GAZ: Heißausbildung mit vollem Programm

Oberursel (js). Im millionenschweren Gefahrenabwehrzentrum (GAZ) an der Lahnstraße soll auch Raum für eine professionelle Heißausbildung geschaffen werden. Für die Planung dafür hat das Stadtparlament jetzt noch einmal 60 000 Euro zusätzliche Honorarkosten für den Generalplaner beschlossen. Damit soll die Option für die Einrichtung einer so genannten „Brennkammer“ möglich bleiben, wenn denn genügend Finanzierungspartner für den Bau und auch die anschließende Unterhaltung dieses besonderen Abschnittes gefunden werden. Nach aktuellem Stand wäre das vor allem der Hochtaunuskreis, der so einen Übungsplatz für die rund 1200 Atemschutzträger im Kreis unterstützen würde. Für die Feuerwehr Oberursel sind rund 130 Atemschutzträger im Einsatz.

„Kreis und Land haben ein großes Interesse an der Einrichtung einer Halle für die Heißausausbildung“, sagte die Vorsitzende des Bau- und Umweltausschusses Jutta Niesel-Heinrichs (SPD) zur Begründung der Unterstützung dieses Projekts seitens der Koalition. Gesucht würden 1200 bis 2400 Ausbildungsplätze pro Jahr, hessenweit gibt es nur ganz wenige Ausbildungsstätten dafür. In der Brennkammer können die Feuerwehrleute unter annähernd realen Bedingungen die Brandbekämpfung trainieren. „Wir sind das den Leuten schuldig, die ihr Leben für uns einsetzen“, pflichtete Ingmar Schlegel (Die Linke) bei, auch FDP und Grüne schlossen sich ohne Kommentar an. Auf Wunsch der OBG wurde ein Ergänzungsantrag einstimmig beschlossen, deren Sprecher Andreas Bernhardt wollte den Magistrat verpflichten, sich um weitere Zuschüsse zu bemühen, damit die Lücken bei den Investitionskosten für die Heißausbildung nicht zu groß werden.

Die Bedarfsplanung ist nach Angaben aus dem Rathaus bereits mit dem Kreisbrandin-spektor abgestimmt worden. Aktuell wird mit Herstellungskosten von etwa einer Million Euro kalkuliert, dazu kämen Betriebskosten und die Kosten für die Fachausbilder, die für die einzelnen Lehrgänge verpflichtet werden. Die Heißausbildung ist für Atemschutzträger zwingend erforderlich, zwei Durchgänge im Jahr sind dafür vorgesehen. Deswegen haben auch die Nachbarkommunen großes Interesse an einem passenden Ausbildungsort. Mindestens 50 Prozent soll daher der Hochtaunuskreis übernehmen, ein Beschluss des Kreistages dazu liegt allerdings noch nicht vor. Auch mit den Kommunen und ihren Wehren muss noch über eine mögliche finanzielle Beteiligung verhandelt werden.



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