Gemeinsam für den Frieden beten

Sie beten in der Hospitalkirche gemeinsam (v. l.): Rabbiner Sigmund Oberlänger, Pastoralreferentin Kerstin Kilb, Pfarrerin Elke Neumann-Hönig und Imam Faiz Khan. Foto: bg

Oberursel (bg). Nach der offiziellen Kranzniederlegung am Opferdenkmal fand in der Hospitalkirche ein interreligiöses Friedensgebet statt. Aus der Geschichte lernen, das war das Anliegen der Organisatoren. Am Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus hatten die evangelische Versöhnungsgemeinde, die katholische Pfarrei St. Ursula in Oberursel und Steinbach, das Jüdische Zentrum Bad Homburg, die Ahmadiyya Muslim Gemeinde Oberursel/Steinbach und die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit (GCJZ) Hochtaunus gemeinsam zur dieser Gebetsstunde aufgerufen und sie vorbereitet.

Nach einem Orgelvorspiel durch Patrick Schunda begrüßte Pfarrerin Elke Neumann-Hönig von der evangelischen Versöhnungsgemeinde Stierstadt/Weißkirchen alle Anwesenden. 8000 Überlebende wurden am 27. Januar von der Roten Armee befreit. Bei ihrem Blick auf die Welt von heute stellte sie besorgt fest: „Schreckliches ist damals geschehen und es kann wieder geschehen. Wir wollen nicht vergessen, wozu im Menschen stand sind.“ Kersten Kilb, Pastoralreferentin der Gemeinde St. Ursula sieht große Gefahren für den Frieden unter den Menschen. „Beten gibt der Not und Angst eine Sprache. Aus dem Gebet kann man Kraft schöpfen und mutiger werden“, sagte sie. In der Gedenkstunde gab es Zeit für ein stilles, persönliches Gebet, Marianne Jäger von GCJZ trug das Gebet für die Demokratie vor, und gemeinsam wurde das Gebet der Vereinten Nationen gesprochen. Unterbrochen wurden die Beiträge aus den Religionen von gemeinsam gesungenen Liedern. Für das Jüdische Zentrum Bad Homburg ergriff Rabbiner Sigmund Oberländer das Wort, und Iman Faiz Khan von der Ahmadiyya Muslim Gemeinde Oberursel/Steinbach bat in seinem Beitrag um inneren Frieden und Frieden auf der Welt.

Nach dem Ende der Veranstaltung wurden die Teilnehmer mit Tee und köstlichen Gemüsebällchen, die Frauen der Ahmadiyya Gemeinde gebacken hatten, bewirtet. Unter regem Austausch klang dieses interreligiöse Friedensgebet nach einer guten Stunde aus.



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