Einsatz für Zukunft des Stadtwalds

Oberursel (ow). Zustand und Zukunft des Oberurseler Stadtwaldes erläuterte Forstingenieur und Wildtierbiologe Luis Kriszeleit (BSO) beim Grünen-Stammtisch im Gespräch mit Erstem Stadtrat Christof Fink und zahlreichen Besuchern.

Fichten stellten 25 Prozent des Baumbestandes im Stadtwald. Durch die trockenen Sommer und den dadurch begünstigten Borkenkäferbefall mussten die geschädigten Fichten in großem Maßstab geschlagen und abtransportiert werden. Kriszeleit geht davon aus, dass der gesamte Fichtenbestand nicht mehr zu retten sein wird.

Laut Fink ist der Stadtwald seit zehn Jahren nicht mehr Hessenforst, sondern der städtischen BSO angegliedert. Der Wald hat in den vergangenen Jahren im unteren fünfstelligen Bereich Gewinn erwirtschaftet. Dies wird durch den diesjährigen Holzschlag – man versucht dadurch die Ausbreitung des Borkenkäfers einzudämmen und noch intaktes Holz zu ernten – nicht mehr der Fall sein. Da ganz Mitteleuropa betroffen ist, ist der Preis für Fichtenholz aufgrund des Überangebots auf etwa ein Drittel gesunken. Der Stadtwald ist, wie die Zuhörer erfahren konnten, ein bewirtschafteter Wald mit einem gewünschten Ertrag. Wobei laut Kriszeleit in den vorangegangen Jahren nur moderate Bewirtschaftung – Entnahme – erfolgt ist, denn der Wald dient vorrangig der Naherholung. Grünen-Ortsvorstand Stephan Schwarz regte an, mittelfristig zu klären, „ob wir den Stadtwald neu denken müssen: weg von Ertrag und Gewinn hin zu einem erhaltenswerten Okösystem, das sich nicht mehr wirtschaftlich tragen kann“.

Die Bereitschaft der Oberurseler, sich für ihren Wald einzusetzen, sei groß, die Forstwirte hätten schon Anfragen zu Pflanzaktionen erhalten. Kirszeleit freut sich über das Engagement und plant für das kommende Jahr Termine, bei denen Bürger unter fachlicher Anleitung pflanzen können. Anleitung braucht es, damit die Pflanzen auch eine Chance haben, im Wald anzuwachsen.

Ortsvorstand Ilja Moreth war ob des Zulaufs der Veranstaltung sehr positiv überrascht und meinte: „Ein gutes und wichtiges Thema, das die Oberurseler offensichtlich interessiert.“



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