalen Welt nicht mehr leisten“, meint Georg Eckinger, Sprecher der CDU-Ortsbeiratsfraktion. „Wir lehnen den Vorschlag zu einer ,Josefstadt light’ auf der Frankfurter Seite der A5 ab.“

Dieser Auffassung schließt sich auch der Fraktionsvorsitzende der CDU Oberursel in der Stadtverordnetenversammlung, Jens Uhlig, an und ergänzt: „In Oberursel wird und wurde viel gebaut. Durch weitere sinnvolle Arrondierungen und durch einen Generationswechsel im Bestand wird auch hier noch weiterer Wohnraum geschaffen werden. Besonders im Bestand wird bezahlbarer Wohnraum entstehen. Daneben ist es wichtig, ländliche Regionen noch besser ans Rhein-Main Gebiet anzubinden.“



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