Erstmals mit Kartenzahlung zur mittelalterlichen Feyerey

Oberursel (ow). Nach dreijähriger pestilenzbedingter Pause findet die Oberurseler Oberurseler Feyerey wieder auf den Wiesen am Bachpfädchen statt. Händler, Hökerer, Handwerker, Schmaushäuser, Tavernen, Gaukler, Spielleute und hunderte gewandete Mitwirkende in ihren historischen Lagern verwandeln die Veranstaltungsfläche in einen historischen Mikrokosmos für Groß und Klein.

Am Samstag, 6. August, öffnet der Markt um 11 Uhr seine Pforten, und um 12 Uhr wird nach einen Festumzug der Mitwirkenden Bürgermeisterin Antje Runge mit der Brunnenkönigin Verena I. die 12. Oberurseler Feyerey eröffnen und den Marktfrieden verkünden, der am Samstag um 24 Uhr endet. Am Sonntag beginnt das muntere Treiben ebenfalls um 11 Uhr und endet um 18 Uhr.

Wenn die Alten die Wäsche von der Leine holen und die jungen Mädchen einschließen, dann sind die Spielleute der „Viesematente“ in der Stadt, die mit Sackpfeife und Trummeln ihr reichhaltiges Repertoire zum Besten geben. Die „Renards“ spielen ihre Lauten und kommen etwas leiser daher, haben es aber nicht minder faustdick hinter den Schlitzohren. Das „Sack & Pack Spektakel“ verzaubert die Jungen und die Alten mit ihren Gaukeleien, Narreteien und ihrer samstäglichen Feuershow. Die „Reifenberger Härmleins“ führen mehrmals am Tag mittelalterliche Tänze vor. Die Mundwerkerin „Walburga“ fesselt ihr Publikum mit lebhaft vorgetragenen Märchen und Sagen in bester mittelalterlicher Tradition, und die „Falknerei des Grafen“ von Leiningen zeigt und erklärt die edle Kunst der Haltung von Greifvögeln.

Erstmalig finden am Samstag und Sonntag auf der Turnierwiese Feldschlachten von Freikämpfern nach historischen Vorbild statt. Das „Reenactment Combat Fighting“ ist ein Kampfsport nach festem Regelwerk in historischen Gewändern und Rüstungen mit abgestumpften Waffen. Geschichtlich inspirierte Strategien und Taktiken der sich in Schildwällen gegenüberstehenden Kämpfer lassen vergangene Zeiten wieder lebendig werden.

Besondere Aufmerksamkeit wird wieder die Wasserguillotine auf sich ziehen. Mehrmals am Tag werden Schurken und Vaganten, die gegen die guten Sitten oder die Marktordnung verstoßen haben, von Lutz dem Richter abgeurteilt und dann flugs auf der Guillotine im Büßerhemd ins kühle Nass getaucht.

An über 50 Ständen werden Handwerker, Hökerer und Händler ihre vielfältigen mittelalterlichen Waren präsentieren und Einblicke in alte Handwerkstechniken gewähren. Tuchhändler, Silberschmiede, Lederer, Töpfer, Weidenflechter, Bogner, Kerzenzieher, Schmiede, Bogner, Silberschmiede, Seilmacher und viele mehr zeigen ihre Waren und ihre Kunst. Sogar eine Rüstkammer bietet Schwert, Schild und Rüstung für den Krieger. Auf mehr als einem Hektar Fläche erstrecken sich die Lager der über 25 Mittelaltergruppen und -vereine, die sich angekündigt haben. Hier gibt es immer wieder viel zu sehen und zu entdecken, denn vor vielen historischen Zelten wird gewerkelt und gefertigt. Freundlich geben die Mittelalterbegeisterten Auskunft über ihr Hobby und ihre Darstellung und so mancher Gast geht weitaus kundiger nach Hause als er kam.

Immer wieder reichhaltig ist die Auswahl der Speisen und Getränke: Gesottenes, Gebratenes, Gebackenes und Gegrilltes gibt es in großer Auswahl auch für Vegetarier und Veganer. Spezereyen aus dem Morgenland, Trockenfrüchte aus dem Orient oder Backseelen aus Schwaben – hier findet jeder die Linderung seiner Magenpeyn. Für die durstigen Kehlen halten diverse Tavernen Linderung bereit: Das Alt-Oberurseler Brauhaus hat in guter Tradition ein spezielles Feyerey-Bier gebraut. Weitere Tavernen bieten außer Met, dunklen und hellen Bieren und Beerenweinen natürlich auch nicht-alkoholische Durstlöscher. Erlesene, bis zu 25 Jahre alte Whiskeys und Obstbrände gibt es bei der Midgard-Schänke. Ganz Mutige lassen sich beim Bader Michel die mittelalterliche Art von „Wellness“ angedeihen und genießen ihren Becher Met in einem hölzernen Badezuber mit warmem Wasser in geselliger Runde.

Die Tageskarte kostet acht Euro, ermäßigt (Kinder von sechs bis 15 Jahren, Gewandete, Schwerbehinderte ab 50 Prozent) nur sechs Euro. Wer plant, an beiden Tagen die Feyerey zu besuchen, zahlt 14 Euro (zehn Euro) für das Feyerey-Bändchen. Kinder bis fünf Jahre erhalten freien Eintritt. Auch Familienermäßigungen sind erhältlich. Erstmalig wird Kartenzahlung an der Tageskasse möglich sein.

Erstmalig können Karten im Vorverkauf erworben und damit Schlangen an der Tageskasse vermieden werden. Im Internet unter www.adticket.de/Oberurseler-Feyerey.html sowie bei externen Vorverkaufsstellen wie dem Taunus-Informationszentrum, Hohemarkstraße 192, sind Tages-, Wochenend- und Familientickets erhältlich.

Empfohlen wird die Anreise mit der U3. Die Haltestelle „Lahnstraße“ liegt nur 100 Meter entfernt vom Eingang zum Veranstaltungsgelände in der Marxstraße neben der Feuerwehr.



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