Flohmarkt zweimal im Monat

Oberursel (js). Die Flohmarktfans leiden am Entzug. Die Flohmarkt-Beschicker gleichermaßen wie die Flaneure, bei denen der dritte Samstag im Monat stets rot markiert ist. Der Flohmarkt zwischen Bärenkreuzung und Friedhof entlang der Adenauerallee und auf dem Bahnhofsvorplatz sowie vor den Gleisen an der verlängerten Nassauer Straße ist in bestimmten Kreisen eine Institution, die auch viele Menschen aus der Region immer wieder in die Stadt zieht. Seit ungefähr 15 Monaten ist die Institution lahmgelegt, mit Corona kam der vorläufige Abpfiff für das samstägliche bunte Treiben im Schatten der Bäume. Nun lebt die Hoffnung auf einen Neubeginn noch im Sommer wieder auf und dann vielleicht sogar an zwei Samstagen im Monat.

Die neu ins Stadtparlament gewählte Klimaliste hat, vertreten durch ihre einzige Abgeordnete Claudia von Eisenhart Rothe, den Antrag eingebracht, den Flohmarkt ab August wiederzubeleben und ihn dann für etwa acht bis zehn Monate zweimal pro Monat stattfinden zu lassen. Gleichzeitig könne der Kinderflohmarkt um einen weiteren Wiesenbereich ausgeweitet werden. Abgesehen vom Charme der Veranstaltung und vom finanziellen Leidensdruck der Händler hat die Sprecherin der Klimaliste ganz pragmatische Gründe für das Ansinnen ins Gespräch gebracht. Es konnten wohl viele Parlamentarier nachempfinden, was Claudia von Eisenhart Rothe da vorbrachte. Vom Ausmisten und Aufräumen in den meisten Haushalten während der Pandemie. Vom Stapeln unzähliger Kisten in Speichern und Kellern. „Um Müll zu vermeiden und das Recyceln und Upcyceln in Oberursel zu fördern, sollte den Menschen die Möglichkeit gegeben werden, unter den geltenden Hygienebedingungen zweimal im Monat ihre ausgemusterten Haushaltswaren zu verkaufen.“ Gute Idee, befand das Stadtparlament nach einer kleinen Änderung schließlich einstimmig. Aus dem Antrag auf Vollzug wurde ein Prüfantrag, die Zeit der Versuchsphase wurde bei einem positiven Bescheid des Magistrats zunächst auf drei Monate beschränkt.

Fahrräder in der Allee

Auch der beliebte „Tag des Fahrrads“ ist jetzt schon zweimal in Folge abgesagt worden. Die Veranstaltung soll, wenn möglich, in die Mobilitätswoche im September integriert werden. Der Sonntag darin wäre der 19. September, an dem auch der Radklassiker Eschborn Frankfurt 2021 vorgesehen ist. „Angedacht“ sei, so Bürgermeister Hans-Georg Brum auf Anfrage der Klimaliste, den „Tag des Fahrrads“ in die Adenauerallee mitsamt der Grünflächen zu verlegen, für Infostände, Aktionsräume und die geschätzte Fahrradcodierung in ordentlichem Abstand. Die Allee soll dann zwischen Bahnhof und Bärenkreuzung voll gesperrt werden, damit die Besucher ungestört auf der Straße laufen und testradeln können.

Dem Vorschlag der Klimaliste, den Fahrrad-tag 2022 zu erweitern, die Gruppe der Kooperationspartner zu vergrößern und daraus ein Gesamtkonzept für einen verkaufsoffenen Fahrrad-Sonntag zu basteln, wollte das Stadtparlament aber nicht ohne weitere Recherchen und Diskussionen folgen. Der Antrag wurde in den Haupt- und Finanzausschuss überwiesen.



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