Fast jedes Mittel ist recht zur Rettung des Kleingartenidylls

Kann die Polizei (Torsten Leiss) helfen bei den verzweifelten Versuchen der Kleingärtner (v. l.: Barbara Semeras, Roland Ruppel und Harald Tietz), die Tradition und Ordnung in ihrer geliebten Anlage zu bewahren? Foto: Szenenwechsel

Oberursel (ow). Noch fünfmal in diesem Sommer gibt es die Möglichkeit, im gemütlichen Ebbelwoihof-Ambiente des Alt Orschel am Marktplatz die Auftritte Orscheler Bühnenkünstler zu erleben. Von Donnerstag, 11., bis Samstag, 13. August, zeigt der Oberurseler Theaterverein „Szenenwechsel“ seine Kleingarten-Komödie „Alles was Recht ist“, und eine Woche später verabschiedet sich der Lokal-Kabarettist „die Schüssel“ am Freitag, 19., und Samstag, 20. August, nach über 25 Jahren mit seinen letzten Sommer-Highlights vom Hof-Publikum, ehe er am Freitag, 23. September, in der Stadthalle seine Abschiedsgala gibt.

Immerhin 14 Jahre sind auch schon ins Land gegangen, seit eine Reihe von Darstellern des „Szenenwechsel“-Ensembles im Ebbelwoi-Hof des Alt Orschel auf der Bühne stand, als zum 500. Geburtstag der Glocke „Maria Crafft“ im Turm von St. Ursula das Heimatspiel von der Rettung der Glocke im Dreißigjährigen Krieg aufgeführt wurde. In vier Vorstellungen, die die Zuschauer emotional bewegten, traten sie damals in der „Neuen Bühne Oberursel“ auf, dem lockeren Zusammenschluss theaterbegeisterter Amateure, aus der 2019 – kurz vor der Coronapandemie – der Verein „Szenenwechsel“ hervorgegangen ist. Diese Theaterleute waren es auch, die über Jahre Kinder und Erwachsene zu Grimm‘schen Märchen zur Weihnachtszeit in die „Portstrasse“ eingeladen und im Sommer das „Theater im Hof“ im Alt Orschel geboten haben. Unvergessen sind die Anfänge mit „Die gestohlene Sau“ und „Turbulenzen im Pfarrhaus“, das Kostümstück „Die Logenbrüder“, der bitterböse Einblick ins bäuerliche Leben mit „Heiligs Blitzche“ oder die Gaunerkomödie „Ein wahrer Held“. Ungezählt sind die Zusatzvorstellungen, die aufgrund der hohen Nachfrage gegeben wurden.

Das Theaterdinner im Rilano-Hotel konnte dank geschickter Programmauswahl fast nahtlos über die Coronazeit fortgesetzt werden, und mit „Alles was Recht“ ist knüpfen die Theaterleute vom „Szenenwechsel“ nun wieder an die alten Zeiten im Alt Orschel an. Mit einem Stück, das voller Überraschungen steckt, im Ebbelwoihof des Alt Orschel beste Unterhaltumg bietet und das Publikum zu herzhaften Lachern hinreisst, wenn es manches Klischee vom Leben in der Kleingartenanlage bestätigt findet oder sich wundert über verzweifelte Methoden, die der brave Kleingärtner zur Aufrechterhaltung des Idylls zu ergreifen bereit ist. Wie das wohl ausgeht?

Mitten im Theatergeschehen

Szenenwechsel-Chefin Anna Altheim, die von Beginn an im Hof des Alt Orschel in tragenden Rollen und als Regieassistenz dabei war, hat „Alles was Recht ist“ geschrieben und führt selbst Regie. Sie ist überzeugt dass „das Stück genau in die heimelige Atmosphäre des Ebbelwoihofs passt. Mit den Auftritten der Schauspieler durch das Publikum im Hof und mit die Nähe zum Geschehen auf der Bühne werden die Zuschauer selbst zu Kleingärtnern, die sich die Augen reiben über ihren Vorstand und die Figuren, mit denen er sich einlässt.“ Es spielen Roland Ruppel, Barbara Semeras, Harald Tietz, Margit Altheim, Annette Sterzel, Thomas Sterzel, Torsten Leiss, Julia Semeras und die Vereinschefin Anna Altheim.

Hoföffnung und Bewirtung ist bei allen Vorstellung um 18 Uhr, Vorstellungsbeginn gegen 19.30 Uhr. Karten sind im Vorverkauf erhältlich im Ticketshop Oberursel, Kumeliusstraße 8, im Internet unter www.frankfurtticket.de oder unter der Hotline 069-1340400. Sie kosten für „Alles was Recht ist 16,50 Euro, derselbe Preis gilt an der Abendkasse, sofern es Restkarten gibt. Karten für die Abschiedsgala von Schüssel in der Stadthalle kosten 23 Euro im Saal und zwölf Euro auf der Empore. Die Sommer-Highlights von Schüssel im Alt Orschel sind ausverkauft.



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