Erster Gottesdienst der Christuskirche

Oberursel (bg). Seit 15. März waren Gottesdienste strikt untersagt und dem allgemeinen Lockdown zum Opfer gefallen. Auch das höchste Fest der Christen, Ostern, war davon betroffen. Am 17. Mai konnten endlich wieder Gottesdienste gefeiert werden. Natürlich unter strengen Auflagen und Sicherheitsvorkehrungen.

Noch vor ihrem Eintritt in die Christuskirche wurden die Namen der Ankommenden und ihre Telefonnummern in eine Liste eingetragen. In das über 100 Jahre alte evangelische Gotteshaus mit seinen mehr als 500 Sitzplätzen durfte die Anzahl der Gottesdienstbesucher die Hundertermarke nur etwas übersteigen, und natürlich mussten die AHA-Maßnahmen – Abstand halten, Hände waschen oder ein Desinfektionsmittel benutzen und Atemmasken tragen – beachtetet werden. Um die Auflagen zu erfüllen, hatte ein Vorbereitungsteam der Gemeinde einige Vorkehrungen getroffen. Jede zweite Sitzreihe war abgesperrt, zwischen den Besuchern mussten drei Sitzplätze leer bleiben, Familien und Paare durften in separaten Reihen zusammensitzen. Beim Eintritt in die Kirche mussten Masken getragen und das Desinfektionsmittel benutzt werden.

Trotz all dieser Umstände war die Freude, sich endlich wieder zum Gottesdienst versammeln zu können, bei allen Teilnehmern mit Pfarrer Reiner Göpfert an der Spitze deutlich zu spüren. Ausgerechnet am Sonntag Rogate – Betet – fand der erste wieder erlaubte Gottesdienst statt. Für Göpfert ein deutliches Zeichen, dass es im Leben keine Zufälle gibt. „Wir dürfen uns alle in Gottes Hand geborgen fühlen“, sagte er zur Begrüßung. „Das gemeinsame Singen ist noch nicht erlaubt, aber Sie können bei den Liedern gerne mitsummen. Die Masken können während des Gottesdienstes, da wir alle weit auf Abstand sitzen, abgenommen werden“, erläuterte er.

Es war ein bewegender Gottesdienst, der gemeinsam zelebriert wurde. Mit tröstenden Worten, gemeinsamen Gebeten und wunderbarer Musik. Kantorin Gunilla Pfeiffer hatte ein zauberhaftes musikalisches Programm auf die Beine gestellt. Mit Liedern aus dem Kirchengesangbuch, Musik von Ludwig van Beethoven und einer Orgelstrophe aus dem Orgelbüchlein von Johann Sebastian Bach, „Vater unser im Himmelreich“. Passend zur Predigt, die das bekannte Gebet der Christen zum Thema hatte. Gesanglich wurde Pfeiffer von der Sopranistin Ines Grego-Schröder auf der Empore hervorragend unterstützt, während einige Gemeindemitglieder bei den Liedern mitsummten. „Bleiben Sie gesund, behütet, getrost und fröhlich“, mit diesen Segensworten entließ Göpfert die Gemeinde in die kommende Woche.



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