Erste Auszeichnung mit dem Ursella-Preis der CDU

Michael Reuter, Vorsitzender Thomas Poppitz und Gerd Krämer (v. l.) stellen den vom Oberurseler Künstler Hendoc geschaffenen Ursella-Preis der CDU vor. Foto: Bachfischer

Oberursel (ach). Zum ersten Mal verleiht der CDU-Stadtverband am Mittwoch, 24. April, seinen Ursella-Preis um 19 Uhr im großen Sitzungssaal des Rathauses. Ausgezeichnet wird damit das „besondere Engagement zur Bewahrung, Stärkung und Weiterentwicklung der Oberurseler Identität, also unserer Heimat“, wie auf der Einladung zu der großen Jahresveranstaltung für geladene Gäste zu lesen ist. Der von dem Oberurseler Künstler Hendoc aus einem 300 Jahre alten Balken von einem Haus in Oberstedten geschaffene und kunstvoll mit Blattgold belegte Preis ist mit 500 Euro dotiert. Verliehen wird er künftig jedes Jahr im Rahmen des Ursella-Empfangs Ende April. Dieser Zeitpunkt nimmt Bezug auf die urkundliche Ersterwähnung von Oberursel unter dem Datum des 26. April 791.

Eineinhalb Jahre lang sei in den Gremien der CDU darüber diskutiert worden, wie über die Politik hinaus besondere Verdienste um die Heimat gewürdigt werden könnten, berichtet CDU-Vorstandsmitglied Michael Reuter. Dann sei die Entscheidung für den Empfang und die Verleihung des Ursella-Preises an eine Institution, einen Verein oder eine Person, die sich besondere Verdienste um die Identität Oberursels erworben hat, gefallen. Die CDU habe nicht in Konkurrenz zum Kulturpreis der SPD treten wollen, sondern habe den Begriff der „Heimat“ vor dem Hintergrund der hohen Bevölkerungsfluktuation in der Region Rhein-Main im Blick gehabt, so Stadtverordnetenvorsteher Gerd Krämer. Der Preis solle dem möglichen „Abkippen zur Schlafstadt“ ein Gemeinwesen entgegenstellen, das vom Engagement der Bürger lebt. Dies beinhalte, dass als Preisträger nicht nur alteingesessene Oberurseler in Frage kommen, sondern im Gegenteil gerade auch zugezogene Bürger.

Die Definition „Hesse ist, wer Hesse sein will“ des früheren hessischen Ministerpräsidenten Ernst August Zinn will Krämer auf Oberursel übertragen wissen. Jeder, der hier Wurzeln gefasst habe, sich mit der Stadt identifiziere und Besonderes für das Gemeinwohl leiste, sei ein potentieller Preisträger. Das decke ein breites Spektrum ab von der Flüchtlingsinitiative über den Privatmann, der in den Erhalt eines besonderen Gebäudes investiere, bis hin zu jemandem, der ein neues Veranstaltungsformat kreiere. „Die starke Ausprägung, die das Ehrenamt in Oberursel an den Tag legt, ist nicht selbstverständlich“, so Krämer. Dadurch würden Aufgaben erfüllt, die andere Städte viel Geld kosten.

Jury entscheidet „in Rekordzeit“

Die Jury setzt sich zusammen aus dem Parteivorsitzenden, einem Vertreter des Ortsverbands Mitte, dem Stadtverordnetenvorsteher oder dessen Stellvertreter, dem Vorsitzenden des Kultur- und Sportfördervereins (KSfO), dem Vorsitzenden des Vereins für Geschichte und Heimatkunde sowie dem Leiter des Vortaunusmuseums. Auf den ersten Preisträger habe sich die Jury „in Rekordzeit“ festgelegt, so Krämer, wenngleich die Diskussionsfreude groß gewesen sei. Der Name wird jedoch erst bei der Veranstaltung am 24. April bekanntgegeben. Der Preis werde ohne Bewerbung vergeben, doch die Jury freue sich über Vorschläge aus der Bürgerschaft, die jeweils bis zum Jahresende mitgeteilt werden sollten.

Der von Hendoc als Wanderpokal geschaffene Preis hat die Form einer 1,20 Meter hohen, bodenstehenden Holzskulptur, auf der das historische Rathaus der Stadt augenscheinlich von einer Vielzahl mächtiger Säulen des Ehrenamts getragen wird. Auf einer an der Frontseite angebachten Messingplakette werden die Namen der Preisträger festgehalten. Bei der Verleihung des Ursella-Preises vor einem Spektrum der Oberurseler Vereine, Vertretern der politischen Parteien und Mitgliedern des CDU-Stadtverbands wird der Künstler sein Werk erläutern.



X