Einkauf fürs Vatertagsfrühstück

Oberursel (ow). Einen Einsatz der „etwas anderen Art“ hatte am frühen Vatertagmorgen die Polizei zu bewältigen. Da musste die Streifenbesatzung zweimal hinschauen: Die Beamten bemerkten um kurz vor 5 Uhr zwei Kinder, die händchenhaltend die Hohemarkstraße entlangschlenderten. Nicht zu übersehen war das rose Prinzessinenkleid des Mädchens, das den aufkommenden Verdacht des heimlichen „Rausschleichens“ verstärkte.

Natürlich wurde das royale Duo gefragt, warum es um diese Uhrzeit nicht in seinem Palast residierte. Die sechsjährige Prinzessin und der zehnjährige Junge antworteten, dass ja Vatertag sei und sie den Papa überraschen wollten. Mit dem Handy der Mutter hatten sie sich heimlich einen Wecker gestellt, anschließend selbstständig angezogen und auf den Weg zum Bäcker gemacht. Sie wollten ein Feiertags-Frühstück für die ganze Familie vorbereiten und dafür frische Brötchen besorgen. Da der Bäcker aber um 4.30 Uhr noch geschlossen hatte, hatten sie sich wieder auf den Weg nach Hause gemacht.

Selbstverständlich mussten sie den restlichen Weg nicht zu Fuß gehen, sondern wurden in einem echten Streifenwagen gefahren. An der Ecke Berliner Straße fiel der Streife ein weiterer Junge auf, der zu dieser Uhrzeit nicht allein auf der Straße sein sollte. Die bereits eingesammelten Kinder erklärten der Streife, dass das ihr Bruder sei, der allerdings eine Abkürzung zum Bäcker nehmen wollte. Also wurden alle drei „Ausreißer“ nach Hause gebracht.

Auf erzieherische Maßnahmen verzichteten die Polizeibeamten, da die Mama mit einem kleinen Schmunzeln im Gesicht ankündigte, ein ernstes Gespräch mit ihren Schützlingen zu führen.



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