„Denkpause“ zum Weltladentag

Oberursel (ow). Der Eine-Welt-Verein Oberursel schließt sich der „Initiative Lieferkettengesetz“ an und fordert ein Lieferkettengesetz, das allen Unternehmen menschenrechtliche Sorgfaltspflichten auferlegt.

Zum Weltladentag am 9. Mai gibt es daher trotz Corona eine besondere Aktion in der Passage der Unteren Hainstraße 4. Drei Schaufenster des Weltladens sind bis Ende Mai als „Denkpause“ gestaltet. Dort gibt es umfangreiche Informationen zu Hintergrund und Forderungen der Initiative sowie den Aufruf, eine Petition an die Bundeskanzlerin zu unterzeichnen. Jeder kann dort – natürlich mit gebührendem Abstand voneinander – eine kurze Pause etwa während des Einkaufens einlegen und die globalen Verflechtungen „bedenken“.

„Auch deutsche Unternehmen verletzen in ihren weltweiten Geschäften immer wieder grundlegende Menschenrechte und schädigen die Umwelt – und können hinterher von den Betroffenen nicht belangt werden“, heißt es in einer Mitteilung des Vereins. Manche Unternehmen engagierten sich zwar schon jetzt verstärkt für die Achtung der Menschenrechte und den Umweltschutz. Doch sie würden benachteiligt gegenüber der verantwortungslosen Konkurrenz.

Die Vorsitzende des Eine-Welt-Vereins Oberursel, Ines Greve, meint hierzu: „Gerade in Krisenzeiten ist es wichtig, dass Unternehmen verantwortlich handeln und Menschenrechte respektieren. Es braucht jetzt einen verbindlichen Rahmen, damit alle Unternehmen die Menschenrechte in ihren Lieferketten wirklich beachten. Unternehmen, die Schäden an Mensch und Umwelt in ihren Lieferketten verursachen oder in Kauf nehmen, müssen dafür haften – und wer zu Schaden kommt, kann ein Unternehmen dafür zur Rechenschaft ziehen.“ Laut Koalitionsvertrag soll in Deutschland bis 2020 geprüft werden, ob ein Lieferkettengesetz nötig ist. Greve bittet um Unterstützung der Initiative im Internet unter www.lieferkettengesetz.de.



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