Fleißige Waldhelfer gesucht

Oberursel (ow). Durch die Trockenheit und den massiven Borkenkäferbefall hat der Oberurseler Wald stark gelitten und muss aufgeforstet werden. Der Förster des BSO, Luis Kriszeleit, plant verschiedene Maßnahmen zur Neubegründung der Waldbestände. Dabei setzt er auf natürliche Prozesse und aktive Maßnahmen der Forstwirtschaft. Bei letzteren soll auch die Bevölkerung eingebunden werden.

Mehrere Schul- und Kindergartengruppen sind bereits aktiv. Nach Anleitung durch den Förster sammeln sie Samen und Früchte der Bäume (Eicheln, Esskastanien und Bucheckern) und bringen sie auf den Schadflächen aus. Dort fehlen vor allem die Mischbaumarten Eiche und Esskastanie. Diese Baumarten können sich auf natürliche Weise nur sehr schwer auf den Flächen ausbreiten, da ihre Samen nicht flugfähig sind. Normalerweise geschieht dies nur durch Eichhörnchen oder Eichelhäher.

Wichtig ist, dass nur Saatgut aus dem Stadtwald verwendet wird, da dieses Saatgut nicht dem Forstvermehrungsgutgesetz unterliegt. Das Gesetz untersagt den Einsatz von Saatgut, dessen genetische Zusammensetzung vorher nicht geprüft wurde. Durch fremde Samen könnten Krankheitserreger und Pilze eingeschleppt werden. Zudem sind die Mutterbäume an den Standort und die klimatischen Verhältnisse angepasst.

Die Saat bietet mehrere Vorteile zur Pflanzung. Sie ist kostengünstiger, die Wurzelentwicklung kann ungestört stattfinden und eine größere genetische Bandbreite kann durch die höhere Pflanzanzahl auf die Fläche gebracht werden. Ferner erleiden die jungen Pflanzen keinen Pflanzschock und keine Wurzelschäden durch die Pflanzung.

Sammeln kann jeder. Dieses Jahr tragen die Bäume besonders viele Früchte. Gesammelt werden sollen Früchte aber nicht auf den geschädigten Flächen, sondern in fruchtreichen Gebieten, die sich im Wald der Stierstädter Heide, im Gebiet unterhalb der Königsteiner Straße, im Wald hinter dem Dorint Hotel und im Maasgrund befinden. Das Saatgut sollte möglichst kurz, kühl, trocken und luftig gelagert werden. Für den Transport eignen sich Säcke am besten.

Das Ausbringen der Samen per Hand mit dem städtischen Förster findet statt am Sonntag, 1. November, von 11 bis 15 Uhr und am Mittwoch, 4. November, von 9 bis 12 Uhr. Treffpunkt ist die Emminghaushütte.



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