Oberursel (ow). Am Mittwoch, 19. Juni, fand in den Räumen der Heilig-Geist-Kirche die erste gemeindeübergreifende Veranstaltung für Senioren im Nachbarschaftsraum der evangelischen Kirchengemeinden in Oberursel und Steinbach statt. Das Organisatorenteam rund um Katja Pohl von der evangelischen Kirche in Oberstedten war sich anfangs unsicher, ob die Senioren der Einladung zu diesem ersten Treffen auch folgen würden. Umso größer war die Freude, als der für 80 Personen liebevoll und festlich geschmückte Raum bis auf den letzten Platz belegt war.
Pfarrerin Stephanie Eberhardt von der Heilig-Geist-Kirche begrüßte die Gäste und führte mit ihrer kurzen Andacht auch direkt in das Thema ein. „Menschen in der heutigen Zeit sind immer häufiger einsam und daher umso mehr auf Gemeinschaft auch außerhalb der Familien angewiesen“, so Eberhardt. „Eine Gemeinschaft, die künftig in den evangelischen Gemeinden in Oberursel und Steinbach über Gemeindegrenzen hinweg gelebt werden soll“.
Das Thema „Gemeinschaft“ und „sich gemeinsam auf den Weg machen“ spiegelte sich auch in den von Kantorin Gunilla Pfeiffer ausgesuchten Liedern wider, die unter ihrer Begleitung an Klavier und Gitarre mit Begeisterung gesungen wurden.
Die Bedeutung dieses ersten gemeinschaftlichen Treffens wurde durch die Anwesenheit mehrerer Oberurseler und Steinbacher Gemeindepfarrer und der stellvertretenden Dekanin Claudia Biester unterstrichen, die den Senioren Informationen zu den anstehenden Veränderungen gab, die in Oberursel und Steinbach durch den Prozess EKHN 2030 der evangelischen Landeskirche erfolgen werden. Sie führte aus, dass die Kirche fast überall vor inhaltlichen und vor allem strukturellen Herausforderungen stehe, die zum einen demographische Ursachen hätten, aber auch auf andere grundlegende gesellschaftliche Veränderungen zurückgingen. Diese Entwicklungen werden sich voraussichtlich in den kommenden Jahren verstärken. Ein notwendiger Sparprozess sei sicher das eine, das andere aber sei es, die kirchliche Landschaft zu verändern, sie auch an heutige Bedürfnisse, Anforderungen und an sich verändernde Gemeindeformen anzupassen. Kirche könne und werde sich ändern, der Auftrag der Kirche aber bleibe. „Durch unser Zusammenwachsen wird es in den einzelnen Gemeinden auch mehr Vielfalt geben, auch in den menschlichen Beziehungen“, so Biester. Im Anschluss ging sie auf die Fragen der Senioren ein. Bei Kaffee und Kuchen kam man dann auch untereinander ins Gespräch, tauschte sich eifrig weiter aus und manch neuer Kontakt wurde geknüpft. „Wir haben ganz bewusst darauf geachtet, dass wir eine bunte Durchmischung unserer Gäste an den Kaffeetafeln haben, um über die eigenen Gemeindegrenzen hinweg Kontakte zu ermöglichen“, erläutert Petra Grübmeyer, Mitglied im Kirchenvorstand der Heilig-Geist-Kirche.