Flexibel und kreativ geht der fokus O. durch die Krise

Mitgliederehrung im fokus O.: Krankenhausdirektorin Anke Berger-Schmitt nimmt die Urkunde für die Klinik Hohe Mark entgegen, Reiner Herrmann ist seit 30 Jahren dabei, die Kelterei Steden mit den Geschäftsführern Valentin und Florian Steden (v. l.) seit zehn Jahren. Foto: ach

Oberursel (ach). Von Unsicherheit und bisher nicht gekannten Herausforderungen geprägt ist das Corona-Jahr 2020 für das Forum der Selbstständigen fokus O., aber auch von Flexibilität der Mitglieder und der Suche nach kreativen Lösungen. Das wurde in den Berichten des Vorsitzenden Michael Reuter, des ersten Finanzvorstands Reiner Herrmann und der Säulensprecher in der Jahreshauptversammlung deutlich. Das größte Problem ist der Ausfall sämtlicher Veranstaltungen, dessen Ende nicht mit Sicherheit terminiert werden kann, die Planungsunsicherheit und damit der Ausfall sämtlicher Einnahmen mit Ausnahme der Mitgliederbeiträge.

Glück im Unglück, dass Schatzmeister Herrmann Rücklagen aus den Gewinnen von Veranstaltungen in den vergangenen Jahren bilden konnte. Doch diese sind nicht unendlich. Kommt es erneut zu einer Verschärfung der Situation mit einem Komplettausfall aller weiteren Veranstaltungen, so ist der Verein trotz jährlicher Mitgliedsbeiträge in der Größenordnung von 60 000 Euro im Spätsommer kommenden Jahres pleite, so rechnete Herrmann in seinem Finanzbericht vor, die Auflösung der 1850 als Handwerker- und Gewerbeverein gegründeten Interessenvertretung der Selbstständigen in Oberursel wäre nach 171 Jahren die logische Folge.

Herbsttreiben erst wieder 2021

Dazu wird es nicht kommen, denn der fokus O., seine Säulen und Mitglieder stellen sich der Krise entschlossen entgegen und finden Lösungen. Zwar ist mittlerweile auch das Herbsttreiben für dieses Jahr abgesagt, da seit 30. Juni die vorübergehend geschaffene Möglichkeit zur Sonntagsöffnung von Geschäften wieder aufgehoben wurde. Verkaufsoffene Sonntage werden somit nur in Verbindung mit einer Großveranstaltung genehmigt. Ein Stadtfest wird voraussichtlich jedoch im September aufgrund der Hygienebestimmungen noch nicht stattfinden können. Eine „abgespeckte Version“ des Herbsttreibens, über die der Vorstand nachgedacht hat, wäre nicht wirtschaftlich, so Reuter.

Für das Gesundheitsforum, das diesen Herbst turnusmäßig wieder auf dem Programm steht, gilt grundsätzlich zwar das Selbe, jedoch deutet sich hier eine Alternativlösung mit einer Vortragsreihe zu Gesundheitsthemen – teils in Räumen des Rathauses, teils möglicherweise auch online – an. „Die Krise als Chance für neue Konzepte nutzen“, dieses Ziel gibt Reuter vor und berichtete über den „Corona-Newsletter“, der beinahe täglich in Kooperation mit der Wirtschaftsförderung der Stadt erschienen ist, über die Mitarbeit des fokus O. bei der Schaffung des Portals „Wer liefert?“ und dessen Weiterentwicklung zu „Heimvorteil Oberursel“. In politische Gefilde begibt sich die Säule Handel. Wie deren Sprecherin Katharina Rhode mitteilte, wollen im Hinblick auf die Kommunalwahl am 14. März 2021 die Händler den Fraktionen im Stadtparlament mit einem Fragenkatalog auf den Zahn fühlen.

Turnusmäßig stand auf der Versammlung die Wahl der drei Beisitzer an. Die bisherigen Amtsinhaber, erste Beisitzerin Anke Berger-Schmitt sowie Benjamin Müller und Zaklina Koch, kandidierten erneut und wurden einstimmig bestätigt. Nach der Verabschiedung von Eventmanagerin Brigitte Zimmermann (die Oberurseler Woche berichtete in der Ausgabe vom 2. Juli), die die Geschäftsstellenleitung bereits im Mai 2019 an Martina Käfer übergeben hat, stellte Reuter Martina Blackert vor, die in Zukunft die Betreuung der Events übernimmt.

Erstmals fand beim fokus O. eine Ehrung langjähriger Mitglieder statt. Seit 30 Jahren gehört Reiner Herrmann mit seinem Reformhaus Herrmann dem Forum der Selbstständigen an. 20 Jahre sind der Friseur Ruppel am Marktplatz, City Zweirad, CK – Corina Knoll, das Alt-Oberurseler Brauhaus und die Mandelbrennerei Ries dabei, seit zehn Jahren die Klinik Hohe Mark, das TUI Reisebüro, die Kelterei Steden sowie die Rechtsanwälte Ronimi und Kollegen.



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