Digitale Kompetenz: Nie zu alt fürs Internet

Oberursel (ow). Ein Leben ohne neue Medien ist heute kaum mehr vorstellbar. Sie sind fester Bestandteil des Alltags. Auch viele ältere Menschen nutzen das Internet, um sich zu informieren, einzukaufen oder um mit der weitverzweigten Familie, mit Freunden und Bekannten, in Kontakt zu bleiben.

Computer, Laptop, Smartphone und Tablet – wer mit diesen Geräten nicht vertraut ist, fühlt sich schnell ausgeschlossen. Drei von vier Menschen im Alter über 60 Jahre sind mittlerweile im Internet unterwegs, und immer mehr über 70-Jährige sind im Netz aktiv. Die aktuelle Entwicklung zeigt, dass die Neugier auf die neue Technik und das Internet bei der älteren Generation steigt. Andererseits gibt es aber auch noch große Berührungsängste, Unsicherheit und viele Fragen. Hängt Digitale Kompetenz vom Alter ab?

Natürlich wachsen Jüngere heutzutage mit digitalen Medien auf und lernen auch generell schneller Neues als Ältere. So denken viele. Das zeigt sich auch in Statistiken: Etwa 45 Prozent der über 70-Jährigen nutzen das Internet, aber nur noch rund elf Prozent der über 80-Jährigen. Aber ist es vielleicht nur eine erdachte Barriere im Kopf, das Einreden: „Dazu bin ich zu alt“?

Wer bislang noch nicht digital unterwegs war, sieht das Internet vielleicht als Buch mit sieben Siegeln. Das ist aber kein Grund, den Kopf in den Sand zu stecken. Mit zunehmendem Alter ist es allenfalls etwas mühsamer, die vielen fremden Begriffe zu verstehen und die Bedienung der Technik zu erlernen. Es ist also eher eine Frage des Lernen-Wollens und der Offenheit für Neues. Mit ein wenig gutem Willen und Unterstützung kann jeder den Einstieg ins Netz meistern.

Das Bundesministerium für Familien, Senioren, Frauen und Jugend hat die Broschüre „Nie zu alt fürs Internet“ erstellt. Die Broschüre will helfen, zu verstehen und die Skepsis gegenüber den vielen guten Möglichkeiten des weltweiten Netzes abbauen. Schritt für Schritt wird der Einstieg ins Internet erklärt. „Die Broschüre „Nie zu alt fürs Internet“ ist demnächst im Foyer des Oberurseler Rathauses erhältlich.

Die Notwendigkeit, auch der älteren Generation Hilfen an die Hand zu geben, ist mehr denn je gegeben, vor allem jetzt in Zeiten der Pandemie. Um bisher internetlosen Oberurseler Senioren die Gelegenheit zu geben, das Internet mit all seinen Möglichkeiten einfach mal auszuprobieren und dabei individuell begleitet zu werden, nimmt die Stadt an der Aktion Digitales Care Paket des Projektes „Digital mobil im Alter“ der Stiftung Digitale Chancen in Kooperation mit Telefónica O2 teil. Ab 25. Januar stehen für acht Wochen zwölf Tablets mit seniorenfreundlicher Bedieneroberfläche und Internetzugang dafür zur Verfügung. Wer Interesse hat, kann sich bei der Seniorenbeauftragten Katrin Fink melden. Die Seniorenbeauftragte der Stadt steht montags, mittwochs und donnerstags für Gespräche zur Verfügung unter Telefon 06171-502289 oder per E-Mail an katrin.fink[at]oberursel[dot]de.



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