Feuerwehr zieht an die Bahnstraße

Auf diesem Streifen am Gewerbegebiet Im Gründchen wird die Feuerwache gebaut. Foto: HB

Steinbach (HB). Auf der Suche nach einem Standort für den Neubau des Feuerwehrstützpunkts hat sich der Magistrat wochenlang erfolglos bemüht. Grundeigentümer wollten entweder mehr Geld oder die wertvolle Ackerkrume nicht versiegeln lassen. Doch jetzt meldet die Stadtregierung das Ende der Durststrecke. Am Nordrand der Bahnstraße hat sie ein Areal gefunden, das sich für den Zweck trefflich eignet und auch noch zu einem Vorzugspreis von rund 50 Euro pro Quadratmeter zu haben ist.

Die Feuerwehrunterkunft am Rathausplatz platzt aus allen Nähten. Sie hat zu wenig Garagenplätze, eine winzige Werkstatt, eine viel zu kleine Kleiderkammer und alles andere als komfortable Sozialräume. Der miese Befund ist in einem Gutachten nachzulesen, das die Grundlage für die städetebauliche Entwicklung im Herzen der Stadt bilden sollte. Doch der Plan, sowohl das Rathaus als auch die Feuerwehr am jetzigen Standort für zusammen mehr als zehn Millionen Euro zu sanieren, scheiterte an der Finanzierung. Die erhofften Millionen aus dem Topf der Sozialen Stadt waren für diesen Zweck nicht verfügbar. Deshalb koppelte der Magistrat die Feuerwehr von dem Projekt ab und suchte nach einem passenden Areal.

Dabei hatte die Stadt die Eschborner Straße im Fokus, an der in Nachbarschaft des Fohlenhofs ein unbebautes Grundstück liegt. Doch nach genauer Prüfung wurde die Fläche aussortiert, weil sie als Erweiterungsgebiet für das Bauprojekt Taubenzehnten gilt, mit dessen erster Versteigerungsrunde noch in diesem Jahr begonnen wird. Bei Baulandpreisen bis zu 1000 Euro pro Quadratmeter ist das Gebiet eine Goldgrube für die Kommune und als Feurwehradresse viel zu wertvoll..

Ebenfalls im Blick hatte das Rathaus die östliche Bahnstraße, an der momentan das Gewerbegebiet Im Gründchen und der Europakreisel entstehen. Nunmehr kann sie den Stadtverordneten den unterschriftsreifen Vertrag für den Kauf eines knapp 6000 Quadratmeter großen Geländes präsentieren, das zwischen Gewerbeflächen und dem Anwesen Bahnstraße 78 liegt. Auf dem Brachland sollen neben dem Gerätehaus auch Park- Übungs- und naturnahe Ausgleichsflächen entstehen. Den Bebaungsplan unter der Bezeichnung St.-Florian-Weg haben die Stadtverordneten unlängst verabschiedet. Die Planungskosten von 175 000 Euro werden im Etat 2020 ausgewiesen. Der Umzug aus dem Stadtkern an die Peripherie wird wahrscheinlich 2022 erfolgen.

Die Feuerwehr ist mit der Standortentscheidung einverstanden. Bei Alarmierung haben es Einsatzkräfte von ihren Wohnorten im Rathausviertel nicht weit zur Fahrzeughalle. Zudem ist die Hilfeleistungsfrist von zehn Minuten garantiert.



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